Greven erlebt sein grün-weißes Wunder
Von Sascha Keirat
(28.04.13) In einem offenen Schlagabtausch an der Schöneflieth musste der SC Greven 09 einen weiteren Rückschlag im Rennen um den Aufstieg hinnehmen. Mit 4:3 (1:2) setzten sich die Gäste von GW Amelsbüren um die überragenden Routiniers Volker Geister und Stephan Sagel durch.
Die Partie verlief zunächst wie erwartet. Die Grevener machten das Spiel, GWA stand defensiv und lauerte auf Konter. Daraus ergaben sich erste Chancen der Gäste, die aber Sagel und Daniel Mester ausließen. Greven machte es vor dem Tor anfangs besser, ging durch Patrick Fechtel in Führung (6.). Nullneun spielte danach ganz gefällig, richtig dicke Chancen sprangen aber erst einmal nicht mehr heraus. Nach einem Ballverlust mit anschließendem taktischen Foul schaffte Amelsbüren dann das 1:1: Die Hereingabe landete bei Geister, der per Kopf auf Sagel legte, welcher zum Ausgleich traf. Den nahm GWA aber nicht mit in die Kabine, denn Fechtel war nach Doppelpass mit Jan Kortevoß erneut zur Stelle – 2:1 (44.).
Hin und Her in Hälfte zwei
Nach dem Seitenwechsel agierte dann wieder der Gast wacher. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff offenbarten Geister und Mester Lücken in der 09-Abwehr, die wegen fünf Ausfällen mit Libero agierte. Geister schoss zum erneuten Ausgleich ein (48.). Das Gegentor hinterließ bei Nullneun Spuren, die Heimelf baute danach zusehends ab, nahm die Zweikämpfe nicht mehr an und verzettelte sich immer wieder in Einzelaktionen. In der 72. Minute kam es noch dicker: Erneut bediente Geister Sagel, diesmal mit einem Querpass, den Sagel locker zum 3:2 verwertete (72.). Jetzt nahm die Partie wieder Fahrt auf, Niklaas Houghton nutzte eine Fehl-Abstimmung in der Gäste-Abwehr und traf zum 3:3. Die Hoffnung keimte aber nur kurz auf, denn im direkten Gegenzug war Patrick Gockel zur Stelle und netzte zum 4:3 ein – unfassbar. Die Schlussoffensive brachte den Gastgebern dann nichts mehr ein.
GWA-Trainer Wolfgang Leifken hatte offenbar geahnt, dass es so kommen würde: „Ich habe den Jungs in der Pause gesagt: ‚Wir sind gut drauf. Wenn wir den Ausgleich machen, dann gewinnen wir hier.’“ 09-Trainer Roland Jungfermann vermisste neben den Defensiv-Ausfällen vor allem die Leidenschaft seiner Truppe. „Nach der Pause war bei uns ein kompletter Bruch im Spiel. Das Zweikampfverhalten war absolut mangelhaft.“ Nach der bereits dritten Niederlage in diesem Jahr beträgt der Abstand auf Platz eins vor dem Topspiel in Handorf nun schon neun Punkte.
SC Greven 09 – GW Amelsbüren 3:4 (2:1)
1:0 Fechtel (6.), 1:1 Sagel (41.),
2:1 Fechtel (44.), 2:2 Geister (48.),
2:3 Sagel (72.), 3:3 Houghton (78.),
3:4 Gockel (79.)