Knappes Ergebnis, klare Verhältnisse
von Jan Ahlers
(03.11.14) Das auf 11 Uhr vorgezogene Derby zwischen Schwarz-Weiß Münster und dem Eisenbahner SV Münster lockte einige Frühaufsteher in die Kuhle am Sonnenbergweg. Am Ende durfte der Gast zurecht jubeln: Dank einer konzentrierten Leistung siegte die Mannschaft von Ralf Speer absolut verdient mit 3:2 (2:0). Die Rappen erwachten schlichtweg zu spät und müssen sich so vorerst in den unteren Regionen der Tabelle einfinden.
Schon nach acht Minuten zappelte der erste Ball im Netz der Schwarz-Weißen: Jonas Toboll köpfte für den ESV nach Freistoß von Mirco Bertelsbeck die frühe Führung, die ihnen nachhaltige Sicherheit gab. Denn während der ESV die Spielführung übernahm, gaben sich die Rappen mehr und mehr Nebenschauplätzen hin und diskutierten Entscheidungen ausgiebig mit Schiedsrichter Michael Beitelhoff aus.
Arbelaez am Rande des Verweises
"Hört auf zu meckern und konzentriert euch auf das Spiel", versuchte SW-Trainer Daniel Hirschfeld seinen Mannen immer wieder zu sagen, der bereits früh Francisco Arbelaez vom Platz holte, da dieser nach wiederkehrenden Diskussionen akut rotgefährdet war. Auch wenn dieser dies nicht einsehen wollte und stocksauer vom Platz marschierte. Der ESV konzentrierte sich derweil auf das Spiel und hatte durch Toboll die Möglichkeit, zu erhöhen (34.). Dieser setzte jedoch einen Ball aus gut zwei Metern neben das Tor - ein Ball Marke "Fehlschuss des Monats".
Besser machte es Can Tandik vier Minuten später, der einen Freistoß direkt in das linke Kreuzeck beförderte. So ging es auch in die Pause, nach der die Rappen besser ins Spiel kamen. "Das Spiel ist noch nicht durch", mahnte Speer seine Spieler, die eine Reihe von Halbchancen der Gastgeber schadlos überstanden und per Elfmeter in der 69. Minute die Vorentscheidung erzielten. Jonas Toboll wurde von den Beinen geholt, Sebastian Lehnert verwandelte souverän.
Anschluss kommt zu spät
Dass danach zahlreiche Konterchancen teils grob fahrlässig vergeben wurden, schien niemanden der ESV-Akteure sowie die gut vierzig Anhänger der Gäste zu stören. Dann wurde es jedoch plötzlich fast nochmal knapp, als Marcel Hirschfeld (89.) und Marc Wöstmann (90.) urplötzlich und aus dem Nichts für die Gastgeber verkürzten. Da es jedoch keinen nennenswerten Grund für eine lange Nachspielzeit gab, pfiff Schiedsrichter Beitelhoff wenige Augenblicke später ab.
"Wir haben uns den Derbysieg verdient, weil wir 89 Minuten lang konzentriert waren und uns nur wenig mit der Schiedsrichterleistung auseinandersetzen", verriet Speer das Geheimnis am heutigen Tage, der aber mit den letzten Minuten nicht ganz zufrieden war: "Der gegnerische Torwart hat die Vorlage zum 2:3 gegeben - das darf eigentlich nicht passieren, dass der Ball bis nach vorne durchgeht."
SW Münster 07 - ESV Münster 2:3 (0:2)
0:1 Toboll (8.), 0:2 Tandik (37.),
0:3 Lehnert (72./FE), 1:3 Hirschfeld (89.),
2:3 Wöstmann (90.)