Kreisliga A
Bauers Antwort kommt zu spät
Von Thorsten Burgard
(15.03.15) Diesmal ging es vor allem in der zweiten Halbzeit rund. Nach dem 4:4-Spektakel im Hinspiel trennten sich Borussia Münster und Concordia Albachten an der Grevingsstraße diesmal mit 2:3 (0:1). Eine zunächst an Höhepunkten arme Partie nahm nach der Pause an Fahrt auf und hatte einige schöne Treffer zu bieten. Borussia verschlief die ersten 60 Minuten und hätte sich am Ende noch fast für den Schlussspurt belohnt. "Alles in allem war es der Mut, wenn wir einmal ins Rollen kommen, dann gehts rund," fasste Borussen-Trainer Johannes Jötten die Begegnung zusammen.
In einer spielerisch ausgeglichen und schwachen ersten Halbzeit, wurden die taktischen Einstellungen beider Teams bereits nach wenigen Minuten sichtbar. Borussia war um Spielkontrolle bemüht und versuchte, mit Kurzpassspiel das Mittelfeld zu überbrücken. Albachten spielte in der ersten Halbzeit mit dem Wind und spekulierte nach langen Bällen - meistens von Torwart Patrick Hinkerohe - auf Kopfballverlängerungen bzw. Abpraller. Erfolg hatten die Concorden mit dieser Taktik erstmals in der 17. Spielminute, als Matthias Maschek einen hohen Ball aus dem Mittelfeld mit dem Kopf auf Darwin Ribeiro verlängerte, der die Kugel unten rechts im Tor unterbrachte. Die beste Chance für die Borussen im ersten Durchgang hatte Kevin Landas in der 24. Minute. Nach einem langem Ball von Kapitän Yannick Bauer setzte er den Ball per Dropkick an den linken Außenpfosten. Darüberhinaus spielten die Borussen in der ersten Halbzeit nicht ziestrebig und genau genug.
Der zweite Durchgang sollte um einiges intensiver werden. Borussia lief den Gegner zu Beginn schneller an und versuchte die langen Bälle zu verhindern. Ein heftiger Dämpfer war daraufhin der 2:0-Rückstand aus einer Standardsituation. Nach etwas mehr als einer Stunde zirkelte Albachtens Rouven Christian Kievit einen Freistoß aus 22 Metern in den rechten Winkel. "Der Freistoß geht dann natürlich auch in den Winkel. Ich glaub', das war der sechste Freistoß in den letzten sechs Spielen, dann sind die Köpfe auch erstmal unten", fasste Jötten die Gemütslage nach dem Treffer zusammen. Nur fünf Minuten später war es wieder Darwin Ribeiro, der zur Stelle war - und wie. Eine Flanke von Abdel Mouakit pflükte Ribeiro am Sechzehner runter und schloss mit einem wunderschönen Drehschuss um die eigene Achse unhaltbar für Borussia-Schlussmann Maximilian Gabriel ab. Die vermeintliche Entscheidung.
Bauer dreht nochmal auf
Die junge Borussia-Elf sollte aber noch einmal zurückkommen. Sowas wie der Weckruf für seine Mannschaft und der Startschuss zur Schlussoffensive war ein strammer Schuss vom aktiven Tim Hermann aus 22 Metern ans Lattenkreuz. Als dann in der 79. Minute Kapitän Yannick Bauer nach einem Handspiel den fälligen Elfmeter sicher links oben verwandelte, bekamen die Borussen die zweite Luft. Sechs Minuten später war es wieder Bauer, der nach tollem Solo den Anschluss erzielte. Das Spiel war gekippt jedoch gelang den Borussen in den hektischen Schlussminuten kein weiterer Treffer mehr.
"Im Grunde genommen haben wir das Spiel kontrolliert und in der zweiten Halbzeit für Ruhe gesorgt. Am Ende haben wir es dann unnötig spannend gemacht. Aber wenn man im Kopf das Spiel schon abhakt, kassiert man solche Gegentore", bemängelte Albachten-Trainer Mohammed Sroub nach dem Spiel. Als Hauptgrund machte er das Kurzpassspiel zwischen Torhüter Patrick Hinkerohe und David Schulze Hillert aus. "Sie haben damit ein schlechtes Signal an die Mannschaft gesendet, dadurch sind alle Spieler nachlässig geworden." Borussen-Trainer Jötten musste sein junges Team im Vergleich zum letzten Spiel abermals umbauen. "Ich mag's eigentlich nicht, wenn man das als Ausrede benutzt, aber ich hab' acht Ausfälle. Wenn man in jedem Spiel fünf, sechs Spieler durchwechseln muss, bekommt man keine Konstanz rein," so Jötten nach der Partie.
Borussia Münster - Concordia Albachten 2:3 (0:1)
0:1 Ribeiro (17.), 0:2 Kievit (62.),
0:3 Ribeiro (68.), 1:3 Bauer (79.),
2:3 Bauer (85.)