Rumpelfußball weil der Rasenmäher streikt
Von Robert Wojtasik
(13.04.15) Den superfeinen Fußball bekamen die Zuschauer am Kanal nicht geboten. Das ließ der Rasenplatz des TuS Saxonia schlichtweg nicht zu. Die Partie gegen den BSV Ostbevern endete 1:1 (0:0). Und in einem Punkt waren sich die Trainer beider Teams nach dem Abpfiff einig: da war mehr drin für meine Mannschaft.
"Wir haben zwei Punkte verloren", sagte Ostbeverns Coach Sven Frommer. Ihn wurmte es merklich, dass die Partie auf Naturrasen ausgetragen wurde, obwohl der Kunstrasenplatz frei war. "Auf dem Rasen war kein vernünftiges Fußballspiel möglich - und nebenan steht ein 500.000-Euro-Objekt und wird nicht genutzt. Das ist alles legitim, aber ich finde es frech."
So rumpelten sich die beiden Mannschaften irgendwie so etwas wie ein Fußballspiel zurecht. Bei weitgehend ausgeglichenen Kräfteverhältnissen gab's die ein oder andere Chance auf beiden Seiten. Der erste Treffer fiel jedoch erst nach dem Wiederanpfiff. Dafür ging's da aber umso schneller.
Strittiger Elfer
Kaum war die Partie wieder angepfiffen, spielte der gerade eingewechselte Lucas Jacobs einen Fehlpass in die Beine von Niclas Leinkenjost. Der BSV-Angreifer sauste mit Ball Richtung TuS-Tor und traf zur Gäste-Führung (46.). Diese sollte jedoch nicht allzu lange Bestand haben.
Nach knapp einer Stunde drang Saxonias Malte Lohnherr in den BSV-Strafraum ein, verfolgt von Matthias Stadtmann, der ihn aber nicht stoppen konnte. Lohnherr legte sich den Ball etwas zu weit vor und rasselte mit BSV-Keeper Sven Lander zusammen. Schiri Julius Beck entschied auf Strafstoß, was ausgiebig diskutiert wurde. Lohnherr sei mit beiden Beinen voran in Lander gerutscht, lautete die eine Version. Der zweiten zufolge soll Stadtmann Lohnherr erst gehalten und ihm vor dem Zusammenprall mit Lander noch einen Schubser versetzt haben. Sei's drum, dachte sich wohl auch Tristan Zumloh. Er versenkte den Elfer sicher zum 1:1 (58.).
In der letzten halben Stunde hatten beide Teams Chancen, die Partie für sich zu entscheiden. Es blieb beim Remis, dem ersten Punktgewinn der BSV nach vier verlorenen Partien und das siebte Spiel ohne Niederlage für Saxonia. "Das 1:1 ist ein gutes Ergebnis, auch wenn bei dem Spielverlauf mehr für uns drin war", sagte TuS-Trainer Sven Thoma.
Und die Sache mit dem Rasen? Ein taktisches Manöver, um den Gegner zu nerven? Nein. "Ich würde auch lieber auf einem vernünftigen Platz spielen", sagte Thoma. Und Saxonias Obmann Markus Roreger ergänzte: "Anfang der Saison haben wir dem Staffelleiter durchgegeben, dass wir auf Naturrasen spielen. Das lässt sich nicht kurzfristig ändern. Und aktuell ist unser Rasenmäher kaputt, deshalb ist der Platz in so einem Zustand."
Saxonia Münster - BSV Ostbevern 1:1 (0:0)
0:1 Leinkenjost (46.), 1:1 Zumloh (58./FE)