Vollblutstürmer sucht Gegenwehr

Von Luca Adolph

(31.10.19) Der Vergleich zwischen dem SC Münster 08 II und dem amtierenden A1-Meister Borussia Münster liegt natürlich nahe. Schließlich hatte der Überflieger der Vorsaison nach zwölf absolvierten Partien bereits unfassbare 32 Punkte auf der Habenseite. Nullacht toppt das Ganze nun aber noch mal um weitere zwei Zähler und liegt damit, ähnlich wie die Borussen im Vorjahr, schon früh auf Titelkurs.

Der Tabellenzweite GW Gelmer darf sich nun jedoch daran versuchen, den bisher makellosen Tabellenführer zu stürzen. Acht Punkte trennt die Grün-Weißen aber bereits von der Tabellenspitze. Gelmer hat zwar eine Partie weniger auf dem Buckel, sollte den Abstand aber nicht noch größer werden lassen. Nullachts Spitzen-Bomber Gunnar Weber hofft daher auch auf ordentlich Gegenwehr: "Obwohl einige in die Jahre gekommen sind, haben wir eine vermeintlich überqualifizierte Truppe. Dafür kriegen wir momentan auch die Quittung. Mit Ausnahme von Münster 05 stehen die Gegner tiefer und tiefer und spielen einfach nicht mit, als hätten wir die Sportart zum Handball gewechselt."

Zahlen für die Ewigkeit

Die Abwehrbollwerke schienen Weber bisher aber auch nicht so wirklich zu interessieren. Geisteskranke 19 Hütten zündete die Sturm-Granate in zehn Partien. Dabei marschierte Weber bis dato nur viermal über 90 Minuten und stand mit 645 gespielten Minuten auch nur rund 60 Prozent der möglichen Spielzeit auf dem Platz – unglaublich! "Wir haben eine gute Mannschaft, die in der Lage ist, den ersten Kontakt zu spielen. Ein Stürmer liebt es dann natürlich, wenn die Gegner mit dem Gesicht zum Tor verteidigen müssen", sagt der Linksfuß.

In den beiden abgelaufenen Spielzeiten hatten Telgte-Angreifer Josef Maffenbeier und Sassenberg-Stürmer Tobias Brand jeweils die 30-Tore-Marke geknackt. Butzt Weber munter weiter, dürfte in diesem Jahr sogar die 40er Marke angepeilt werden. "Mein Spiel kommt über meine Fitness. Die hatte ich in den vergangenen Jahren nicht unbedingt. Ich versuche natürlich die Quote zu halten. Mit Jonay Schwarz haben wir aber noch einen jungen Spieler, der auch Spielanteile benötigt", so Weber. Ein Kreuzbandriss warf ihn vor zwei Jahren aus der Bahn. Bleibt der Nullacht-Akteur fit, ist er jedenfalls kaum davon abzuhalten, weiter fleißig einzunetzen.

VfL Sassenberg – FC Greffen (Donnerstag, 19 Uhr)
Den Aufsteiger aus Greffen wird wohl keiner mehr auf die leichte Schulter nehmen. Seit nunmehr fünf Spielen in Serie ist das Team um Chef-Trainer Cüneyt Üstün mittlerweile ungeschlagen. Dabei erspielten sich die Greffener 13 von möglichen 15 Punkten und wiesen sogar die namenhaften Konkurrenten aus Kinderhaus und Beelen in die Schranken. Im Gegensatz zu diesen Brocken ist der nächste Kontrahent allerdings vielleicht sogar noch etwas stärker einzuordnen. Sassenberg schickt mit lediglich 16 Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga ins Rennen und wird vermutlich zum bisher härtesten Prüfstein der Gäste mutieren. Aktuell trennt die beiden Mannschaften aber auch bloß ein Zähler. Daher hat der FC Greffen sogar die Chance, mit einem Sieg am VfL vorbeizuziehen und sich erstmals in der Top-Drei anzusiedeln. Dafür müsste aber auch der TSV Handorf in Hoetmar patzen.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Weber: 3:1

SC Münster 08 II – GW Gelmer (Sonntag, 13:30 Uhr)
Die Erwartungen sind groß, wenn sich diese beiden Mannschaften am frühen Sonntagmittag die Stirn bieten. Aufgrund der Offensiv-Qualitäten könnten die Gäste den SC Münster 08 vor einer noch unbekannten Herausforderung stellen. Niklaas Houghton hat schließlich auch nur fünf Treffer weniger als der Torschützenlisten-Anführer Weber erzielt. Natürlich hat Gelmer noch die Möglichkeit, mit einem Dreier im Nachholspiel gegen den SC Hoetmar zu den Nullachtern aufzuschließen. Eine Niederlage am Mauritz-Lindenweg würde die Spannung um die Liga-Krone jedoch vorerst gehörig drosseln.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Weber: 4:1

Warendorfer SU – BW Beelen (Sonntag, 15 Uhr)
Ein 5:2-Erfolg beim SC Everswinkel brachte BW Beelen nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Serie wieder in die Spur. Pünktlich zum Derby kehren nun auch einige Akteure zurück ins Aufgebot, weshalb Trainer Volker Franz nun wieder mehr Optionen zur Verfügung stehen. Gegen die WSU dürfte sich dies auch als äußerst nützlich erweisen. Denn auch, wenn die Ergebnisse der Warendorfer zuletzt nicht vollends überzeugt haben, sind die Mannen von Lukas Krumpietz nun auch schon seit fünf Spielen ungeschlagen.
Heimspiel-Tipp: 3:2
Weber: Die WSU ist nicht mehr so konstant wie noch am Anfang. 1:2

SV Mauritz – Eintracht Münster (Sonntag, 15 Uhr)
Jetzt ist es an der Eintracht, den positiven Schwung aus der Partie gegen den SV Ems Westbevern mitzunehmen, um dann auch mal konstant zu punkten. Gegen Ems hat die Mannschaft von Trainer Srdjan Kosoric nahezu nichts zugelassen und vorne konsequent zugeschlagen. Beim SV Mauritz soll dieser starke Auftritt nun also wiederholt werden. Punkte sind am Coppenrathsweg auf jeden Fall in Aussicht. Schließlich haben die Hausherren die vergangenen drei Spiele allesamt verloren und dabei lediglich einen mickrigen Treffer erzielt.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Weber: 2:1

SC Füchtorf – FC Münster 05 (Sonntag, 15 Uhr)
Zwei Remis in Serie lassen den SC Füchtorf immerhin wieder hoffen, einen positiven Trend zu starten. Allerdings verhelfen diese Punkte dem Aufsteiger noch nicht dazu, sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. Dass nun die siegeshungrigen Mannen vom FC Münster 05 zu Gast sind, macht dies natürlich nicht besser. Gegen die beiden Spitzenteams VfL Sassenberg und SC Münster 08 II gab es zuletzt nichts zu holen. Dabei verkauften sich die 05er aber gerade gegen den Spitzenreiter äußerst teuer. Ein Erfolg beim SC Füchtorf soll die Gäste nun wieder ein paar Ränge nach vorne katapultieren.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Weber: 0:3

SV Ems Westbevern – SG Sendenhorst (Sonntag, 15 Uhr)
Den positiven Trend von zwei Unentschieden und einem Sieg hat Ems Westbevern durch den schwachen Auftritt bei Eintracht Münster auch schon wieder zunichtegemacht. Offensiv lief einfach nichts zusammen, hinzu kamen fatale Fehler im Spielaufbau, die Ems nicht mal in die Nähe eines Punktgewinns brachten. Der Tabellenneunte aus Sendenhorst wollte sich währenddessen nach zwei starken 2:2-Remis gegen Nullacht und Sassenberg gegen den SC Füchtorf wieder mit einem Sieg belohnen. Doch auch beim Aufsteiger kam die Truppe nicht über ein 2:2 hinaus. Langsam wäre also mal wieder ein Sieg fällig, um den Anschluss an das obere Tabellendrittel nicht zu verlieren.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Weber: 1:3

SC Hoetmar – TSV Handorf (Sonntag, 15 Uhr)
Die Hausherren treten aktuell einfach auf der Stelle. Dies liegt vor allem daran, dass sie hinten zu keiner Ordnung finden. 20 Gegentreffer in vier Spielen sind schlichtweg zu viel, um etwas Zählbares einzufahren. Dass mit dem TSV Handorf nun eine der stärksten Offensiven an den Wiebusch reist, dürfte Hoetmar zittern lassen. Die Mannschaft von Coach Christian Hölker liegt voll im Soll und ist kurz davor, in die Top-Drei zu brechen.
Heimspiel-Tipp: 1:4
Weber: 0:2

SC Westfalia Kinderhaus II – SC Everswinkel (Sonntag, 15 Uhr)
Die vergangenen drei Partien hatten es für die Kinderhaus-Reserve durchaus in sich. Dennoch genügt ein daraus resultierender mickriger Punkt natürlich längst nicht den Ansprüchen der Elf von Stefan Kloer. Das Schlusslicht aus Everswinkel sollte da nun schon geschlagen werden, ansonsten darf sich Westfalia einen Platz im Niemandsland der Tabelle aussuchen. Für Everswinkel geht es da sogar noch ernster zur Sache. Die mit Abstand schwächste Defensive der Liga kämpft bereits jetzt schon um jeden einzelnen Punkt. Den letzten Platz gilt es, so schnell wie nur möglich zu verlassen.
Heimspiel-Tipp: 3:1
Weber: 4:0