Der 29. Spieltag: GWA-Relegationshoffnung vergebens, Telgte trotz Niederlage gerettet
Von Christian Lehmann
(23.05.11) Die SG Telgte hat sich nach einer turbulenten Saison nun trotz einer 0:4 (0:3)-Niederlage gegen GW Steinbeck endgültig gerettet und kann die Planungen für die kommende Saison angehen. Derweil bekamen die vagen Hoffnungen von Amelsbürens Coach Heiner Döbbe, dass ein zweiter Platz zur Relegation zwischen den sechs Bezirksliga-Zweiten berechtigt, einen Dämpfer. Döbbe hatte gehofft, dass der sportlich aus der Westfalenliga abgestiegene SV Herbede in der nächsten Saison nicht in der Landesliga antreten und so ein Platz für einen der sechs Zweitplazierten in der Bezirksliga frei würde. Da aber die Herbeder in der nächsten Saison zunächst in der Landesliga an den Start gehen, dann allerdings als erster Absteiger feststehen werden, können die Amelsbürenerinnen ihre ohnehin geringen Hoffnungen begraben.
Den zweiten Platz dürfte sich GW Amelsbüren nach dem 1:0 (0:0)-Sieg über Eintracht Mettingen allerdings wohl nicht mehr nehmen lassen. Mit zwei Punkten rangiert die Döbbe-Elf vor Union Wessum. Nach einer überlegen geführten Partie erlöste Kerstin Höfling ihre Farben in der 85. Minute mit dem goldenen Tor, sie stocherte nach einer Ecke von Anne Heubrock das Leder über die Linie. Im ersten Durchgang war GWA hauptsächlich über Standards gefährlich vor des Gegners Tor gekommen, Sarah Nadjafi hatte per Freistoß nur das Aluminium getroffen (2.). Durch die Einwechslung von Lisanne Korn erhöhte Amelsbüren den Druck, auch Lisa Lanfers traf den Pfosten. Nachdem Mettingen nach einem Foul von Olga Stepanova einen Elfmeter verschossen hatte, wachte GWA endgültig auf und mühte sich zu einem aufgrund des späten Treffers schmeichelhaften, wenn auch verdienten Sieg.
Günther trotz Sieges sauer auf seine Mannschaft
Die SG Telgte profitierte von den Patzern der Konkurrenz und wird auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga an den Start gehen. Gegen GW Steinbeck gab es allerdings für die Truppe von Ingo Cäzor nur wenig zu lachen. Zwar machte der Gastgeber ein ordentliches Spiel, stellte sich aber zu blauäugig an und vergab die sich bietenden Chancen kläglich. Beim 0:1 (2.) sah Telgtes Keeperin Sandra Aertker nicht gut aus. "Im gesamten Saisonverlauf war sie unsere beste Spielerin, aber heute hatte sie keinen guten Tag", verriet Cäzor nach dem Spiel. Leonie Büdenbender scheiterte kurz darauf freistehend vor Steinbecks Torfrau. Auch durch das 2:0 (12.) und das 3:0 kurz vor der Pause ließen sich die Telgterinnen nicht beirren, doch die Tore machte Steinbeck: Beim 4:0 eine Viertelstunde vor Schluss sah Aertker erneut nicht gut aus. "Uns haben heute einfach die Erfahrung und das Glück im Abschluss gefehlt. Insgesamt können wir aber positiv auf die Saison blicken", freute sich Cäzor.
RWA Alverskirchen siegte gegen den Abstiegskandidaten ASC Schöppingen zwar mit 3:1 (2:0), dennoch war Coach Klaus Günther mit der Leistung seiner Mädels alles andere als zufrieden: "70 Prozent des Spiels hat mir gar nicht gefallen, einige Spielerinnen haben die Note 5 bekoverdient. Das einzig gute heute ist das Ergebnis." Zwar hatte RWA ordentlich begonnen und war durch Cerstin Fögeling (14.) und Katharina Glose (22.), die beide aus der Distanz trafen, mit 2:0 in Führung gegangen. Danach hielt die Mannschaft taktische Vorgaben nicht ein und agierte lediglich mit langen, unkontrollierten Bällen, was den Trainer auf die Palme brachte. Nach dem Anschlusstreffer durch Bense in der 50. Minute drängte der Gast auf den Ausgleich, ein Eigentor nach einem Schuss von Katharina Glose brachte kurz vor dem Ende dann aber die Entscheidung zugunsten von Alverskirchen.
Greven tritt nicht an
Die bereits abgestiegene Mannschaft von BW Greven trat beim Spitzenreiter GW Nottuln nicht an, insgesamt hätten Trainer Marcel Rimmrodt elf Kickerinnen zur Verfügung gestanden, von denen jedoch drei angeschlagen hätten spielen müssen. Der mit 15 Uhr späte Anstoßtermin hatte einigen arbeitsbedingt fehlenden Spielerinnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Am kommenden Wochenende will Blau-Weiß aber wieder mit einem vollzähligen Kader antreten und sich im letzten Spiel würdig aus der Bezirksliga verabschieden.
