Bittere Pille für Sassenberg: Sendenhorst gleicht spät aus
Von Robert Wojtasik
(07.04.13) Gut was los im Spitzenspiel. Die SG Sendenhorst und der VfL Sassenberg lieferten sich ein flottes Match um den Anschluss an die Tabellenspitze. Das 3:3 (1:0)-Unentschieden nützte letztlich aber keinem.
"Ich weiß auch nicht mehr, was wir noch machen sollen", klagte VfL-Trainer Sven Frommer. Nach schläfrigem Auftritt in Halbzeit eins steigerte sich der VfL im zweiten Durchgang, drehte per Doppelschlag durch Stefan Wortmann (50.) und Johannes Vogelsang (51.) den 0:1-Pausenrückstand durch das Tor von Stefan Nordhoff (20.) und ging nach dem Ausgleich durch Sendenhorsts Philipp Haske (75.) ein weiteres Mal durch Vogelsang in Front (77.). In der Nachspielzeit sicherte Jan Wolke der SG dann doch noch einen Punkt (90.+2). "Wenn man so spät ausgleicht, ist es natürlich immer etwas glücklich", meinte SG-Trainer Matthias Greifenberg. "Über 90 Minuten gesehen halte ich das Unentschieden aber für gerecht."
Halbzeitansprache zeigt Wirkung
Die Gastgeber fanden besser in die Begegnung. Thomas Beckmann spielte in der 20. Minute einen langen Flugball auf Nordhoff, der im Sechzehner die Kugel direkt zur zu diesem Zeitpunkt verdienten Sendenhorster Führung im Tor unterbrachte. In der Pause wurde es entsprechend laut in der Sassenberger Kabine. "Das haben wir von unserer Kabine aus hören können", berichtete Greifenberg.
Frommers Ansprache verfehlte ihre Wirkung aber nicht, der VfL ging sofort nach dem Wiederanpfiff entschlossen ans Werk. Stefan Wortmann, mittlerweile aus dem defensiven Mittelfeld auf die Zehnerposition vorgezogen, profitierte von einem Abspielfehler im SG Mittelfeld und traf nach feiner Einzelleistung zum 1:1. Nur eine Minute später besorgte VfL-Torjäger Vogelsang die Führung. Während Sendenhorst "wie in Trance" (Greifenberg) wirkte, zog der VfL Powerfußball auf. "Das war für 20 Minuten der VfL, wie ich ihn mir vorstelle", so Frommer.
Der nächste Treffer gelang dennoch der SG, die sich ab der 70. Minute wieder gefangen hatte. Haske verwertete eine Flanke von Dominik Mey zum 2:2. Die Freude währte nicht lange - zwei Minuten später tankte sich Vogelsang durch und erzielte das 3:2. Der vermeintliche Siegtreffer blieb dem VfL anschließend verwehrt. Wortmann lief alleine auf SG-Keeper Carsten Jugel zu, legte quer zu Tobias Brand, der einschob. Schiedsrichter Ewald Brockhoff entschied jedoch auf Abseits. So kam's schließlich ganz dicke für den VfL: Freistoß Mirko Weikert, Getümmel im VfL-Sechzehner und plötzlich jubelt Sendenhorst. Wolke hatte den Ball irgendwie zum 3:3-Endstand über die Linie bugsiert.
SG Sendenhorst - VfL Sassenberg 3:3 (1:0)
1:0 Nordhoff (20.), 1:1 Wortmann (50.),
1:2 Vogelsang (51.), 2:2 Haske (75.),
2:3 Vogelsang (77.), 3:3 Wolke (90.+2)