Kraftlose Rappen gehen bei Nullfünf 0:6 unter
Von Mario Witthake
(17.03.13) An einem Fußballspiel nehmen in der Regel zwei Mannschaften teil. Am Arnheimweg galt das nur für gut 35 Minuten. Nach der Führung für den FC Münster 05 verabschiedeten sich die Kicker von Schwarz-Weiß Münster nach und nach in die Arbeitsverweigerung. Am Ende war das Team von Markus Winkels noch gut bedient, denn die Hausherren hätten die einseitige Kreisliga-A1-Partie höher als 6:0 (2:0) gewinnen müssen.
Etwas verwunderlich war daher die Reaktion von SW-Trainer Markus Winkels nach den 90 Minuten. Ganz unaufgeregt sagte er: "Das ist das, was ich erwartet habe. Wenn man kein Training macht, kann man sich nicht auf ein Spiel vorbereiten. Und wenn man nicht fit ist und nur hinterher läuft, dann gehen irgendwann die Köpfe runter. Und wenn wir so weiter machen, gewinnen wir kein einziges Spiel mehr." Sprach Winkels und fuhr nach Hause...
Nach Zufallstor brechen alle Dämme
Und dabei sah es nach 30 Minuten nicht danach aus, als würden in diesem Spiel sechs Tore fallen. Beide Teams taten sich schwer. Schwarz-Weiß war bemüht, offensiv über außen, bevorzugt über den anfangs agilen Arsen Gradina auf der linken Bahn zu agieren. Nullfünf doppelte Gradina häufig, nahm ihm damit auch die Lust, spielte aber selbst nicht konstruktiv nach vorne. Eher zufällig landete der Ball in der 34. Minute beim rechten Mittelfeldläufer Maciej Muzalewski. Der sah, dass Rappen-Keeper Marco Jörling zu weit in seiner rechten Ecke postiert war. Muzalewski zog ab, Jörling kam nicht mehr ran - 1:0 für Nullfünf.
Jörling verhinderte dann noch den zweiten Gegentreffer nach Leo Lumares Schlenzer (44.). Eine Minute später war Jörling machtlos, als seine Vorderleute vergeblich auf einen Pfiff wegen Abseits hofften und Andreas Petermann zur 2:0-Pausenführung einschob. "Hey, der Schiri muss erst pfeifen", rief der bemitleidenswerte Schnapper.
Kein Aufbäumen
Ein Aufbäumen seitens der Gäste war nach dem Seitenwechsel nicht zu erkennen. Im Gegenteil, Nullfünf bekam stetig mehr Raum und Luft zum Kombinieren. Bestes Beispiel das 4:0 für die Gastgeber, als Petermann praktisch ohne Gegenwehr mit dem Rücken zum Tor durch den Fünf-Meter-Raum spazierte. Der Stürmer kam dann auf die gute Idee, sich zu drehen, tat dies unbehellligt und traf ins Netz (59.). "Seid ihr bei 4:0 immer noch nicht wach", fragte Jörling in die Runde.
Die Antwort bekam der Torwart in der letzten halben Stunde. Nullfünf-Stürmer Jassab, den die Rappen-Abwehr nie in den Griff bekam, vergab allein sechs Großchancen (61./64./70./73./76./85.), ehe er in der 87. Minute doch noch zu seinem Tor zum 6:0-Endstand kam...
FC Münster 05 – SW Münster 07 6:0 (2:0)
1:0 Muzalewski (34.), 2:0 Petermann (45.),
3:0 Lumare (57.), 4:0 Petermann (59.),
5:0 Lumare (67.), 6:0 Jassab (87.)