Kreisliga A
Halbzeit: Im Keller geht's zur Sache
von Christian Lehmann
(25.02.15) Pah! Da soll nochmal einer behaupten, dass die Teams aus dem Tabellenkeller den Betrieb eingestellt hätten, seit feststeht, dass sie nicht mehr absteigen können. Der erste Rückrundenspieltag förderte nämlich exakt das Gegenteil zu Tage: Im Keller geht's richtig zur Sache!
Das fetteste Ausrufezeichen setzte ausgerechnet Schlusslicht Eintracht Münster. Die Aussagen von Trainer Srdjan Kosoric vor dem Restart waren nachweislich alles andere als leere Phrasen. Dieser hatte angekündigt, sein Team würde sich in der Rückserie anders präsentieren als in weiten Teilen der ersten Saisonhälfte. Das 6:1 bei Westfalia Kinderhaus II war Beleg dafür, dass es keine optimalen Rahmenbedingungen in der Winterpause braucht, um pünktlich zu Beginn der Restserie top in Schuss zu sein. Den Beweis, dass die Leistung an der Großen Wiese gegen zugegebenermaßen an diesem Tage enorm schwache Gastgeber keine Eintagsfliege war, müssen die Ostmünsteraner in den kommenden Partien noch erbringen.
Bemerkenswerte Füchtorfer Moral
Ein Team, das in der Hinrunde wie die Eintracht hinter den Erwartungen zurückblieb, ist der SC Füchtorf. Doch auch die Spargeldörfler haben sich unterm Weihnachtsbaum geschüttelt und gaben ihren Anhängern zum Auftakt gegen Borussia Münster Hoffnung, dass sie in der Rückserie etwas weniger blass daherkommen werden. Bemerkenswert, dass die Truppe des scheidenden Trainers Nuri Barka nach 0:1-Rückstand zurückkam und Moral zeigte, obwohl sie mit einem nach allen Regeln der Kunst gerupften Kader in die Partie gegangen waren. Bemerkenswert auch, weil auch die Borussen alles in die Waagschale warfen, letztlich aber an ihrer Grünohrigkeit scheiterten. So oder so, Füchtorf ist gewappnet für das Derby in Freckenhorst am kommenden Sonntag.
Es gab allerdings auch den Gegenentwurf zu den überzeugenden Eintrachtlern und Füchtorfern: Der Reserve der SG Telgte und dem SC Reckenfeld schreiben wir mal zu Gute, dass sie mit Greven und Freckenhorst zwei starke Gegner vor der Brust hatte. Der SCR klagte zudem über eine ellenlange Ausfall-Liste. Trotzdem sollte gerade bei Metin Tüfekcis Team, das in dieser Saison gern im oberen Drittel mitgespielt hätte, ein anderer sein.
Keine schnöden Nullnummern
Auch, wenn etwa die Nullnummern in Albachten und Rinkerode für den geneigten Spektakel-Liebhaber kein Augenschmaus waren, auch diese Partien hatten etwas zu bieten. Während die Concordia und Handorf - obwohl sie auf Asche spielten - Rasenschach mit zwei top organisierten Defensivreihen zelebrierten, wartete Rinkerodes Heimauftritt gegen Aasee mit viel Tempo auf.
Also, es besteht auch ohne Abstiegskampf Hoffnung für den Patienten Kreisliga A. Blickt man auf den kommenden Spieltag, stehen da beispielsweise Topspiele wie Greven gegen Havixbeck, Sendenhorst gegen Albersloh oder erwähntes Derby in Freckenhorst. Wer da noch von Langeweile spricht, dem ist nicht mehr zu helfen...