Frauen Kreisliga: Anschwitzen
Tabellenplätze gutmachen
Von Anna-Lena Woycke
(01.05.19) Die Pläne gingen auf: Sowohl SW Havixbeck, als auch die Zweite von Gremmendorf haben sich am vergangenen Sonntag mit einem Dreier belohnt. Der SCG bleibt somit in der Spur und klaute dem Spitzenreiter BW Aasee ganz nebenbei auch noch die ersten Punkte. Für den ist die Meisterschaft ja ohnehin schon durch – die perfekte Siegesserie hätte dennoch gut ausgesehen. „Der Anspruch, alles zu gewinnen, war schon da – aber es ist natürlich nicht schlimm, dass wir Punkte liegen gelassen haben. Dafür, dass wir in manch anderen Spielen viel Glück hatten, war das schon in Ordnung“, äußerte sich BW-Trainer Kolja Steinrötter zur 0:1-Niederlage.
Der entscheidende Treffer fiel schon sehr früh: Dietrun Irina Paulsen versenkte die Pille bereits in der fünften Spielminute ins Netz. „Das schnelleTor war sehr gut für uns, da Aasee im Laufe des Spiels immer besser wurde“, kommentierte Gremmendorfs Coach Pascal Henckel. In der ersten halben Stunde bestimmte die Gastmannschaft die Partie – Aasee fand einfach nicht wie gewohnt ins Spiel. Ist die Luft etwa raus bei den Meisterinnen? „Es hat nicht an mangelndem Einsatz gelegen – trotzdem macht sich bei den Mädels die harte Saison schon bemerkbar“, sagte Steinrötter.
Kluge Verstärkung
Natürlich trug auch der Siegeswille der Gremmendorferinnen zum Erfolg bei: Es ging bekanntlich um alles oder nichts. Mit einer Niederlage wäre der direkte Tabellenkonkurrent Borussia Münster nämlich an ihnen vorbeigezogen. Durch den Sieg stehen aber noch alle Türen offen. „Wir haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: Unser aggressives Spiel nach vorne und ein starkes Zweikampfverhalten“, resümiert Henckel. Nach Gremmendorfs dominanten 30 Minuten sah man dann ein hin und her beider Mannschaften, in dem sich auch Aasee gute Chancen herausspielte. Aber auch der Kopfball von Lisa Ziehm wollte in der Schlussphase der ersten Hälfte nicht ins Eckige. Zwar probierte es Aasee auch nach dem Seitenwechsel weiterhin, der Ausgleich blieb aber aus.
Für das Spitzenspiel zählte Gremmendorf II auf personelle Unterstützung aus der Ersten: Carla Bardehle lief als Innenverteidigerin auf und Sina Olthues veteilte die Bälle auf der Sechs. Auch Lilly Burholt, Liana Borges und Filipa da Silva Campos verhalfen der Reserve zum Auswärtssieg. "Gremmendorf hat sich sehr klug verstärkt und auf eine starke Defensive gebaut", erkannte Steinrötter an. Für ihn lief es personell hingegen weniger gut: Zwei Spielerinnen verletzten sich auf dem Feld. Heidi Kuckeland zog sich wohl - ohne Fremdeinwirkung - beim Schießen einen Muskelfaserriss zu und Lisa Kröger hatte sich bei einem Zusammenprall die Außenbänder gerissen. Beide werden in den letzten beiden Saisonspielen nicht mehr auflaufen.
Kinderhaus dreht das Spiel
In Nordkirchen erfüllte auch SW Havixbeck sein Soll und holte durch einen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg drei Punkte. Dafür war Erlinda Haliti hauptverantwortlich - sie schoss beide Buden. Somit zieht Schwarz-Weiß an der Heimelf vorbei und belegt derzeit den siebten Platz. Da wollen die Havixbeckerinnen bis zum Saisonende auch mindestens bleiben. Den einen oder anderen Platz gutmachen will auch noch Westfalia Kinderhaus - am vergangenen Sonntag gelang das recht gut. Mit den Zählern aus dem 2:1 (0:1)-Heimsieg gegen Saxonia Münster ging es für Kinderhaus auf den fünften Tabellenplatz - vorbei an der WSU-Reserve.
Der 2:1-Siegestreffer fiel spät, aber in den Augen des Westfalia-Trainers Daniel Niehoff absolut verdient. Die Gastgeberinnen beanspruchten mehr Spielanteile für sich und kamen eigentlich auch gut in die Partie. Dennoch fiel das erste Tor für die Saxoninnen - die eroberten sich nach einem Einwurf den Ball und traten den Weg nach vorne an. Maike Bertram setzte sich anschließend im Eins-gegen-Eins mit Torfrau Gina Ahlert durch (16.). Daraufhin ließen die Kinderhauser Kickerinnen aber nicht die Köpfe hängen, sie wollten das Spiel unbedingt drehen.
Aufgrund der starken zweiten Hälfte gelang ihnen das auch. Westfalia machte hinten auf und suchte aktiv den Weg vors gegnerische Tor. Der ersehnte Ausgleich fiel in der 60. Spielminute, als Tracy Koch den Eckball von Ronja Wundenberg reindrückte. In der Schlussphase zeichnete sich bereits der erneute Treffer der Gastgeberinnen ab, die Spannung hielt aber bis kurz vor dem Schlusspfiff an. Letztlich setzte sich Marie Poppen nach Hereingabe von Alida Römer im gegnerischen Strafraum durch und schoss die Pille ins rechte Eck (90.).
Die weiteren Partien
Die meisten Tore gab's am 22. Spieltag in Ostbevern zu sehen. Dort setzte sich der SC Münster 08 mit einem knappen 4:3 (0:2)-Sieg gegen die Zweite vom BSV durch. Zwar kamen die Gastgeberinnen gut ins Spiel, fingen sich dann in der 20. Minute aber den ersten Gegentreffer durch Marie Hoppe. In der zweiten Hälfte lagen sie dann zwischenzeitlich 1:4 hinten. "Trotzdem haben wir eine gute Moral bewiesen und weitergekämpft. Ein Unentschieden wäre schon drin gewesen", sagte Jo Mayer, Trainer der Reserve. Lisa Kölling und Lea Brune verkürzten noch auf den 3:4-Endstand, der Ausgleich blieb aus.
Drei Treffer erzielte auch Borussia Münster, die zu Gast bei Ems Westbevern war. Dadurch nahmen die Gäste beim 3:1-Auswärtssieg den Dreier mit und bleiben auf dem zweiten Tabellenplatz.