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Kreissparkassen-Cup 2022/23

Keine Ahnung, wohin die Blicke vom SuS'ler Felix Wiggers (h.) und Joel Flasse hier führen. Und wieso hat Wiggers die Hände hoch? Wir haben Fragen...

Der SCA fightet sich ins Endspiel


von Fabian Renger

(19.04.23) Irgendwann war es einfach nur noch absurd. Das konnte fast schon nicht mehr wahr sein. Der SuS Neuenkirchen hatte im Kreispokal-Halbfinale den SC Altenrheine zu Gast und lag mit 1:2 hinten. In der zweiten Hälfte warfen die Neuenkirchener wirklich alles nach vorne. Aber entweder war die Latte oder SCA-Schnapper André Wiesch im Weg - alternativ ging die Fahne hoch. Und so wurde es nichts mit dem Finaleinzug, die Altenrheiner brachten den 2:1 (1:0)-Sieg irgendwie über die Zeit. Wie auch immer so sie das geschafft hatten...

Nach 64 Minuten ging der wilde Spaß los. Jan Rauße verlagerte die Seite von links schön auf rechts zu Joshua Roß, der zielte knapp am Kasten vorbei. Von nun an schlüpfte Roß (mal wieder) in die Rolle des Hautpdarstellers. Am Wochenende in der Liga in Gemen hatte er sämtliche fünf Tore gemacht. Vielleicht hatte eine höhere Macht sich gedacht: Das muss dann auch mal gut sein. Anders war sein Pech kaum noch zu erklären. Sein Dropkick-Abschluss war stark, die Flugshow von Wiesch aber noch stärker (71.).

Wenig später probierte es Roß schon wieder aus größerer Entfernung, die Latte erzitterte. Den Abstauber parkte Murat Hitir zwar im Tor, aber das Schiri-Gespann um Referee Philippe Najda entschied auf Abseits (79.). Direkt danach war Roß schon wieder gefragt, aber abermals war Endstation bei Wiesch (80.). Das ging auf keine Kuhhaut mehr. Der SCA fuhr zwar noch den einen oder anderen Angriffsversuch - meistens ging's dann über rechts und Tempokönig Joel Flasse -, aber so richtig aus den Socken haute das nicht.

Rudelbildung nach Schlusspfiff

In der Nachspielzeit wurde Hitir nochmal kurz vor knapp im Zentrum vom Ball getrennt (90+1.) und bei einem Kopfball von Jasper Dreinemann fehlte ebenfalls nicht viel (90+5.). Aus den sieben Minuten Nachspielzeit wurden später satte zehn. Und dann pfiff Najda ab. Die Neuenkirchener sanken zu Boden - und die Fetzen flogen. Eine XXXL-Rudelbildung forderte schließlich noch 'Opfer'. Neuenkirchens Marco Diekmann sah wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte nach Schlusspfiff. Oh weh, oh weh.

"Das war ein Pokalfight! Wir sind megahappy, sind weiter und im Endspiel. Feddig. Ich bin stolz auf die Jungs, dass wir uns belohnt haben. Jetzt haben wir das Finale, das wir wollten. Nur schade, dass es gerade so ein bisschen ausgeartet ist", hätte SCA-Coach Marc Wiethölter auf die Szenen nach dem Abpfiff gerne verzichtet. Damit war er nicht alleine, das sah SuS-Trainer Tobias Wehmschulte ganz ähnlich. Als "total bitter" beschrieb er den Ausgang der Begegnung. "Kein Vorwurf an die Truppe, die hat alles rausgehauen. Wir haben alles versucht, es hat einfach nicht gereicht. Insgesamt war's 'ne sportlich unverdiente Niederlage." Da ging Wiethölter zumindest in Teilen mit: "Der Sieg ist glücklich, keine Frage. Ich denke, wenn's ein Meisterschaftsspiel gewesen wäre, hätte ich gesagt: Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen."

Max Stermann (l.), hier im Duell mit Neuenkirchens Jan Rauße, machte das 2:0 klar.

Wäre es wohl auch. Zumal vor der Pause noch recht ausgeglichene Verhältnisse herrschten. Dem SuS gehörte durch Malte Nieweler und Hitir zwar die erste Großchance des Spiels, aber der SCA war spielerisch durchaus ansprechend unterwegs. Die Kugel rollte mit ordentlich Tempo durch die Reihen, Altenrheine hatte viele gute Ideen parat. Und auch den Führungstreffer.

Lennart Theismann versenkte die Kugel aus dem Rückraum unten links (14.). Im Strafraum passierte nicht ganz so viel, aber dafür von außerhalb immer mal wieder beidseitig etwas. Altenrheine traf noch das Aluminium, Felix Wiggers sowie Nieweler probierten es auf der Gegenseite noch bis zur Pause. Und was auch außer Frage stand: Der Begriff 'rassiger Pokalfight' wurde für diese Partie erfunden. Denn das war's: Rassig, brutal intensiv. Viel Pfeffer war drin - auf und neben der Wiese. Zweikämpfe, Wortgefechte, herrlich. Manchmal aber auch drüber.

Greiwe kommt für den verletzten Wiesmann

Nach dem Seitenwechsel ging es dann ratzfatz. Wieder einmal stieß Flasse auf rechts durch, Oliver Janning sah nur noch seinen Rücklichter. Der SuS bekam die Murmel nicht weg. Und aus dem Hintergrund, vielleicht 22 Meter mögen es gewesen, kam Max Stermann rangerauscht und knallte die Kugel von links kompromisslos zum 2:0 in die Maschen (49.). Die Vorentscheidung? Nööö. Anstoß, Gegenzug und nun schweißte Hitir den Ball schön ins lange Eck (50.). Ebenfalls "total bitter" für den SuS: Keeper Marvin Wiesmann musste kurz danach raus, er verletzte sich am Knie. Sah nicht schön aus. Für ihn kam Lukas Greiwe (53.). Zu einer Parade wurde er jedoch nicht mehr gezwungen - ganz im Gegensatz zu seinem Altenrheiner Kollegen Wiesch...

SuS Neuenkirchen - SC Altenrheine 1:2 (0:1)
0:1 Theismann (14.), 0:2 Stermann (49.)
1:2 Hitir (50.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Neuenkirchens Marco Diekmann (Nach Schlusspfiff/Tätlichkeit)

Marco Diekmann (r.) duelliert sich hier mit Altenrheines Nick Petlach - nach Schlusspfiff sah Diekmann noch den roten Karton.

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