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Uli Thelen (r.) , 1. Vorsitzender des TPSV Münster, wartet auf den Schlusspfiff, der den Titel besiegelt.

Post SV nach 32 Jahren
zurück in der Bezirksliga


Von Sebastian Klein

(25.05.11) Es war vor etwas mehr als zehn Jahren, als Uli Thelen das Ruder beim Telekom-Post SV Münster in die Hand nahm. Was der 1. Vorsitzende vorfand war ein Verein ohne Strukturen, ohne Jugend und ohne große Perspektive. Zwar spielten beide Herrenteams bereits in der A- und B-Liga, kämpften damals aber eher gegen den Abstieg, was der fehlende Unterbau nicht vereinfachte. Doch Thelen, der seit 1978 bei den Postlern aktiv ist, betätigte die Reset-Taste und nach harter Arbeit ist nun die Zeit der Ernte gekommen.

So ließt sich die Fieberkurve der letzten elf Spielzeiten wie eine echte Erfolgsgeschichte, die jedoch nicht frei von Leiden war: Schon in der Saison 2001/02 rückte Post erstmals der Tabellenspitze auf die Pelle (4. Platz). Nach der mit dem 14. Rang verkorksten Saison im Jahr darauf etablierte sich Post dann vollends als ein Kreisliga A-Topteam. Nie stand die Mannschaft schlechter als Platz sechs, landete drei Mal auf dem dritten Platz und wurde in der Vorsaison Vizemeister. Besonders in den vorangegangen drei Spielzeiten hatten nicht wenige die Mannen vom Schifffahrter Damm als Titelanwärter Nummer eins auf dem Zettel. Doch viel Pech und mangelnde Schlussspurtfähigkeiten verhinderten unter dem damaligen Trainer Roland Jungfermann die ersehnte und teils schon sicher geglaubte Meisterschaft.

Zu großen Spielerabwanderungen kam es dennoch nicht. Die Mannschaft ist über Jahre gewachsen und wurde kontinuierlich weiter verstärkt. Dennoch galt Post in diesem Jahr eher als Außenseiter. Doch das Engagement von Trainer Michael Reismann sollte sich als echter Glücksgriff erweisen. Nach der fünfjährigen Ära Jungfermanns, der das Team gewissenhaft aufbaute, brachte der emotionale Reismann den erhofften frischen Wind, verstand es stets die Truppe bis in die Haarspitzen zu motivieren und marschierte mit einer beeindruckenden Bilanz zum vorzeitigen Titel: Post holte in 29 Partien 23 Siege, teilte viermal die Punkte und gab im Herbst des letzten Jahres die einzigen beiden Spiele verloren. Mit 22 Gegentoren stellt die Mannschaft zudem die mit Abstand beste Defensive der Liga. Für Mannschaft und Verein geht damit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung, dementsprechend groß war der Jubel nach dem meisterschaftsentscheidenden Sieg am vorletzten Spieltag bei SW Münster 07 (6:2).

Erstmals seit 32 Jahren sind die Postler in der Bezirksliga zurück. Eine Zeit die Thelen damals als Aktiver bereits miterlebte. Sein Highlight in seiner Tätigkeit als 1. Vorsitzender ist der Aufstieg der Herrenmannschaft überraschenderweise jedoch nicht. Als wichtigsten Baustein auf dem Weg zum Erfolg sieht Thelen die Besetzung der einzelnen Vereinsposten: „Dass wir solche Leute gewinnen konnten, war wirklich ein Glücksfall.“ Gemeint sind damit Detlev Rasch, Paul Kuhsträter, Thomas Lange und Jack Peters. Besonders Rasch spielt als Jugendobmann bei den Postlern seit der Jahrtausendwende eine tragende Rolle. Denn vor allem die Jugendabteilung lag am Schifffahrter Damm völlig am Boden: Gerade mal 30 Nachwuchskicker waren im Verein gemeldet. „Die Jugend hatte damals absolute Priorität. Wir wollten und mussten die wiederbeleben“, berichtete Thelen. „Der sportliche Erfolg kam mit den Jahren dann nebenbei.“

Gut, dass Rasch, der 1993 als Trainer mit den Herren in die Kreisliga A aufstieg, den richtigen Defibrillator zur Hand hatte. Die Kooperation mit der Thomas Morus Schule erwies sich als entscheidender Schritt. Eine F-Jugend war schnell gegründet. Das große Ziel: Diese bis zum Eintritt in die Senioren durchzubringen. Das gelang. Ab der Saison 2012/2013 werden die ersten Kicker aus der damaligen F-Jugend den Seniorenbereich verstärken können.

Doch ist dies bei weitem nicht der einzige Erfolg in der so wichtigen Jugendarbeit, die teilweise in Kooperation mit dem Nachbarverein Germania Mauritz geleistet wird. Inzwischen tummeln sich wieder über 200 Nachwuchskräfte in den 14 Teams der Postler. Von der C- bis zur A-Jugend ist der Verein in der Leistungsliga etabliert. „Wir wollten uns hinter den großen Konkurrenten Hiltrup, Gievenbeck, Kinderhaus und dem SC Münster 08 etablieren. Das ist uns inzwischen gelungen“, freut sich Rasch. Das größte Aushängeschild sei jedoch vor allem die Arbeit in der Frauenabteilung. Denn rund dreiviertel der Nachwuchsteams sind weiblich. Ein Frauenteam gibt es zwar noch nicht, doch auch dort steht eventuell eine Premiere an. Denn auch hier verlassen in einem Jahr die ersten Spielerinnen den Jugendbereich. „Wenn wir das schaffen, kann ich meine Arbeit hier eigentlich einstellen“, so Rasch, für den dann alle gesteckten Ziele erreicht wären.

Post erstrahlt im Sommer 2011 nach schweren 90er Jahren im neuen Glanze. Die Verantwortung ist seit Thelens Amtsantritt auf viele fähige Schultern verteilt. Die Zuständigkeiten sind klar abgesteckt und die nötige konstruktive Streitbarkeit zwischen den einzelnen Abteilung ist intakt. Der Aufstieg in die Bezirksliga tut sein übriges und macht den Verein für die Jugendlichen der Umgebung interessanter. Auch wenn der Verbleib kein leichter sein wird. Immerhin droht es in der kommenden Bezirksliga-Saison wegen der Verschlankung der überkreislichen Ligen gleich vier Absteiger zu geben. „Es geht klar gegen den  Abstieg“, blickt Thelen voraus. Die aufsteigende Gesamttendenz des Vereins scheint aber auch in den nächsten Jahren anzuhalten. 



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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Ems Westbevern - Wacker Mecklenbeck 1:2
GW Amelsbüren II - SV Drensteinfurt II 4:2
GW Westkirchen II - Warendorfer SU II 2:4
DJK Borussia 07 Münster - BSV Ostbevern 0:11
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SW Münster - SC Everswinkel 0:6
Ems Westbevern - BSV Ostbevern 1:2
Borussia Münster - GW Gelmer 1:1
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