Germanias grausiger Pokalabend im Vechtestadion

von Christian Lehmann

(28.09.23) In der Kreisliga B2 ist die SpVgg Langenhorst-Welbergen mehr schlecht als recht gestartet, erst am vergangenen Sonntag feierte das Team von Kai Fischer und Philipp Holtmann den ersten Saisonsieg. Im Kreispokal setzten die Gelb-Schwarzen nun aber eine echte Duftmarke und kegelten A-Liga-Topteam Germania Hauenhorst raus. Beim 2:1 (1:0)-Sieg der Spielvereinigung hätte es kaum bitterer laufen können für die Gäste, die Ibo Polat durch eine Rote Karte verloren und in der Schlussminute einen Elfer verballerten.  

"Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Hauenhorst spielt eine starke Runde, hat eine sehr hohe Qualität. Wir wussten aber, dass es bei 0:0 losgeht und unsere Jungs auch ihre Qualität haben", kommentierte Langenhorsts Coach Kai Fischer die kleine Pokalsensation. "Wir waren sehr griffig, nie alleine auf dem Platz und haben die zweiten Bälle bekommen. Das war entscheidend. Insgesamt ist der Sieg aus meiner Sicht voll verdient, weil wir viel mehr ins Spiel investiert und im gesamten Spiel kaum etwas zugelassen haben."

Ibo Polat fliegt vom Platz

Die Hausherren begannen engagiert und gingen nach einem Freistoß von Basti Holtmannspötter in Führung. Louis Vollenbröler brachte die Kugel vom zweiten Pfosten zurück aufs Tor, wo Max Schulze-Bründermann zum 1:0 abstaubte (15.). Kurz vor der Halbzeit musste dann Ibo Polat frühzeitig duschen. Schiedsrichter Jan Wortmann schickte Germanias Mittelfeldspieler mit Rot vom Platz, weil dieser nach einem Foulspiel seinen Gegenspieler Lukas Steinlage gepackt und durchgeschüttelt hatte (36.). "Das darf ihm mit seiner Erfahrung nicht passieren", ärgerte sich Germanias Co-Trainer Daniel Kamping, der nun auch in der Liga auf seinen Taktgeber verzichten muss.

In Unterzahl waren die Germanen überwiegend mit sich selbst beschäftigt, in der zweiten Halbzeit kassierten sie dann erneut nach einem Freistoß das zweite Gegentor. Erneut brachte Holtmannspötter die Murmel vorher, diesmal wuchtete Vollenbröker den Ball am Fünfmeterrraum direkt per Flugkopfball in die Maschen (2:0/65.). Erst nach dem Anschlusstreffer - Hauenhorsts Spielertrainer Guido Göcke traf nach einem Standard per Kopf (83.), stemmte sich Hauenhorst vehement gegen die Niederlage. In der Schlussminute krönte sich dann SpVgg-Keeper Christian Kuhmann, der selbst mit einem Rempler gegen Christian Ebbeler den Elfmeter verschuldet hatte, mit einem parierten Strafstoß gegen Julian Krause zum Helden (90.). 

Kamping: "Totalausfall der gesamten Truppe"

"Es wäre extrem bitter gewesen, wenn wir noch den Ausgleich kassiert hätten und ins Elfmeterschießen gegangen wären. Weil die Jungs sich das so verdient haben", meinte Fischer. "Wir merken jetzt, was möglich ist, wenn wir alles in die Waagschale werfen und hoffen, dass uns das Auftrieb gibt."

Kamping sprach anschließend von einer verdienten Niederlage. "Der Gegner hat in allen Belangen mehr Bereitschaft an den Tag gelegt als wir. Wir haben es nicht geschafft, unser Potenzial abzurufen und uns sowohl mit als auch ohne Ball nicht gut bewegt. Das war ein kompletter Totalausfall unserer gesamten Truppe."

SpVgg Langenhorst-Welbergen - Germania Hauenhorst      2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Schulze-Bründermann (15.), 2:0 Vollenbröker (65.),
2:1 Göcke (83.)
Rote Karte: Hauenhorsts Polat (36./Tätlichkeit)
Bes. Vork.: Hauenhorsts Julian Krause verschießt FE gegen Kuhmann (90.)