Neun Reckenfelder scheitern erst im Elfmeterschießen beim SVR
Von Lutz Hackmann
(23.08.12) Als es nach 45 Spielminuten 3:0 für den SV Rinkerode hieß, befassten sich einige Zuschauer schon mit dem vermeintlich nächsten Gegner im Kreispokal. Der komfortable Vorsprung der Truppe von Spielertrainer Sven Kleine-Wilke gegenüber dem ebenfalls als A-Ligist firmierenden SC Reckenfeld war in dieser zweiten Pokalrunde nicht dazu angetan, dass man sich im SVR-Lager hätte Sorgen machen sollen. Doch Fußball ist Fußball, und der Pokal eben Pokal. Und so mussten sich die Rinkeroder am Ende noch durchs Elfmeterschießen in die nächste Runde zittern. 7:4 (3:3, 3:0) hieß es nach dem Shoot-out. Und erst jetzt konnte man sich beim SV wirklich mit dem nächten Opponenten, dem Bezirksligisten Warendorfer SU, beschäftigen.
„Oh Mann!“ Der Stoßseufzer von Kleine-Wilke ließ tief blicken: „So etwas muss ich wirklich nicht haben“, so der Spielertrainer des SVR, dessen Mannschaft in der entscheidenden Situation ihre vorher fahrigen Nerven wieder im Griff hatte und das Elfmeterschießen mit 4:1 für sich entschied. Aus einer kompakten Formation und mit Geduld zogen die Rinkeroder ihr Spiel auf, warteten auf ihre Chance. Das frühe 1:0 durch Jan Hoenhorst in der achten Minute passte den Rinkerodern perfekt in den Kram, ein Doppelschlag vor der Pause – die Tore schossen erneut Hoenhorst (42.) und Nicolas Ruß (45.) – roch bereits nach der Vorentscheidung.
Doch der SVR hatte die Rechnung ohne die fußballerisch starken Reckenfelder gemacht, denen natürlich das 1:3 unmittelbar nach der Pause durch Taner Gezer in die Karten spielte. Neue Hoffnung keimte bei den Kickern von Spielertrainer Metin Tüfekci auf, die Reckenfelder kämpften sich in die Partie, auch weil die Rinkeroder Passivität das nicht unterband. Jeffrey Kleist markierte in der 72. Minute den Anschlusstreffer, und das 3:3 durch Karl Hoffmann Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit roch schon nach einem kleinen Fußball-Wunder – zumal die Gäste durch zwei gelb-rote Karten für Ökten und Tüfekci in der Schlussphase hier nur noch mit acht Feldspielern auf dem Platz standen. Nach 30 Minuten Extrazeit, in der der SCR alles dafür tat, sich ins Elfmeterschießen zu retten, musste die Entscheidung vom Punkt her. Hier allerdings zeigte das Kleine-Wilke-Team Nerven aus Drahtseilen: Als Dominik Grünhagel den vierten Rinkeroder Elfmeter verwandelte, war der Einzug in Runde drei des Kreispokals für den SVR endlich perfekt. „Für uns ist das kein Beinbruch, das war für mich eher faszinierend, wie meine Mannschaft zurückgekommen ist“, hielt sich der Frust von Tüfekci in Grenzen.
SV Rinkerode – SC Reckenfeld 7:4 n.E. (3:3, 3:0)
1:0 Hoenhorst (8.), 2:0 Hoenhorst (42.),
3:0 Ruß (45.), 3:1 Gezer (47.),
3:2 Kleist (72.), 3:3 Hoffmann (90.)
Elfmeter-Torschützen
SV Rinkerode: Draba, Dogan, Henze, Grünhagel
SC Reckenfeld: Kücükosman