SC Müssingen: Proof of life
(04.03.10) Seit Saisonbeginn dauerhaft gebeutelt von Misserfolgen, hat der SC Müssingen am gestrigen Abend ein Lebenszeichen von sich gegeben. Im vorgezogenen Spiel bei der Reserve von BW Aasee gewann die Mannschaft von Trainer Ludger Niesmann mit 3:0 (3:0) und stellte den Anschluss zu den anderen Konkurrenten um den Klassenerhalt, BW Beelen II und SV Drensteinfurt II, wieder her. „Ich hoffe, dass uns dieser Sieg endlich den notwendigen Auftrieb gibt. Aber eins ist klar: Wir dürfen jetzt nicht locker lassen“, mahnt Niesmann vor verfrühtem Jubel.
Auf Seiten Aasees herrschte nach dem völlig unerwarteten Grottenkick gegen das Schlusslicht neben Katerstimmung eine gehörige Portion Galgenhumor. „Der 3. März ist ab jetzt bei BW Aasee der neue Termin für Weihnachten. Hätte mir meine Mannschaft vorher gesagt, dass wir nur Geschenke verteilen wollen, hätte ich auch ein paar mitgebracht“, polterte BW-Coach Andre Weelborg, der sein Team auf dem Platz als „elf Weihnachtsmänner“ wahrgenommen hatte. Die Hausherren ließen jegliche Aggressivität und Einstellung aus dem Spiel in Sendenhorst vermissen und übten sich stattdessen in Standfußball.
Zur Pause bereits nach Toren der Müssinger Sascha Nonte, René Hermann und Christoph Reckermann hoffnungslos mit 0:3 hinten, agierte BWA in Hälfte zwei zwar endlich wie eine echte Fußballmannschaft, schaffte es aber nicht mehr, das Blatt zu wenden. Auch, dass Stammspieler wie Theo Schwarzendahl oder Claudio Marangi fehlten, mochte Andre Weelborg nicht als Ausrede gelten lassen.
Hoffnungsmann Weelborgs ist jetzt Neu-Stürmer Sebastian Scheuer, der vom FC Pech (Niedersachsen) kommend den Blau-Weißen das Glück wiederbringen soll. „Sebastian wird für die Mannschaft sterben“, skizziert Weelborg dessen Einstellung zum Fußball.
BW Aasee II – SC Müssingen 0:3 (0:3)
0:1 Nonte (14.), 0:2 Herrmann (25.), 0:3 Reckermann (34.)