Schnitzer und Schlitzohr leiten VfL-Sieg ein
Von Sascha Keirat
(02.12.12) Der VfL Sassenberg bleibt dran an der Ligaspitze. Mit einer recht souveränen Vorstellung auf Asche beim SC Münster 08 II holte der VfL einen 3:0 (2:0)-Sieg.
Für die Nullachter war es die erste Partie der Saison auf Asche - die Hoffnung auf einen Erfolg gegen das Spitzenteam aus Sassenberg war ziemlich schnell dahin. Bereits in der vierten Minute unterlief Innenverteidiger Mahmoud Berro ein folgenschwerer Schnitzer, indem er ein Luftloch schlug. Johannes Vogelsang sagte "danke", legte rüber zu Mario Kiese, der locker zum 1:0 einschob. Auch danach blieb Sassenberg stärker, belohnte sich dafür in der 16. Minute mit dem kuriosen zweiten Treffer: Schlitzohr Vogelsang ließ aus fast 30 Metern einfach mal einen ab - der Ball senkte sich hinter dem verdutzten 08-Schnapper Christian Galler ins Netz.
Galler sollte sein Team danach aber einige Male mit guten Paraden im Spiel halten, etwa in der 39. Minute, als Kiese allein auf ihn zulief, der Keeper aber parierte. Nullacht auf der anderen Seite hatte Schwierigkeiten, die gut organisierte Defensive der Gäste zu durchbrechen. Einen guten Versuch ließ Tristan Kruse in 32. Minute ab, doch Marvin Westing im VfL-Tor parierte. In der 41. Minute probierte es Sebastian Dircks ebenso erfolglos.
Nach dem Seitenwechsel blieb der Gast das zweikampf- und spielstärkere Team. Dadurch, dass Nullacht jetzt offensiver stand, ergaben sich Räume und weitere Möglichkeiten. Doch weder Vogelsang noch Michael Wessel oder Tobias Brand nutzten ihre. Die hitzigste Szene der Partie ereignete sich dann in der 73. Minute: Dircks lief frei auf Westing zu, überlupfte diesen und ging nach einer Berührung zu Boden. Notbremse oder nicht? Schiri Samuel Hutter ließ weiterlaufen, was die Nullachter verständlicherweise auf die Palme brachte - Coach Srdjan Kosoric machte seinem Ärger Luft und musste hinter die Bande.
Brinkmann staubt zum Endstand ab
Das schien den Gastgebern den letzten Nackenschlag versetztzu haben, in der Schlussphase hielt sich die Gegenwehr in Grenzen. Sassenberg schlug nach einer Ecke noch ein drittes Mal zu: Zunächst köpfte Michael Zöllner an die Latte, den Nachschuss versenke sein Abwehrkollege Stefan Brinkmann aus zwei Metern zum Endstand (78.). Wessel hatte sogar noch das 4:0 auf dem Fuß (83.).
"Sassenberg hat verdient gewonnen, aber der Sieg ist um ein Tor zu hoch ausgefallen. Hätten wir den klaren Elfmeter und Sassenberg die Rote Karte gekriegt, wäre es nochmal spannend geworden", meinte Nullachts Co-Trainer Björn Briede. Sassenbergs Sven Frommer war durchweg zufrieden mit der Leistung seiner Truppe: "Wir haben hinten kaum etwas zugelassen und vorne schnell getroffen. Wir hätten schon vor dieser Szene in der 73. Minute das 3:0 und damit den Sack zumachen können."
SC Münster 08 II - VfL Sassenberg 0:3 (0:2)
0:1 Kiese (4.), 0:2 Vogelsang (16.),
0:3 Brinkmann (78.)