Meyersick hat das letzte Wort
Von Robert Wojtasik
(23.05.13) Lange plätscherte der münstersche Derby zwischen dem VfL Wolbeck und dem SC Münster 08 II im wahrsten Sinne des Wortes vor sich hin. Auf tiefem und nassen VfL-Rasen taten sich beide Mannschaften im Spielaufbau schwer - und packten dann in den letzten zehn Minuten noch mal alles aus. Das letzte Wort hatte Nullachts Tim Meyersick, der den Gästen in der Nachspielzeit den 3:2 (1:1)-Erfolg sicherte.
Sowohl der VfL als auch die Gäste vom Kanal hatten ein Erfolgserlebnis bitter nötig. In den Schlussminuten einer insgesamt ausgeglichenen Partie zeichnete sich eine Punkteteilung ab. Dann gab's noch mal Eckball für Nullacht - die Nachspielzeit lief. Die Ecke an sich brachte keine Gefahr, doch der VfL konnte nicht entscheidend klären. Der Ball kam vor die Füße von Tim Meyersick, der den ganzen Rückrundenfrust der Nullachter in seinen Schuss und den anschließenden Jubel packte (90.+2). 20 Sekunden später war Schluss.
"Das hätte am Ende in jede Richtung gehen können", sagte Gäste-Coach Srdjan Kosoric. In der Tat: Drei Minuten zuvor hatte Wolbecks Tim Voß aus zwei Metern Entfernung nur den Pfosten getroffen. Die furiose Schlussphase eingeläutet hatte Nullachts Jean Philipp Burnus, dem eine Flanke von Wolbecks Philipp Günther über den Schlappen gerutscht und zum 2:2-Ausgleich im Winkel des eigenen Tores gelandet war (81.).
Hessel auf Möllmann - 1:0
Zuvor hatten sich beide Mannschaften mit Torszenen etwas zurückgehalten. Die erste Möglichkeit der Partie verbuchte Wolbecks Sven Möllmann, der nach Vorlage von Patrick Wulfers in der zehnten Minute noch knapp verzog. Wenig später später probierte es Möllmann erneut, diesmal auf Pass des A-Juniors Jonas Hessel, dem VfL-Coach Christoph Achterholt eine Bewährungschance als Zehner gab. Möllmanns zweiter Versuch saß und Wolbeck, das den etwas besseren Start hingelegt hatte, führte verdient (17.).
Das Gegentor stachtelte Nullacht jedoch nur an. Die Gäste taten fortan etwas mehr und hatten durch Niclas Golla die dicke Chance zum Ausgleich. Wolbecks Schlussmann Patrick Timmermann verhinderte diesen aber mit einem super Reflex (19.) - musste vier Minuten später die Kugel dann aber doch aus dem Netz holen. Über Dominik Sommer kam der Ball an den zweiten Pfosten zu Giuseppe Bianco - 1:1 (23.). Nullacht war wieder da.
Danach tat sich erst mal wenig. Auf beiden Seiten häuften sich Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Den besseren Start in Hälfte zwei erwischte Nullacht: In der 49. Minute gelang dann mal eine flüssige Komibation über mehrere Stationen, im Strafraum kam David Romero Burgos an den Ball, legte quert auf Deitmer, der den Gast in Führung schoss. Diese Führung hielten die Kanalkicker, bis Burnus den Startschuss zu besagter Schlussphase gab.
"Ich kann den Jungs nicht mal einen Vorwurf machen", sagte Achterholt nach dem Schlusspfiff. Einen Punkt hätte sich seine Mannschaft verdient gehabt, das später Gegentor sei "symptomatisch für die letzten Spiele" gewesen. Kosoric hatte nach dem zwischenzeitlichen 2:2 auch schon wieder Böses geschwant, umso größer war letztlich die Freude: "Wir hatten so oft Pech in dieser Saison, jetzt waren wir mal dran."
VfL Wolbeck - SC Münster 08 II 2:3 (1:1)
1:0 Möllmann (17.), 1:1 Bianco (23.),
1:2 Deitmer (49.), 2:2 Burnus (81./ET),
2:3 T. Meyersick (90.+2)