Lang erarbeiteter Bonuspunkt

Von Pascal Bonnekoh

(24.03.24) Schon häufiger stand der SV Rinkerode in der Rückrunde kurz davor, jemanden von oben zu ärgern. Vor rund zwei Wochen war es beispielsweise gegen den SV Bösensell fast soweit, doch es fehlte der Lucky Punch. Dafür konnte man an diesem Sonntag dem TuS Altenberge Zuhause einen Punkt abluchsen. 3:3 (2:1) lautete das Endergebnis.

"Das ist der Bonuspunkt, von dem ich schon häufiger gesprochen habe. Wir sind unfassbar zufrieden und glücklich mit diesem Punkt, den uns sicherlich nicht ganz so viele in dieser Liga zugetraut haben. Es war eine Mischung aus taktischer Disziplin und Leidenschaft. Natürlich war aber auch das Quäntchen Glück dabei", freute sich Rinkerodes Coach Janis Kraus, dass seine Jungs sich für den großen Aufwand auch belohnt haben. Dabei hätte die Partie wohl nicht schlechter losgehen können für die Gastgeber. Nach nur sechs Minuten traf Kai Hintelmann zum 1:0 für die Gäste. "Danach haben wir es verpasst, zielstrebig zu bleiben. Wir haben vielleicht ein paar Prozente rausgenommen und das hat Rinkerode dann stark gemacht", berichtete Altenberges Trainer Dennis Brunsmann.

"Mit breiter Brust in die entscheidenden Spiele"

Die Rinkeroder ließen sich von dem frühen Gegentreffer tatsächlich mal so gar nicht aus der Bahn werfen. Nach einer viertel Stunde traf Steffen Rips nach Vorlage von Jan Lukas Koch zum Ausgleich, ehe nur sieben Minuten später Tilo Wehr den SVR sogar in Führung köpfte (22.). "Die beiden Tore haben die richtig gut herausgespielt. Das war auf jeden Fall kein unteres A-Liga Niveau", musste Brunsmann anerkennen. Gegen die dann natürlich noch etwas tiefer stehenden Rinkeroder wurde die Partie für die Gäste nicht unbedingt einfacher. Im zweiten Durchgang belagerte der TuS die Rinkeroder Hälfte förmlich, kam aber viel zu selten auch wirklich gefährlich vors Tor. Robin Drees köpfte in der 64. Spielminute zwar doch zum 2:2 ein, doch nur fünf Minuten darauf gingen die Hausherren schon wieder in Führung. Koch entwischte der Altenberger Hintermannschaft und traf zum 3:2 (69.).

"In der zweiten Halbzeit haben wir die gegnerische Hälfte nicht mehr so häufig gesehen. Drei, vier Umschaltsituationen hatten wir dann aber doch und eine davon hat glücklicherweise zur erneuten Führung geführt", so Kraus. Altenberge glich zwar erneut durch Drees aus und hatte kurz vor Schluss sogar noch die Riesengelegenheit zum 4:3, Kraus war dennoch überaus zufrieden: "In der Nachspielzeit haben wir nochmal auf der Linie geklärt. Das war auch schon mal anders. Mit unserer leidenschaftlichen Arbeit haben wir uns das aber irgendwo auch verdient. Ich gönn das den Jungs, weil die sich wirklich aufgerieben haben. Wir müssen jede Woche personelle Rückschläge verkraften. Wie die Jungs damit aber umgehen, ist schon bockstark. Das genießen wir für den Moment und gehen dann mit breiter Brust in die entscheidenden Spiele."

Brunsmann fühlte sich hingegen ein wenig an die vergangene Saison erinnert: "Letztes Jahr haben wir gekratzt, gebissen und irgendwie versucht, Punkte zu sammeln. Da geht es Rinkerode aktuell ähnlich. Wir hatten extrem viel Ballbesitz, davon kann man sich aber wenig kaufen. Wir haben uns selber zuzuschreiben, dass wir die drei Punkte nicht mitgenommen haben. Bei uns fehlten einfach ein paar Prozente. Das war ein mahnendes Beispiel. Demnächst geht es für uns noch gegen einige Mannschaften von unten. Da reichen 80 Prozent nicht aus."  

SV Rinkerode - TuS Altenberge     3:3 (2:1)
Tore: 0:1 Hintelmann (6.), 1:1 Rips (15.),
2:1 Wehr (22.), 2:2 Drees (64.),
3:2 Koch (69.), 3:3 Drees (82.)