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Krombacher-Pokal 2023/24

Die Männer für die schönen Aktion: Steffen Wilkens' (r.) Vorlage zum 2:0 war fein. Flamur Zeqiris Freistoß zum 3:3 war aber auch nicht so übel. Foto: Renger

Ein merkwürdiges Derby


von Fabian Renger

(31.08.23) Irgendwie war das ein sehr seltsames Pokalderby. Der VfL Ladbergen unterlag Falke Saerbeck daheim mit 3:6 (1:2). Klingt recht eindeutig, klingt wie eine Ohrfeige. War es aber eigentlich nicht. Denn in der 81. Minute hatte Ladbergens Flamur Zeqiri einen wunderschönen Freistoß zum 3:3 in den Maschen geparkt - nach einem 1:3-Rückstand wohlgemerkt. "Da denkst du natürlich: Was passiert hier?", war auch Falkes Coach Nicholas Beermann kurzzeitig flau im Magen. Doch das Gefühl verflog binnen kürzester Zeit. Und Ladbergens Trainer Stefan Kiflitt braucht jetzt erstmal einen guten Psychologen.

Seine Elf sei sehr niedergeschlagen, berichtete er im Nachgang an die Pleite. "Ich hab den Jungs gesagt: Ihr könnt mit mehr als erhobenem Haupt runter gehen. Ihr wart kein Stück schlechter als die Bezirksligamannschaft", bilanzierte er. Ja, der Sieg sei in Ordnung gewesen, aber: Eben um ein oder zwei Tore zu hoch. "Das liest sich ein bisschen doof, aber das ist nur ein Schönheitsfehler."

Geile Vorlage von Wilkens

Schönheit: Ein guter Übergang. Springen wir rein in Halbzeit eins. Zunächst schien alles seinen geregelten Gang zu gehen. Davin Laumann traf zum 1:0 für die Gäste (20.) und dann wurde es wirklich hübsch. Steffen Wilkens spielte einen fabelhaften Chipball, den Felix Steuter mit dem 2:0 krönte (25.). Da wäre eine Zeitlupe und Wiederholung angebracht gewesen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Bei beiden Treffern halfen die Hausherren mit einer eher unrühmlichen wie unglücklichen Verteidigungsarbeit mit. "Völlig blöd", nannte Kilfitt das jeweils.

Völlig blöd - wir bleiben bei den super Übergängen - war es dann, was Saerbeck kurz danach anstellte. "Wir haben mit dem 2:0 vielleicht gedacht: Jetzt läuft das von ganz alleine", berichtete Beermann von einem Spannungsabfall. In allen Belangen. Nach einem Einwurf wurde überdies auch noch Martin Fleige im 16er aus den Augen verloren, auch das ist nie so klug - nur noch 2:1 für die Bezirksligaelf (33.). Falke verlor jetzt total den Faden, wurde fahrig. "Da hast du keinen Klassenunterschied gesehen", fand Kilfitt.

Kilfitt sah phasenweise "keinen Klassenunterschied"

Seine Mannschaft hatte sich für die zweite Hälfte logischerweise vorgenommen, daran anzuknüpfen. Beermann riet seinen Männern unterdessen, mit Köpfchen zu spielen. Letzteres haute erstmal besser hin. Davin Laumann machte das 3:1 klar (47.). Wäre cool für Saerbeck gewesen, wenn der Spielstand länger Bestand gehabt hätte. Hatte er aber nicht. Justin Haarlammert verkürzte zackig - nur noch 3:2 für den Favoriten (58.). Nicht nur in dieser Szene hätte sich Beermann eine rigorosere Defensivarbeit gewünscht. Manchmal ist es halt besser, den Ball einfach mal wegzudreschen. Vorm Gegentreffer bekam Falke den Ball nur unzureichend geklärt. Haarlammert bedankte sich.

Das Spiel verlagerte sich nun vorerst mehr in die Hälfte der Hausherren. Falke verpasste das vierte Tor allerdings erstmal, weil Ladbergens Defensive meistens dann doch Herr ihrer Sinne war. Im Vorwärtsgang fehlte dem VfL aber jetzt der nötige Zug.

Saerbecks altes Leid

"Nach vorne bin ich mit vielem einverstanden gewesen", sagte Beermann. "Wir müssen nur dahin kommen, dass wir uns nicht so viele Dinger selbst reinlegen." Denn es folgte die besagte 81. Spielminute. Ladbergen tauchte dann doch mal in der Nähe des Gäste-Tors auf. Eigentlich hatten die Falken den Ball sicher, doch aus unerfindlichen Gründen produzierten sie einen Freistoß gegen sich. Eine Sache für Zeqiri. Er brachte das Leder aus relativ zentraler Position unten rechts im Netz unter. 3:3. Es roch gewaltig nach Elfmeterschießen.

Allerdings riss sich Saerbeck nun wieder am Riemen. Nach einer Flanke von der rechten Seite kam es zu flipperartigen Szenen, auch Vfl-Keeper Julian Baaske war mittendrin. Seine Vorderleute und er bekamen die Murmel nicht weg, schlussendlich schoss Steven Schiemenz zum 4:3 ein (84.). Der Anfang von Ladbergens Ende. Marco Schubert erhöhte nach einem guten Ballgewinn im Mittelfeld auf 5:3 (86.) und Philip Egbert setzte per Kopf den Schlussakkord zum 6:3 (89.).

VfL Ladbergen - Falke Saerbeck 3:6 (1:2)
0:1 D. Laumann (20.), 0:2 Steuter (25.)
1:2 Fleige (33.), 1:3 D. Laumann (47.)
2:3 J. Haarlammert (58.), 3:3 Zeqiri (81.)
3:4 Schiemenz (84.), 3:5 Schubert (86.)
3:6 Egbert (89.)

Krombacher-Pokal, 1. Runde 2023/24



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