Das T steht für Torwart Thihatmar

Von Fabian Renger

(13.08.20) Wer aktuell durch die Kaderliste der SG Dyckburg bei fussball.de scrollt, sollte ganz genau hinschauen. Das "T" steht dort bekanntlich nicht nur für Coach oder für Theodor - nein, es steht jetzt auch für Torwart Thihatmar. Daniel Thihatmar steht dort. Si señor! DER Daniel Thihatmar gehört jetzt zur SG Dyckburg. Als Spieler. Als Torwart. Aber doch nur als Mann für die allergrößte Not? Nö, nö, nö. "Schon als richtiges Kadermitglied", sagt der Noch-45-Jährige. "Der Pass ist fertig."

Ob er damit so manche Wette verloren hat, ist allerdings nicht überliefert. Als wir vor rund 15 Monaten seinen Abschied als Trainer des SC Gremmendorf bekanntgaben, fiel nämlich folgender Satz:"Ich muss erstmal sehen, ob ich überhaupt ohne [Fußball] klarkomme. Es laufen schon die ersten Wetten." Lange ausgehalten er es wirklich nicht. Er meint es ernst. "Wenn die Zeit es erlaubt, werde ich mithelfen", betont er heute. Mindestens einmal die Woche will er beim Training dabei sein.

Leimann wird zum Trainer

SG-Stammkeeper Bastian Leimann wird Co-Trainer der Gremmendorfer Landesliga-Fußballerinnen. "Er bleibt uns wohl erhalten", sagt Dyckburgs Coach Dirk Berse. Aber er weiß auch: Zeitlich dürften sich beide Tätigkeiten beißen. Gott sei Dank stellte Dyckburgs Thomas Bax den Kontakt mit Thihatmar her...

"Da wollen wir mal gucken, ob der alte Mann denn mithalten kann...", feixt dieser, der im vorigen Jahr mal einmal für den SCG im Kreispokal eingesprungen war. Ansonsten war der ehemalige Landesliga-Keeper in den vergangenen Jahren Cheftrainer. "Die Torwart-Position wird ein bisschen unterschätzt", sagt Thihatmar, der sich auf harte Zeiten einstellt:"Es ist schon eine andere Belastung, als am Rand ein paar Anweisungen zu geben und bisschen Wasser zu trinken. In zwei Jahren bin ich wieder halbwegs beweglich..."

"Coole Truppe, liebe Jungs"

Wir behalten das im Auge. "Daniel ist auf jeden Fall eine Bereicherung für uns - auch wenn er fast 46 ist, das ist völlig egal. Man sieht, dass er höherklassig gespielt hat", freut sich Berse. Gleichwohl sucht er noch weiter nach einem weiteren Behandschuhten, Ersatz kann ja nie schaden. Also ist Thihatmar bloß eine Verpflichtung für die Hinterhand? Keineswegs. Kein PR-Gag oder so, wie Berse klar stellt. Der auch weitere Punkte von sich weist. Den des Aufstiegskandidaten zum Beispiel.  "Auf keinen Fall. Da müsste schon ein bisschen mehr passieren, wir wollen nur eine gute Saison spielen", sagt er.

Mit Dennis Merschkötter (Teutonia Coerde), Rene Schmidt (Kölner Raum), Marcel Scherlitz (TuS Hiltrup III) und Florian Wieneke sind noch weitere Neulinge zur Truppe des letztjährigen Tabellenneunten dazu gestoßen. Vor allem Sturm hat Berse die Qual der Wahl und eine Handvoll Angreifer. Thihatmar sieht's auch so:"Das ist eine total coole Truppe und sind alles liebe Jungs." Klingt so, als steht das "T" in Dyckburg jetzt länger für Thihatmar...