Hellkuhls Hammer beendet Gievenbecker Hoffnung

 
Von Christian Hölker

(20.05.13) Als Punktedieb wollte sich die Gievenbecker Reserve präsentieren und mit dem letzten Aufgebot etwas von der Egelshove mitnehmen. Hätte Schiedsrichter Tobias Langwasser in der 68. Minute die Grätsche von Wackers Jan Walczak gegen Gievenbecks Marcus Rustemeier, der allein auf das Wacker-Tor zustürmte, als Foulspiel bewertet, hätte das den Gästen den Punkt auch durchaus näher gebracht.  Am Ende behielt so aber die zweite Mannschaft von Wacker Mecklenbeck beim 2:1 (0:0) gegen die Zweite des FCG verdientermaßen die Nase vorne.

Der FCG war ohne Auswechselspieler und mit einem im Feld spielenden Keeper Nils Berding angetreten, sodass die Bezeichnung „Rumpftruppe“ durchaus treffend gewählt werden konnte.

Das Spiel begann zunächst schleppend ohne Torraumszenen und mit Fehlpässen hüben wie drüben. Nach zehn Minuten kam der Wacker-Motor aber auf Touren. Mit schnellen Passstafetten wurde die enge FCG-Verteidigung mehrfach geknackt. Pascal Chromik zielte erst zu weit rechts, traf dann den Querbalken und fand zu guter Letzt seinen Meister in Gästekeeper Dennis Konerding (16./18./19.). In dieser Phase war Wacker, immer wieder angetrieben von Nils Möllers und Martin Große-Scharmann gegen tief stehende Gievenbecker am Drücker, aber häufig ohne den entscheidenden letzten Pass. Die einzige größere Gäste-Chance vergab Adrian Krause kurz vor dem Pausentee, nachdem er aus knapp 16 Metern etwas zu hoch zielte (39.). Etwas schmeichelhaft für die Gäste ging es mit dem 0:0 in die Kabinen.

Müsker behält gegen Berding die Nase vorn

Wacker kam mit Schwung aus der Pause: Sebastian Heß brach auf rechts zur Grundlinie durch, legte zurück, wo Große-Scharmann zunächst etwas zu lange zögerte, dennoch zwei Mal zum Abschluss kam, aber jeweils ein Gievenbecker Bein auf der Torlinie anschoss (47.). Fast im Gegenzug meldete sich der FCG zu Wort: Der Flachschuss aus 15 Metern von Nils Berding – eigentlich von Hause aus Keeper - wurde mit einer starken Fußabwehr von Wackers Florian Müsker entschärft (50.).

Nachdem Julian Sandners gewaltiger Schuss noch von Konerding entschärft wurde (62.), leitete eben jener Sandner den nächsten Angriff mit einem feinen Zuspiel in die Schnittstelle der FCG-Viererkette ein. Der frei gespielte Möllers spielte quer und Große Scharmann schob zum überfälligen 1:0 ein (63.).

Jetzt war Feuer in der Partie, erst Recht nach der nächsten Szene: FCG-Akteur Rustemeier hat freie Bahn auf Müskers Kasten, Wackers Walczak kommt von hinten links angerauscht und trifft Ball und Gegner. Der Zusammenprall ist deutlich zu hören, der Pfiff bleibt allerdings aus (68.).

Rustemeier trifft per Freistoß

Aber der FCG zeigte weiter viel Moral, gab nicht auf und wurde belohnt: Rustemeier zeigte seine ganze Erfahrung und überwand Müsker mit einem flachen Freistoß aus 25 Metern in die Torwartecke (78.). Kurioserweise war der FCG zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl, da Uwe Tenkmann verletzt außerhalb des Spielfeldes weilte.

Das Highlight der Partie war jedoch wieder Wacker in Person des agilen  Rechtsverteidigers Vincent Hellkuhl vorbehalten. Der eingewechselte Zico Hesse scheiterte mit seinem Freistoß an der Mauer, den Abpraller nahm Hellkuhl an und wuchtete den tippenden Ball mit einem Strahl aus gut 25 Metern in den linken oberen Giebel (83.). Was eine Hütte! Das Tor war für die tapferen Gievenbecker der Knockout. Gegen die sichere Wacker-Defensive war in den Schlussminuten nichts mehr zu holen.

Gäste-Trainer Marc Dillmann sah die Niederlage gelassen: „Für diese Notelf haben wir uns gut geschlagen.“ Der Coach des Heimteams, Mario Zohlen, sah ein, dass „es schwierig war, weil die Gievenbecker tief standen.“ Ihm missfiel aber zeitweise das Auftreten seiner Truppe: „Die Mannschaft ist teilweise etwas überheblich aufgetreten, als sie merkte, dass sie überlegen ist.“

Wacker Mecklenbeck II – 1.FC Gievenbeck II     2:1 (0:0)
1:0 Große Scharmann (63.), 1:1 Rustemeier (78.),
2:1 Hellkuhl (83.)