Warendors Reserve steigt nach 2:3 ab
Von Robert Wojtasik
(18.06.12) Allzu überraschend kam der Abstieg der Warendorfer SU II nicht mehr. War doch die Mannschaft um Trainer Sebastian Wende ohnehin mit der schlechtesten Ausganglage der drei Abstiegskandidaten ins letzte Saisonspiel gegen den TuS Freckenhorst gestartet. Die 2:3 (0:1)-Niederlage machte den bitteren Gang in die Kreisliga B dann letztlich offiziell.
"Mit dem Szenario konnten wir uns ja nicht erst seit gestern befassen", sagte Wende, "letztlich hätte ja nicht mal mehr ein Sieg gereicht." Parallel siegte BW Beelen 2:0 bei GW Westkirchen und sicherte so den Liga-Verbleib, der TSV Ostenfelde muss nach dem 1:1 gegen den VfL Wolbeck II auf den Klassenerhalt von Bezirksligst TuS Altenberge hoffen. In diesem Fall böte sich dem TSV im Relegationsspiel gegen BW Greven die letzte Chance, die Klasse zu halten. Steigte Altenberge ab, geht's auch für Ostenfelde eine Liga tiefer.
Abstieg als Chance
Dort peilt Wende mit der WSU-Zweiten in der kommenden Spielzeit einen Neuanfang an: "Wir sehen den Abstieg als Chance. So haben wir endlich Zeit und Ruhe, vom System Libero abzukehren und auf Viererkette umzustellen. Auch werden einige junge Leute in den Kader eingebaut. Ich nehme die Herausforderung gerne an."
Ausschlaggebend seien laut Wende mehrere Faktoren gewesen. Da wären zum einen die vergebenen Matchblälle zuletzt gegen BW Beelen und den BSV Ostbevern. Zum anderen ließ die Trainingsbeteiligung zweitweise zu wünschen übrig. "Das hat man besonders gegen Freckenhorst und den ESV gesehen", so Wende weiter, "da haben wir verloren, wqeil wir einfach keine Luft für 90 Minuten hatten. Auch gegen Telgte II waren wir nach 60 Minuten platt."
Gegen Freckenhorst hielten die Warendorfer läuferisch zwar mit, der Sieg der Gäste war aber insgesamt ein verdienter. Danny Banach (2.) und Marius Gohl (5.) hatten früh erste Möglichkeiten, Benjamin Brinkmann sorgte dann nach 19 Minuten für die TuS-Führung. Sechs Minuten später traf Gohl bei seinem zweiten Versuch den Innenpfosten. Nach gut einer Stunde glich Tünte für die WSU aus (64.). Hoffnung keimte auf, wurde jedoch durch einen Doppelschlag von Mark Harbert zunichte gemacht. Pavel Borisovs Anschlusstreffer zum 2:3 kam letztlich zu spät (90.+1).
"Komisches Gefühl" bei Goldmann
Am Spielfeldrand verfolgte einer das Spiel mit gemischten Gefühlen. "Das war schon ein komisches Gefühl", gab Freckenhorsts Trainer Heinz Goldmann zu. Viele Jahre war er als Spieler und Trainer bei der Warendorfer SU aktiv, Sohn Marco stand am Sonntag in Reihen der WSU auf dem Platz und stieg letztlich mit ab. Der Haussegen hängt nach Sonntag aber keinesfalls schief, auch mit seinen zahlreichen Warendorfer Bekannten ließ Goldmann, ab jetzt offziell "Fußball-Rentner", den Abend und die Saison bei EM-Fußball, Bierchen und Wacholder ausklingen am Platz. "Alles friedlich", so Goldmann, "dafür kennt man sich einfach zu lange."
Wie lange es nun bis zum Wiederaufstieg dauern werde, möchte Wende nicht prognostizieren: "Den direkten Aufstieg können und wollen wir nicht als Ziel ausgeben. Wir warten erst mal ab, wie sich die Dritte im Entscheidungsspiel um der C4-Meisterschaft schlägt, dann können die Personalplanungen richtig anlaufen. Wir machen uns keinen Erfolgsdruck."
Warendorfer SU II - TuS Freckenhorst 2:3 (0:1)
0:1 Brinkmann (19.), 1:1 Tünte (64.),
1:2 Harbert (76.), 1:3 Harbert (84.),
2:3 Borisov (90.+1)