Ebong trifft gegen Handorf von überall
von Mario Witthake
(10.12.14) "Wir haben alles versucht. Aber wenn man so einen Stürmer hat, dann hat man verdient gewonnen." Voller Anerkennung für das Spiel seiner Mannschaft des TSV Handorf, aber auch für die individuelle Leistung von Fabian Ebong äußerte sich Handorfs Trainer Nicolas Hendricks nach dem 4:3 (2:1)-Sieg von Borussia Münster gegen seine Handorfer. Ebong traf viermal und das von überall.
Dass ihm an diesem Abend alles gelingen würde, wusste Borussia Stürmer ab der 23. Minute: Mit dem Rücken zum Gegenspieler Simon Bohlen und fast an der linken Außenlinie positioniert, nagelte Ebong den Ball per Drop-Kick aus der Drehung Richtung Tor der Handorfer. Keeper Lukas Hendricks stand vor seinem Kasten und sah, wie die Kugel hinter ihm im Winkel einschlug. Das 1:0 für die Hausherren fiel völlig aus dem Nichts und war ein absolutes Traumtor! "So blöd das klingt. Hülsi hat vor dem Spiel extra nochmal gesagt, dass Fabi aus ungewöhnlichen Positionen schießen soll", hob Borussen-Trainer Johnny Jötten die taktische Marschroute seines Co-Trainer Alex Hülsmann hervor.
Handorfs Schock
Handorf, das zuvor gut im Spiel war und durch Steffen Mauer die erste dicke Torchance verzeichnet hatte, war nun völlig geschockt. Dies nutzte Ebong 90 Sekunden später mit einem präzisen Flachschuss aus gut 18 Metern zum 2:0 (25.). Handorf schüttelte sich danach und näherte sich durch Stefan Langs Kopfball (28.) dem Anschlusstreffer, den Daniel Wibbelt per Foulelfmeter erzielte (34.).
Vorausgegangen war ein Zusammenprall zwischen Marius Kemper und Borussen-Torwart Niklas Köster. "Den muss man nicht geben", meinte TSV-Trainer Hendricks, weil sein Stürmer erst zu Boden ging, als der Ball schon unerreichbar war. Die Schiedsrichterleistung von Jürgen Meller lobte Hendricks nicht wegen dieser Szene. "Er hat das sehr ruhig gemacht. Der beste Schiri, den wir in dieser Saison hatten."
Handorf war auch im zweiten Durchgang nah dran, Ebong warf mit seinen Toren zum 3:1 (66.) und 4:2 (90.+1) die Bemühungen der Gäste jedoch immer wieder zurück. Die Borussen verpassten dabei etwa durch Yannik Mikowsky und Jannik Heidtmann eine frühere Entscheidung. Handorf bäumte sich nochmal zum 3:4 durch Matthias Bunzel auf (90.+2) und schlug noch einen Ball in die gefährliche Zone, kam aber nicht mehr zum Ausgleich. "Das ist natürlich Balsam für die Seele. Nicht nur für Fabi, sondern für uns alle", meinte Jötten nach dem Spiel.
Borussia Münster - TSV Handorf 4:3 (3:1)
1:0 Ebong (23.), 2:0 Ebong (25.),
2:1 Wibbelt (34./FE), 3:1 Ebong (66.),
3:2 Krämer (67.), 4:2 Ebong (90.+1),
4:3 Bunzel (90.+2)