Eggemeier und Pott bescheren Laggenbeck das Viertelfinale

von Fabian Renger

(01.09.23) Wer war denn jetzt eigentlich derjenige, den wir bei Cheruskia Laggenbeck am meisten abfeiern sollten? Wir sind sind tatsächlich überfragt. Joel Pott traf im Pokalspiel beim TuS Recke in der 90. Minute nämlich zum 1:1-Ausgleich. Der Weg ins Elfmeterschießen war so gerade eben geebnet. Pott ist Innenverteidiger. Sollte man vielleicht mal wissen. Und dann, im Elfmeterschießen, avancierte Laggenbecks Torwart Lars Eggemeier zum Elfmetertöter. Gleich zwei Elfer parierte er. Mit 5:3 (0:0/1:1) siegte Laggenbeck schlussendlich. Vielleicht sollten sowohl der Keeper als auch der Defensivmann einen ausgegeben bekommen auf der Ibbenbürener Kirmes...

Kümmern wir uns erstmal um die Verlierer. Denn das war schon irgendwie ziemlich doof. Da gehst du im Schlussdrittel mit 1:0 in Führung und fliegst trotzdem raus. Albijon Berisha brachte die Kugel in die Box, es flipperte etwas im Laggenbecker Strafraum, Lukas Etgeton schoss, Eggemeier hielt, irgendwann war die Kugel dennoch drin. Daniel Kammerzell jubelte am meisten, er war der Torschütze (72.). Apropos Kammerzell, apropos Eggemeier: Der Recker Spieler prüfte ihn wenig später nochmal, da reagierte Eggemeier überragend. Ein 2:0 wäre wohl der Todesstoß für die Gäste gewesen. "Wir hätten nachlegen müssen, dann hätten wir sie gehabt", so TuS-Trainer Holger Altaus.

Pott trifft nach Freistoß

So blieb es spannend. Auch Laggenbeck hatte den früheren Ausgleich auf dem Fuß. A-Junior Jan-Luca Burghardt, der mal oben mitmachen durfte, legte quer zu Fabian Harte. Ein Recker rettete und blockte den Ball im Fallen. Schließlich kam die Schlussminute. Nochmal gab's Freistoß für Laggenbeck von der rechten Seite. Recke bekam die Kugel nicht gelöscht, wieder Flipper, wieder Tor, diesmal für die Gäste durch Pott (90.). Der sah das Elfmeterschießen übrigens nicht mehr, er musste arbeiten. Armer Tropf.

Vom Punkt aus zeigten bei den Gästen keiner Nerven, alle vier Versuche (Nico Schröer, Steffen Mirsberger, Luca Imorde und Lars Büscher) gingen rein. Für den TuS netzten bloß Linus Voß und Tim Donnermeyer. Etgeton und Kammerzell scheiterten an Eggemeier.

Ausgeglichene Verhältnisse

"Wir waren knapp dran, aber so ist das nunmal. Wir haben gezeigt, was wir können. Bis zur Lotterie [Elfmeterschießen] hatten wir sie gut im Griff und wenig zugelassen", bilanzierte Althaus. Laggenbecks Coach Vladan Dindic erzählte: "Es war ein flottes Spiel, von der ersten Minute an war Dampf drin." Beide Teams wollten wohl was tun, beide konnten aber auch verteidigen. Es waren ausgeglichene Verhältnisse im Fürstenbergstadion, vor der Pause waren Torchancen Mangelware. Recke überzeugte mit der positiven Aggressivität und einer munteren Gangart. "Sie haben überall attackiert", meinte Dindic.

Nach der Pause schlug das Pendel erstmal zugunsten der Laggenbecker aus. "Recke hat sich etwas zurückgezogen", so Dindic, der zwischendurch gerne einen Elfmeter gehabt hätte. Den gab's von Schiedsrichter Benjamin Suhre aber nicht. Geschenkt. Irgendwann ging Recke in Führung, verpasste das 2:0, ließ Laggenbeck am Leben - und das wurde den Gastgebern letztlich zum Verhängnis...

TuS Recke - Cheruskia Laggenbeck 3:5 (0:0) n.E.
1:0 Kammerzell (72.), 1:1 Pott (90.)
Elfmeterschießen:
Recke: Linus Voß und Tim Donnermeyer treffen; Lukas Etgeton und Daniel Kammerzell scheitern an Cheruskias Keeper Lars Eggemeier
Laggenbeck: Nico Schröer, Steffen Mirsberger, Luca Imorde und Lars Büscher treffen