Aufbruchstimmung an der Werse

Von Nicolas Hendricks

(12.07.11) „Im Verein hat sich was getan - und zwar volle Lotte!“ Berthold Rummeling, Senioren-Obmann der Fußballabteilung von GW Albersloh, ist stolz auf das, was er mit Hilfe von vielen engagierten Vereinskameraden in den vergangenen Monaten geschaffen hat: Eine funktionierende grün-weiße Fußball-Gemeinschaft, die fest entschlossen ist, in den kommenden Jahren mit der ersten Mannschaft in die Kreisliga A zurückzukehren. Dafür legte die Fußballabteilung zuletzt die Grundlagen und schuf neue Strukturen. Aber alles der Reihe nach…

Gut 25 Jahre lang kickte GWA dort, wo man nach eigener Ansicht auch hingehört, nämlich in der höchsten Liga des Fußballkreises, der Kreisliga A. Doch nach einer schwierigen Zeit und vielen Unwägbarkeiten stieg die GWA-Erste im Sommer 2009 in die B-Liga ab. Viele Spieler verloren die Lust am Fußballspielen und verließen den Verein sogar ganz. Zu allem Überfluss musste auch noch die zweite Mannschaft runter in die Kreisliga C. „Es ist vieles nicht richtig gelaufen. Hinzu kommt, dass der damalige Vorstand zu wenig Unterstützung erhalten hat und somit die Korrekturen, die im Fussballbereich notwendig gewesen wären, nicht erfolgt sind“, erinnert sich Heinz-Josef Horstmann, heutiger Abteilungsleiter, an die schwere Zeit während und nach dem Abstieg.

Gründung der Fußballabteilung

Zunächst langsam ging es dann aber wieder aufwärts mit dem Verein aus dem gemütlichen Werse-Dorf. Unter anderem übernahm Friedhelm Austermann den ersten Vorsitz des Gesamtvereins und sorgte zugleich dafür, dass endlich eine selbstständige Fußballabteilung, die es bei GWA unüblicherweise bis vor einem Jahr noch gar nicht gab, ins Leben gerufen wurde. Heute arbeiten acht ehrenamtliche Fußballbegeisterte daran, die Strukturen weiter zu verbessern. Neben Rummeling und Horstmann bringen auch Bianca Sikorski (Jugend-Obfrau), Uwe Herrmann (Alte-Herren-Obmann), Lennart Deppe und Benedikt Jeiler (Jugendvertreter) sowie Willi Kofoet und Marco Frie als stellvertretende Fußballabteilungsleiter ihre Ideen mit ein und helfen tatkräftig bei der Umsetzung.

Daraus resultierte zuletzt ein enormer Zulauf an Spielern, sodass GWA in der kommenden Saison erstmals auch eine dritte Mannschaft an den Start bringt. Über 60 Spieler wird die Fußballanteilung zum Saisonstart beherbergen. Absolut rekordverdächtig für den kleinen Verein an der Adolfshöhe. Einen großen Anteil daran hat Bianca Sikorski. Die sympathische Jugendobfrau kümmert sich um alle Belange im Jungen- und Mädchenfußball. Insgesamt rücken aktuell zwölf A-Jugendliche in den Seniorenbereich hoch, alle spielten im vergangenen Jahr unter Michael Buchholz in der recht erfolgreichen U19. Und auch in der kommenden Saison meldet GWA in jeder Altersklasse bei den Jungen und darüber hinaus auch erstmals im U17- und U13-Mädchenbereich ein Team.

Neues Frauenteam

„Bei uns läuft natürlich alles ehrenamtlich. Vom Trainer bis zum Platzwart, vom Jugendspieler bis zum Familienvater. Bei uns helfen alle mit“, sagt Sikorski, die als ehemalige Mitarbeiterin von Preußen Münster und Werder Bremen viel von ihrem Handwerk versteht. Dabei verliert Sikorski nie das Sportliche aus den Augen: „Die Jungs müssen gallig darauf sein, irgendwann in der Ersten zu spielen. Wir bringen ihnen die Grundlagen dafür im Training bei“. Ebenfalls eine neue Errungenschaft im Verein ist die zur neuen Saison erstmals eingeführte Damenmannschaft, die in der Kreisliga an den Start gehen wird. Dort kicken nicht nur Albersloherinnen, sondern auch Spielerinnen aus dem näheren Umland, zum Beispiel aus Sendenhorst.

Mit der ersten Mannschaft, zweifelsohne das Aushängeschild eines jeden Vereins, will man so schnell wie möglich zurück in die Kreisliga A. Dafür konnte man zuletzt ehemalige GWA-Akteure wie die Brüder Marcel und Benjamin Kirchhoff, Julian Spangenberg oder Dirk Hennenberg zurückgewinnen (Zu-/Abgänge GWA). Alle spielten in der Vergangenheit irgendwo überkreislich, kehren nun zu ihrem Heimatverein zurück und werden dort dem Team von Till Wöstmann sofort weiterhelfen, das große Ziel Wiederaufstieg schon in diesem Jahr realisieren zu können.