Vier Tore aus dem Nichts
Von Mario Witthake
(06.10.13) Bis in die Nachspielzeit rettete Wacker Mecklenbeck II einen 2:1-Vorsprung gegen Concordia Albachten. Mit dem letzten Angriff der Partie machte Stanislav Stoev dann doch noch einen Punkt für Albachten klar. Das Besondere an diesem Spiel: Wacker Mecklenbeck hätte den Favoriten beinahe gestürzt, ohne sich aus dem Spiel eine einzige Torchance herauszuarbeiten. Das Komische an diesem 2:2 (0:1) an der Egelshove: Alle vier Treffer fielen mehr oder weniger aus dem Nichts...
Schwer ging es Wacker-Trainer Nicolas Hendricks von den Lippen trotz des späten Gegentores mit dem Punkt zufrieden zu sein. Die Entschuldigung für einen teils sehr destruktiven Auftritt hatte er gleich parat. Denn mit Martin Große-Scharmann und Sebastian Heß fehlten ihm die "spielstärksten Akteure". Das einzige Mittel der Mecklenbecker in der Offensive waren also Standards, die Linksverteidiger Philipp Rövekamp meist sehr gut hereinbrachte. In der ersten Halbzeit tat er das allein viermal, nur einmal ging die Kugel am Tor vorbei, ohne Gefahr im Concorden-Sechzehner auszulösen. Albachten war bemüht im Spielaufbau, clever verteidigende Mecklenbecker ließen aber keinen Spielfluss zu.
Arnholds Fallrückzieher
Albachten ging in Führung, weil Soulaimane Jassab nach einem Fehler von Torben Stuhldreier blitzschnell reagierte. Seinen Schuss wehrte Florian Müsker noch ab, Jannik Schmiemann rauschte dann als Erster heran und traf zum 1:0 (40.). Nach der Pause rückte Wacker nicht von seiner Linie ab und wurde nach einer Stunde belohnt: Diesmal zog Rövekamp seinen Freistoß nicht auf's Tor, sondern passte raus auf Oliver Westerhoff. Der schlug eine Flanke und Justus Arnholg ging seitlich in die Luft - Fallrückzieher zum 1:1! "Justus hat noch nie einen Fallrückzieher gemacht", war selbst Hendricks erstaunt.
Noch erstaunter waren die Gäste, die sich ein paar Minuten später - diesmal nach einer Ecke - wieder übertölpeln ließen. Rövekamp zog die Kugel auf den zweiten Pfosten, dort war Stefan Lang per Flugkopfball zur Stelle - 2:1 für Wacker (67.). Dann entwickelte sich ein Kampfspiel mit noch mehr taktischen Fouls von Mecklenbeck und teils kopflos stürmenden Concorden. Wie erwähnt, auch den Ausgleich sah niemand kommen: Nach einem Pass von Mitch Pickup war es dank des Jokers Stoev aber soweit (90.+3).
"Wacker hat heute mit seinen Möglichkeiten gespielt", kommentierte Albachtens Trainer Daniel Thihatmar das Spiel treffend. Weil seine Mannschaft "die ein oder andere Chance zu wenig herausspielte", war das für ihn auch okay, zumal Thihatmar Respekt vor dem Gegner hat: "Wacker steht zurecht da, wo sie stehen."
Wacker Mecklenbeck II – Concordia Albachten 2:2 (0:1)
0:1 Schmiemann (40.), 1:1 Arnhold (60.),
2:1 Lang (67.), 2:2 Stoev (90.+3)