Logermann: "Müssen die letzten Kräfte mobilisieren!"
Von Robert Wojtasik
(30.05.2012) Der Wechsel ließ den Fußballkreis aufhorchen. Oliver Logermann tauschte im vergangenen Winter das Trikot des Westfalenligisten TuS Hiltrup gegen das des SV Drensteinfurt. Fast eine Halbserie lang kickt der Offensivspieler nun in der Kreisliga A2 - und hat nicht zuletzt mit 13 Treffern in der Rückrunde seinen Teil dazu beigetragen, dass der SVD drei Runden von Saisonende kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga steht. Worauf es nun im Saisonfinale ankommt, erklärt er im Interview mit Heimspiel-online.
Heimspiel-online: Oliver, jetzt spielst du ja schon ein paar Monate für den SV Drensteinfurt. Wie gefällt's Dir?
Logermann: Sehr gut! Ich habe hier genau das vorgefunden, was ich erwartet habe. Ich wollte kürzer treten, deswegen bin ich ja aus Hiltrup weg. Wegen einer längeren Fortbildung kann ich aktuell auch nur einmal die Woche, am Dienstag, trainieren. Das ist dann natürlich schon eine andere Trainingsintensität als beim TuS. Das Umfeld und die Bedingungen in Drensteinfurt, unter anderem mit dem Kunstrasen, sind optimal. Ich kann den Verein nur jedem empfehlen.
Heimspiel-online: Und sportlich läuft's ja auch...
Logermann: ...auf jeden Fall! Hätte mir im Winter einer gesagt, dass wir drei Spieltage vor Schluss zwei Punkte vor Handorf stehen, hätte ich das sofort unterschrieben. Wir haben es jetzt selbst in der Hand.
Heimspiel-online: Mit Hiltrup bist Du vergangene Saison in die Westfalenliga aufgestiegen. Worauf kommt es da jetzt im Endspurt um die Meisterschaft an?
Logermann: Ganz wichtig ist der Wille. Alle sind ein bisschen müde und sehnen irgendwo die Sommerpause herbei. Gerade jetzt Wir müssen wir die letzten Kräfte mobilisieren und in jedem der verbleibenden drei Spiele volle 90 Minuten lang alles geben. Solche grundlegenden Dinge zählen jetzt. Ich glaube, ein Trainer kann da noch so viel über Taktik und so weiter reden - die Jungs müssen einfach wollen, und wenn sie wollen, dann wird das auch was mit dem Aufstieg.
Heimspiel-online: Was ist denn die große Stärke des SV Drensteinfurt?
Logermann: Das ist eine ganz eingeschworene Truppe, mit einem super Teamspirit. Auch spielerisch gehört das Team sicherlich zu den besten Mannschaften in der Liga.
Heimspiel-online: Ist denn auch genug Potenzial vorhanden, um im Falle des Aufstiegs auch in der Bezirksliga eine gute Rolle zu spielen?
Logermann: So weit will ich noch nicht denken. Es stehen noch drei Spiele aus und auf die müssen wir und konzentrieren. Ich bin mir aber sicher, dass das Team das Zeug hat, in der Bezirksliga im gesicherten Mittelfeld mitzuspielen. Ein oder zwei Neuzugänge müssten dann aber schon noch her. Wir haben einen sehr kleinen Kader, das kann es schnell eng werden, wenn mal ein, zwei Leute ausfallen.
Heimspiel-online: Du hast ja nun in deiner Karriere schon so manchen Erfolg gefeiert. Wo würde da ein Bezirksliga-Aufstieg mit Drensteinfurt rangieren?
Logermann: Neue Herausforderungen sind immer schön und spannend. Und jeder einzelne Titel ist für sch etwas Besonderes. Mein Ziel war, mit Drensteinfurt spätestens nächstes Jahr aufzusteigen. Wenn es nun direkt schon in dieser Saison klappt, ist das umso schöner und der Aufstieg hätte für mich denselben Stellenwert wie zum Beispiel der mit Hiltrup in die Westfalenliga.
Heimspiel-online: Nach fast einem halben Jahr A-Liga: Was zeichnet den Kreisliga-Fußball aus?
Logermann: Ich will ganz ehrlich sein: Das Niveau hätte ich nicht so hoch eingeschätzt. Auch das Tempo ist höher als erwartet. Klar, mit der Westfalenliga kann man die Kreisliga A nicht vergleichen, zumal hier auch noch viel klassisch mit Libero und zwei Manndeckern. Aber ich bin positiv überrascht.