TuS Hiltrup: Alles überragend, aber...

Von Mario Witthake

(20.12.13) Der TuS Hiltrup hat einen fantastischen Ausber-Cup in Everswinkel gespielt. Der TuS Hiltrup hat teils wunderschöne Tore geschossen und ist in jedem Spiel dominant aufgetreten. Und der TuS Hiltrup hat ein packendes Finale gegen den SC Münster 08 durch das Tor von Diogo Castro mit 1:0 gewonnen. Doch Euphorie wollte beim ersten Dreifach-Champion in der Geschichte des Ausber-Cups nicht aufkommen. "Ich kann mich nicht freuen, weil wir vier verletzte Spieler haben", sagte Trainer Martin Kastner nach Abpfiff des Finalspiels.

Im Laufe des Turniers verletzten sich die drei Hallenspezialisten Marvin Deckert, Marcel Lopez Wismer und Michael Fromme. Auch Ersatzmann Masen Mahmoud schied aus. "Das ist extrem problematisch für uns, für die Stadtmeisterschaften müssen wir basteln", so Kastner. Sein Team war trotz aller Sorgen ein verdienter Sieger. In jedem Gruppenspiel beherrschte Hiltrup seinen Gegner. Im Kampf um den Gruppensieg glänzte Robin Paton mit zwei blitzsauberen Toren zum 2:0 gegen Westfalia Kinderhaus. Auch im Halbfinale war der Dampfmacher mit der Rückennummer acht die entscheidende Figur. Im Westfalenliga-Duell gegen den 1. FC Gievenbeck erzielte er wieder beide Treffer zum 2:0-Sieg. Dass nicht Paton zum Spieler des Turniers gewählt wurde, sondern der Kinderhauser Philipp Wassmann, war wohl als Geste der Turnierleitung zu verstehen. Diese hatte insgesamt ein feines Gespür bei den Durchsagen und überhaupt: Es fehlte an nichts in der Kehlbachhalle. 1130 zahlende Zuschauer sahen das auch so und bildeten an den drei Tagen den passenden Rahmen für den Hallenspaß.

Die Zuschauer bekamen guten Hallenfußball zu sehen, die Kräfteverhältnisse waren jedoch klar verteilt. Die Teams aus dem Altkreis Warendorf blieben chancenlos. So verlor die SG Sendenhorst gar mit 0:8 gegen Kinderhaus. Der Heber von Christoph Göbel zum 6:0-Halbzeitstand kam einer Demütigung gleich. Die erfolgreichsten Torschützen kamen aber nicht von Kinderhaus, sondern von Münster 08. Clemens Donner und Timo Twachtmann netzten je sieben Mal. Nur im Finale gingen die beiden leer aus, auch weil Romain Böcker im Hiltruper Tor eine glänzende Figur. Er entschärfte im Finale auch einen Schuss von Christoph Hohmann, den nicht jeder Schnapper hält. Die Auszeichnung für diese Kategorie erhielt aber Nico Eschhaus. Er sicherte im Neunmeterschießen den dritten Platz für das Team von Maik Weßels. Anders als Hiltrups Kastner strahlte Weßels: "Ich finde es arschgeil, dass wir keinen einzigen Verletzten haben."