Kreisliga A2
Spangenbergs emotionaler Donnerstagabend
Von Fabian Renger
(12.04.19) "Das brauche ich auch nicht in jeder Saison." Julian Spangenberg steht nicht gerne im Mittelpunkt. Auf den Rummel vom Donnerstagabend hätte er gerne verzichten können. Denn der 35-Jährige übernimmt GW Albersloh zu sofort und nicht erst am Saisonende von Sven Lewandowski, dem GWA den Stuhl bereits zu sofort vor die Tür stellte. Und am Donnerstag musste Spangenberg sowohl "Hello" als auch "Goodbye" sagen.
Erst einmal war Abschied nehmen angesagt. Beim SV Rinkerode war er schließlich zwei Jahre Co-Trainer unter Roland Jungfermann, bis zum Training am Donnerstagabend waren seine Spieler nicht über den vorzeitigen Abgang informiert. Das änderte sich. "Es war sehr, sehr emotional", berichtet Spangenberg, der den SVR-Verantwortlichen ausdrücklich seinen Dank ausspricht.
Rinkerode legt kein Veto ein
Als die Albersloher Verantwortlichen ihn am Anfang der Woche fragten, ob er denn nicht zu sofort den Trainerposten der abstiegsbedrohten A-Liga-Truppe übernehmen könne, sagte er als Albersloher Jung direkt zu. Allerdings hätte auch der SVR um Fußball-Obmann Burkhard Weber natürlich querschießen und sein Veto einlegen können. Das passierte nicht, Rinkerode gab ihn frei. "Ich habe eine unglaubliche Rückendeckung von dort erfahren. Sei es von den Spielern oder von den Verantwortlichen und auch von Roland. Sie haben mir gesagt, ich soll die Klasse halten", erzählt Spangenberg.
Da beide Teams trotz der örtlichen Nähe ein recht freundschaftliches Verhältnis pflegen und im Jugendbereich sogar Jugendspielgemeinschaften bilden, waren die Wege kurz. Nach dem Abschied in Rinkerode ging es die 5,8 Kilometer weiter an die Albersloher Adolfshöhe. Die Vorstellung und das erste Training war angesetzt. 20 Leute standen Spangenberg gegenüber. "Die Jungs haben Bock, sind absolut fokussiert", war sein erster Eindruck positiv.
Ligaunabhängige Zusage
Klar ist: Seine Zusage gilt auch für den Worst Case, dass er den Tabellenvorletzten nicht wieder auf Kurs bringt und es durchs Loch in die B-Liga. Am Wochenende nun steht ein "komplett unwichtiges Spiel" an, wie Spangenberg flachst. GWA reist am Sonntag zum Tabellenletzten nach Warendorf. Vielleicht ist auch das Punkt gewesen, dass die Albersloher Verantwortlichen Lewandowski bereits zu sofort aus dem Amt hievten.
Heinz-Josef Horstmann, bei GWA zuständig für die Belange der ersten Mannschaft, versucht es, zu erklären:"Das Spiel in Mecklenbeck war ein herber Rückschlag. Wir alle haben kein Problem mit Sven. Aber es geht einfach darum, dass wir nicht absteigen wollen und glauben, dass frische Motivation von außen uns am besten helfen kann." Vor allem seien die nächsten Gegner alle durchaus machbar. In den verbleibenden sechs Partien geht's für den Tabellenvorletzten neben der WSU II mit dem SV Herbern II sowie der Zwoten von BW Aasee gegen gleich drei direkte Konkurrenten im Abstiegskampf.
Das sagt Lewandowski zum vorzeitigen Abschied...