Fußballgott und Kinderhaus verprügeln Reckenfeld

Von Sascha Keirat

(03.10.13) So verrückt kann es zugehen im Fußball: Der SC Reckenfeld spielte in Kinderhaus eine Halbzeit lang nur auf ein Tor, hätte die Westfalia-Reserve mit klarsten Chancen schon zur Pause abschießen können. Das passierte aber nicht, so drehten die Kinderhauser den Spieß nach der Pause um und schickten den SCR mit 5:1 (1:0) nach Hause.

Allein Kalle Hoffmann stand im ersten Durchgang viermal blank vor dem Tor von Keeper Max Stallmann, ging aber zu fahrlässig mit seinen Chancen um. Besser machte es auch Ahmet Karakaya bei seinen zwei Gelegenheiten nicht. Die Kinderhauser agierten wie gelähmt, bekamen die SCR-Offensive um den starken Emre Kücükosman nicht in den Griff, gewannen kaum mal einen Zweikampf und erspielten sich erst recht keine Chancen. Bis auf die eine in der 44. Minute: Damian Stanke brach vorne durch, traf zunächst den Pfosten, von wo der Ball wieder vor seine Füße Flog – 1:0.

Trotz der schmeichelhaften Führung gab’s für die Gastgeber ordentlich Lack in der Kabine. Die Ansprache fruchtete. Wie verwandelt kam Kinderhaus wieder auf den Platz und erhöhte in der 63. Minute auf 2:0 durch Marcus Tebel, der sich zunächst im Laufduell gegen René Köster durchsetzte und dann einschob. Der SCR schöpfte noch einmal Hoffnung, als Hoffmann in der 74. Minute zum Anschluss traf. Nur zwei Minuten später  stellte Chris Rensing nach Zuspiel von Stanke den alten Abstand wieder her.

Konter lehrbuchmäßig

Danach ließ die Westfalia-Defensive nichts mehr anbrennen und fuhr seine Konter lehrbuchmäßig. Nach klasse Vorarbeit von Tebel gelang dem eingewechselten Stefan Mendisbello das 4:1 (79.). Den Schlusspunkt setzte der ebenfalls hereingekommene Thomas Bunzel, den Mendisbello bedient hatte (86.).

Beide Trainer staunten über den Spielverlauf. „Sowas habe ich selten erlebt. In der ersten Halbzeit haben wir Kinderhaus verprügelt, nur ohne Tore. In der zweiten Halbzeit haben sie uns dann verprügelt“, sagte SCR-Coach Metin Tüfekci. Westfalias Steven Paton fasste das Gesehene so zusammen: „In der ersten Hälfte hat Reckenfeld gegen den Fußballgott verloren, in der zweiten gegen uns.“

Westfalia Kinderhaus II – SC Reckenfeld     5:1 (1:0)
1:0 D. Stanke (44.), 2:0 Tebel (63.),
2:1 K. Hoffmann (74.), 3:1 Chr. Rensing (76.),
4:1 Mendisbello (79.), 5:1 Bunzel (86.)