Platzverweis als Initialzündung
von Robert Wojtasik
(07.09.11) So ein Platzverweis kann einen Spielverlauf schon mal gehörig auf den Kopf stellen. Aber dass die dezimierte Mannschaft danach erst so richtig aufdreht, ist doch eher ungewöhnlich. Als Till Gilsbach von Eintracht Münster II am vergangenen Sonntag in der 60. Spielminute wegen groben Foulspiels des Feldes verweisen wurde, lag seine Mannschaft mit 1:3 hinten. Als der Abpfiff ertönte, bejubelte die Eintracht einen 4:3-Erfolg. "Ein Spiel, wie man es nur in der Kreisliga zu sehen bekommt", kommentierte Eintracht-Coach Aljoscha Beuse.
Saxonia startete besser in die Partie und zog nach einem Doppelschlag von William Goode schnell mit 2:0 davon (9./13.). Martin Ahlers traf anschließend vom Elfmeterpunkt zum Anschluss (22.). Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, jedoch bekam die Eintracht-Defensive Goode nicht in der Griff. Dieser legte in der 41. Minute seinen dritten Treffer zur 3:1-Halbzeitführung für den TuS nach.
Im zweiten Durchgang war der Gastgeber das bessere Team. Nach besagtem Platzverweis spielten Beuses Mannen "Alles oder Nichts" und hatten das nötige Glück auf ihrer Seite. Ulrich Kreienschulte traf zum 2:3-Anschluss (75.), dem der eingewechselte Bernhard Stennecken schnell den Ausgleich folgen ließ (77.). Starker Regen sorgte daraufhin für eine viertelstündige Spielunterbrechung. Schienbar fand Beuse in der Zeit die richigen Worte, denn seine Mannschaft kam durch Stefan Thiem tatsächlich noch zum Siegtreffer (81.).
"Nach der Roten Karte haben wir das Fußballspielen eingestellt. Wahrscheinlich dachten manche, das wird jetzt hier easy-going", war Saxonias Coach Andreas Wennemer nach dem verrückten Spiel um eine Erklärung bemüht.
Eintracht Münster II - TuS Saxonia II 4:3 (1:3)
0:1 Goode (9.), 0:2 Goode (13.),
1:2 Ahlers (22.), 1:3 Goode (41.),
2:3 Kreienschulte (75.), 3:3 Stennecken (77.),
4:3 Thiem (81.)