Westkirchens Zweite nach 25 Jahren zurück in der B-Liga

Von Christian Hölker

(27.05.13) Es war im Frühsommer 1988, als GW Westkirchens zweite Mannschaft den bitteren Gang in die Kreisliga C antreten musste. Wohl keiner ahnte, dass die Rückkehr ganze 25 Jahre auf sich warten lassen würde. Und schon der erste Matchball, die Meisterschaft im Jahr 2013 perfekt zu machen, eröffnete den Grün-Weißen einen ganz besonderen Clou: Mit einem Dreier im Heimspiel gegen den Ortsrivalen aus Ostenfelde sollten Aufstieg und Meisterschaft dingfest gemacht werden. Und das tat Westkirchen eindrucksvoll. Mit 8:0 wurde der Nachbar nach Hause geschickt. Schon zur Halbzeit (4:0) legte Westkirchens Reserve die vorbereiteten Meisterschaftsshirts an.
 
Mit dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Ein Dorf stand Kopf. Spieler und Funktionäre hatten sich vorausschauend den Montag freigenommen, um bei dem ein oder anderen Kaltgetränk nicht ins Grübeln zu geraten. Sektduschen beherrschten die Szene. Vor allem traf es regelmäßig Coach Karsten Heptner, den Vater des Erfolges, der seit seinem Amtsantritt im Sommer 2011 eine funktionierende Mannschaft aufbaute, die nun verdientermaßen den vorläufigen Höhepunkt feierte. Heptner übernahm bei seinem Start eine Truppe mit durchschnittlichem C-Liga-Format. Der Drittletzte der Saison 2010/2011 wurde gezielt verstärkt, steigerte sich in einem Mördertempo und nach dem 6. Platz in Heptners Premierensaison folgte nun der Ligaspitzenplatz. Der beste Sturm, die beste Abwehr, die beste Heim- und auch die beste Auswärtsbilanz - allein die Zahlen sprechen Bände für die Überlegenheit dieser Saison. Es darf aber nicht vergessen werden, dass der ärgste Widersacher der Grün-Weißen, RW Milte, nach einem langen Zweikampf über die Saison, erst nach dem zweiten direkten Vergleich (2:1 für GW Westkirchen II) den Anschluss verlor. RWM-Trainer Volker Hoffmann zählte zu den ersten Gratulanten Heptners am späten Sonntagnachmittag.
 
Ein Erfolgsrezept der Westkirchener Truppe ist nicht auszumachen. Heptner und die Westkirchener Führungsriege formten vielmehr eine Mannschaft, die durchaus bestimmt, aber auch durch einige Zufälle so zusammenfand. Beispielsweise wurde das Team durch Spieler wie Christian Maxelon (aus Warendorf) oder Kai Niehaus (aus Sassenberg) verstärkt und diese Leute entwickelten sich schnellstens zu absoluten Eckpfeilern der Mannschaft. Als Torgarant (39 Saisontreffer) fungierte Niklas Schauf in der Sturmspitze.
Aber auch in Sachen Moral war der Westkirchener Zweiten in dieser Saison nicht beizukommen. Mit zwei Niederlagen in Folge reiste man zum Topspiel nach Milte und legte dort unbeeindruckt den Grundstein zur Meisterschaft. Der Aufstieg in diesem Sommer passt zur stetigen Entwicklung der Westkirchener Fußballabteilung. Coach Heptner ist schon fleißig in den Planungen für die kommende Saison und vielleicht auch in den Planungen weiterer historischer Westkirchener Fußballereignisse.