Gelmer lässt auch Wolbeck abprallen

Von Mario Witthake

(13.11.16) Telgte geschlagen, Borussia geschlagen und am Sonntag - natürlich ohne Gegentor - Wolbeck geschlagen. Grün-Weiß Gelmer rauscht weiterhin mit viel Disziplin und noch mehr Mannschaftsgeist durch die Liga und ist spätestens mit dem 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg beim VfL Wolbeck ein Titelkandidat.

"Großes Kompliment an Simo, wie er die Mannschaft eingestellt hat", lobte Wolbecks Coach Alois Fetsch. "Nun muss er sich aber auch gefallen lassen, dass seine Mannschaft zu den Meisterschaftsfavoriten zählt", so Fetsch weiter. Ganz gelassen nahm GWG-Coach Sroub den Wink mit dem Zaunpfahl auf: "Ich bin nicht nach Gelmer gekommen und auch nicht geholt worden, um mit der Mannschaft gegen den Abstieg zu spielen."

Furiose Fußabwehr

Um dieses 1:0 über die Ziellinie zu bringen, brauchte Gelmer anders als gegen Telgte und Borussia einen richtig guten Torwart. Einen Kopfball von Michael Kluczniok guckte Marcel Schmidt noch auf die Latte (73.). Vier Minuten später griff er überragend ein, als er dem Abschluss des komplett freien Miles Geske eine Fußabwehr entgegensetzte. Kurz darauf löffelte Kluczniok die Kugel über das Schmidt-Gehäuse, dann blockte Gelmer im Verbund ein Doppelchance von Christopher Nas weg (81./82.). Damit war das Powerplay der Wolbecker überstanden.

Nach Meinung von Alois Fetsch brauchte Gelmer nicht nur seine Defensive, sondern auch den kurzfristig eingesprungenen Referee Julius Beck. Der habe "das Spiel nie im Griff gehabt", sei "überfordert" gewesen und habe im Vorlauf zum Tor das Tages eine "klare Abseitsposition" übersehen. Insgesamt war Fetsch ziemlich sauer: "Ich habe heute viele Fehlentscheidungen und keine Linie des Schiedsrichters gesehen. Ich hätte mir gewünscht, dass man diesen beiden Mannschaften, die Mannschaften der Stunde in der Kreisliga A sozusagen, mit einem erfahrenen guten Schiedsrichter Wertschätzung entgegenbringt."

Zweimal nein, einmal ja

Heikel war's vor allem in der Schlussphase. Gelmers Jaime Nusue Mangue sah bettelte genauso um eine Gelb-Rote Karte (69.) wie drei Minuten später Wolbecks Fabian Stelzig. Die Ampelkarte sah aber nur Kluczniok wegen Meckerns (90.+1) - in der Relation zu den beiden anderen Vergehen in der Tat eine strittige Entscheidung.

Spielentscheidend war aber auch, dass Wolbeck den einstudierten Eckball der Gäste nicht verteidigte. Nusue Mangue verlängerte die Hereingabe von Orkan Pendovski am erste Pfosten, Marius Kuhsträter drückte mit dem langen Bein aus spitzem Winkel ein - fertig war die pünktlich mit dem Halbzeitpfiff erzielte Führung (45.+1).

VfL Wolbeck - GW Gelmer     0:1 (0:1)
0:1 Kuhsträter (45.+1)
Gelb-Rote Karte: Wolbecks Kluczniok (90.+1)