Hohenholte reißt den TuS aus letzten Titelträumen

Von Michael Kortenbrede

(06.04.15) Wenn sich die Freckenhorster vor der Begegnung noch leise Hoffnungen auf die Meisterschaft gemacht haben, sind diese nach den 90 Minuten am Ostermontag endgültig begraben. Am Ende einer spektakulären Partie stand ein sensationeller 5:4 (2:3)-Heimerfolg von GS Hohenholte gegen die ambitionierten Gäste aus dem Kreis Warendorf. Für den TuS ist Platz zwei nun das primäre Ziel für die restliche Spielzeit. Gelb-Schwarz will seine gute Entwicklung fortsetzen.

"Obwohl wir den psychologischen Vorteil mit den zwei Toren kurz vor der Halbzeit auf unserer Seite hatten, haben wir nie wirklich zu unserem Spiel gefunden", bilanzierte ein enttäuschter TuS-Übungsleiter Andreas Strump. Freckenhorsts Marius Gohl und Kevin Kortenjann hatten kurz vor dem Pausenpfiff von 1:2 auf 3:2 gestellt (43./45.). Die Halbzeitführung war eher schmeichelhaft, denn die Hohenholter waren präsenter in Durchgang eins. Der kantige Stephan Waltring und Wendelin Kemper köpften jeweils zur 1:0 beziehungsweise 2:1-Führung ein (12./35.). TuS-Kapitän Jan Gierhake gelang per berechtigtem Foulelfmeter der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich (23.).

Handballer Bussmann

Eine kuriose Szene spielte sich beim Stand von 4:3 für Hohenholte ab. "Der Sechser von Hohenholte pflückte einen langen Ball wie ein Handballer herunter. Da wären wir eventuell durch gewesen, aber es gab nur die Gelbe Karte", zeigte sich Strump überrascht. "Das habe ich so noch nicht gesehen". Ob das Spiel anders ausgegangen wäre, hätte der Schiedsrichter das Vergehen mit einer Roten Karte geahndet, sei dahingestellt. "Wir haben unkoordiniert nach vorne gespielt und waren defensiv schwach. Dann verliert man eben gegen Hohenholte, denn das ist eine gute Mannschaft".

Erneut Waltring aus einem Gewühl heraus und Marco Hilke drehten die Partie nach dem Seitenwechsel zu Gunsten der Gastgeber (48./62.), ehe Pierre Jöcker nochmal mit seinem 22. Saisontor für den 4:4-Ausgleich (77.) sorgte. Aber nur vier Minuten später gelang dem eingewechselten Patrick Wilhelmer der umjubelte Treffer zum 5:4-Sieg für Gelb-Schwarz (81.), der den Trainer richtig stolz macht: "Wir haben das Spiel nach guter Hohenholter Art und Sitte gewonnen", sagte Dirk Nottebaum mit Verweis auf die Grundtugenden des Dorfvereins. Dazu gesellt sich neben Kampf und Leidenschaft inzwischen auch richtig ansehnlicher Offensivfußball.  

GS Hohenholte-TuS Freckenhorst     5:4 (2:3)
1:0 Waltring (12.), 1:1 Gierhake (23./FE),
2:1 Kemper (35.), 2:2 Gohl (43.),
2:3 Kortenjann (45.), 3:3 Waltring (48.),
4:3 Hilke (62.), 4:4 Jöcker (77.),
5:4 Wilhelmer (81.)