Stefan Brasas erteilt Lehrstunde in Mauritz

(16.07.10) Über zwei Trainingseinheiten der besonderen Art dürfen sich drei Torwarte von Germania Mauritz freuen: Stefan Brasas, in Münster geborener Ex-Profi, soll ihnen wertvolle Lektionen für den Job zwischen den Pfosten erteilen. Der Kontakt kam über Thorsten Kubitza zustande. Der ist Keeper der Zweiten und Sponsor bei Germania und hat mit Boris Hagedorn einen gemeinsamen Kumpel mit Brasas. „Der wird uns richtig lang machen“, freut sich Kubitza aufs Training, das am 22. Juli sowie am 3. August (je 19.00 Uhr) am Coppenrathsweg stattfindet. „Eine witzige Idee“, findet Brasas, auf den „die Leute bei Germania alle ganz sympathisch“ wirkten.

Brasas, heute 42-jährig, hat sich als Tormann einen Namen weit über die Grenzen seiner Geburtsstadt hinaus gemacht. Seine Karriere startete er bei Teutonia Coerde (damals noch Teutonia Münster), ehe er an die Hammer Straße zur Jugend des SC Preußen wechselte, wo bis zu seinem 16. Lebensjahr kickte. „Danach habe ich ehrlich gesagt nie verfolgt, was der SC Preußen so gemacht hat“, sagt Brasas, der auch privat nur noch selten in der Domstadt zugegen ist.

DFB-Pokalsieger 1999

Profi wurde er zur Spielzeit 1989/90 bei den Stuttgarter Kickers, mit denen er 1991 in die Bundesliga aufstieg. In der Beletage brachte es der 2,02 Meter lange Schnapper auf insgesamt 41 Einsätze für die Kickers, den 1. FC Saarbrücken und Werder Bremen. Seinen größten Erfolg feierte er mit den Grün-Weißen in Form des DFB-Pokalsieges 1999 – wenn auch nur als Ersatzmann.

In der Folge ließ er seine Karriere beim MSV Duisburg in der 2. Liga sowie bei Omonia Nikosia (1. Liga Zypern) und der SpVg Unterhaching, ebenfalls 2. Bundesliga, ausklingen. Brasas hat insgesamt 211 Zweitliga-Einsätze auf dem Buckel und arbeitete anschließend als Torwarttrainer für den nigerianischen Fußballverband, den Wuppertaler SV und zuletzt für den Al Ain Club (Vereinigte Arabische Emirate), wo er bis Ende der abgelaufenen Saison im Trainerteam von Chefcoach Winfried Schäfer die Torleute schulte.

„Kann keine Wunderdinge vollbringen“

Derzeit ist der in Düsseldorf lebende Brasas ohne Verein, weshalb der „Gig“ in Mauritz überhaupt zeitlich machbar ist. „Sollte sich da kurzfristig was ergeben, könnte die zweite Einheit flachfallen“, erklärt Kubitza, der im eigenen Sinne natürlich nicht darauf hofft. Er wird dann gemeinsam mit den Germanen-Schnappern Ingo Wortmann und Dennis Höfker unter Brasas' Anleitung schwitzen. „Er hat uns schon mal gebeten, Medizinbälle zu besorgen“, so Kubitza, der sich derweil schon fit hält, „damit ich nächste Woche nicht nach zehn Minuten auf den Platz kotzen muss“.

Wie genau die Einheiten aussehen werden, wird Brasas erst entscheiden, nachdem er den Leistungsstand der Schnapper eruiert hat. „Sicherlich kann ich in zwei Einheiten keine Wunderdinge vollbringen, aber ich versuche, den Jungs die Augen für gewisse Dinge zu öffnen“, so Brasas.

Neben den praktischen Torhüter-Übungen erhofft sich Thorsten Kubitza auch, dass er und seine Vereinskollegen wertvolle Lektionen in Sachen Einstellung und Motivation mitnehmen werden. „Im Vorgespräch habe ich Brasas schon kennengelernt, er hat sehr viel Charisma und vielleicht bleibt das eine oder andere, was er uns erzählt, ja hängen.“