Krombacher-Pokal 2014/15
Donner teilt gegen Ex-Klub aus - FCG im Finale
von Mario Witthake
(02.04.15) Im Halbfinale des Kreispokals spielte am Donnerstagabend nur ein Mann die Hauptrolle: Clemens Donner. Der Stürmer des 1. FC Gievenbeck teilte auf dem Kunstrasen des SC Münster 08 gegen seinen Ex-Klub aus. Beide Tore zum 2:1 (2:1) des FCG erzielte Donner und erhitzte darüber hinaus die Gemüter, weil er an drei Verletzungen seiner Ex-Kollegen beteiligt war.
"Das sind diese total überflüssigen Spiele", grantelte Nullacht-Trainer Andreas Höppner nach den Verletzungen von Niklas Wathling und Daniel Speerschneider. Auch Timo Twachtmann ging lädiert aus dem Spiel. "Ich weiß nicht, wie wir das am Montag lösen sollen", ergänzte Thomas Höppner mit Blick auf das kommende Bezirksliga-Spiel bei Wacker Mecklenbeck. Kontrovers sahen die Beteiligten vor allem die Szene in der 75. Minute, die Speerschneider einen geschwollen Knöchel bescherte. Donner versprang im Zweikampf der Ball, er hielt seinen Körper rein und bremste so Nullachts Verteidiger aus, der schreiend zu Boden ging. "Eine klare Rote Karte", fand Andreas Höppner. "Wenn der Spieler rausmusste, hätte ich das vermutlich auch so gesehen", sagte Gievenbecks Trainer Benjamin Heeke. Aus der Entfernung sah das nach einem üblichen Zweikampf aus, von denen im Spiel des Bezirksligisten gegen den Westfalenligisten viele zu sehen waren.
Ostrop patzt
Der Zwei-Klassen-Unterschied war in 96 Pokalminuten nicht zu sehen, obwohl sich nach 28 Minuten ein deutlicher Spielverlauf abgezeichnet hatte. Eine harmlose Flanke von der rechten Seite servierte Heimkeeper Moritz Ostrop seinem Ex-Kollegen Donner auf's Silbertablett. Der bediente sich eiskalt zum 1:0 (16.). Zwölf Minuten später spielte Christian Keil einen feinen Chip in Richtung des Mannes mit dem gewaltigen Linksfuß. Donner ließ die Kugel einmal tropfen und beförderte sie humorlos ins lange Eck zum 2:0.
Thomas Höppner munterte seine Mannen direkt nach dem Gegentor auf - und das zeigte Wirkung. Infolge eines Einwurfes hatte André Otto etwas zu viel Platz und schoss sehenswert den schnellen Anschluss zum 1:2 heraus (29.). "Dann ist es egal, ob Westfalenligist oder Bezirksligist. Du weißt, wenn du einen kassierst, ist alles wieder offen", erklärte Heeke seine über weite Strecken offensiv gehemmten Spieler.
FCG offensiv harmlos
Denn abgesehen von zwei Fernschüssen von Tom Gerbig und Nils Wiethölter (59./64.) sowie eines Freistoßes von Maxi Franke (77.) brachte Gievenbeck im zweiten Durchgang wenig zustande. Nullacht dagegen gab seine Fünferkette in der Abwehr nicht auf und gefiel durch einige durchdachte Stafetten. Nach klasse Flanke von Steffen Dondrup traf Otto den Ball jedoch nicht richtig (66.), zudem wurde Yannick Albrecht von links auf FCG-Keeper Christopher Kemper zusteuernd zurückgepfiffen (84.). Die beste Chance zum Ausgleich verpasste A-Junior Dennis Hamsen, der eingewechselte Stürmer setzte einen Linksschuss aus dem Gewühl knapp neben den Pfosten (85.). Twachtmann probierte es noch einmal aus vollem Lauf, zielte aber ebenso daneben (90.+1).
Während die Gievenbecker den Einzug ins Finale am 14. Mai gegen Wacker Mecklenbeck feierten, blieb den Nullachtern nur der schwache Trost einer guten Partie. Und der faire Handschlag des von beiden Höppners kritisierten Donners nach dem Spiel.
SC Münster 08 - 1. FC Gievenbeck 1:2 (1:2)
0:1 Donner (16.), 0:2 Donner (28.),
1:2 Otto (29.)