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Kreisliga B2 TE

Saerbecker Schieber


Von Fabian Renger

(08.12.20) Irgendetwas muss André Hansmeier gemacht haben. Der Trainer von Falke Saerbecks Reserve hat seiner Truppe das Tor-Gen neu eingepflanzt. In der vorigen Saison waren acht Teams treffsicherer, in der Spielzeit 2018/19 war Saerbeck gar die fünftharmloseste Torfabrik. Und in dieser Saison erfolgte die Explosion: 4,25 Tore erzielte die Mannschaft pro Spiel - anders ausgedrückt waren es 34 in acht Spielen. Die zweitbeste Offensive. Falke ist die einzige ungeschlagene Bande der Liga, Falke schlug als einzige den Tabellenführer BSV Brochterbeck. Uiuiuiuiui.

Zunächst muss die Frage nach den Toren erlaubt sein. Vor allem die Frage nach Henry Gilhaus. Saerbecks Stürmer blüht auf. 13 Tore in acht Spielen. Falke traf in jedem Match, Gilhaus traf in jedem Match. Booyah. Nimmt der was? Doping? Neue Schuhe? In der Vorsaison waren es nur sieben Hütten. Trainer Hansmeier sagt:"Da hast du so einen Spieltag Nummer eins, wo du gleich viermal triffst. Sowas braucht ein Stürmer." Saerbeck gewann 8:1 bei Ladbergens Dritter. Später folgten zwei weitere Schützenfeste: Ein 7:3 bei Preußen Lengerich II, ein 7:2 beim SC Hörstel II. Gilhaus, einst auch mal verletzungsbedingt weg vom Fenster gewesen, fand den Flow und blieb durchweg fit. 

Bessere Abschlüsse

Das Zauberwort der Team-Erfolgs lautet 'Schieben'. Ja, mit dem Ausruf des Schiebens werden Hansmeier und seine Trainer-Kompagnons nun sogar gerne mal hops genommen von ihrer Mannschaft. Die litt in der Vergangenheit unterm 180 km/h-Syndrom: Sie wämmste die Kugel einfach immer auf die gegnerischen Torhüter. Hektisch, nervös, unüberlegt. Deswegen explodierte das Torekonto selten. Hansmeier trichterte seiner Elf ein: Es muss nicht immer knallen. "Es reicht auch manchmal einfach, zu gucken, wo der Torhüter steht und den Ball mit der Innenseite nehmen den Pfosten setzen", erklärt er. Er machte seine Jungs im Training nahezu wahnsinnig. Ließ sie zur Strafe laufen, Liegestützen verrichten, wenn die Truppe wieder wahllos pöhlte. "Ich habe gesagt: Wir machen jetzt solange Toreschustraining bis der Ball in die Ecke fliegt. Irgendwann geht sowas in die Köpfe", berichtet der Übungsleiter. Bei jedem Torschuss wurde 'schieb, schieb, schieb' gerufen. Das hat sich eingeprägt.

Das sind die Geheimnisse der Tore. Was läuft sonst anders? "Sie haben sich ein bisschen besser selbst im Griff, du musst nicht hinterm jedem Mist hinterher rennen", sagt der Übungsleiter. Die Mannschaft sei inzwischen viel selbstständiger unterwegs, hat Hansmeier festgestellt. Auch neben dem Platz, wenn's mal nur um vermeintliche Kleinigkeiten ginge wie beispielsweise der Abbau beim Training oder Ähnliches. "Das wird innerhalb der Mannschaft schon kontrolliert", lobt der Trainer die Einstellung des Tabellendritten. Platz 9 war es in der in der Vorsaison, Platz 9 in der Saison 2014/15 - man muss ansonsten in die Spielzeit 2011/12 zurückblicken, um eine ähnlich gut platzierte Falke-Reserve zu finden. Geht da mehr?

Das juckt den Coach aktuell nicht. Zu unsicher ist die Fortsetzung der Saison aktuell für ihn. Vor allem die verbandsseitig angedachten 14 Tage Vorlaufzeit des Trainingsbetriebs, bevor es zur Wiederaufnahme eines Spielbetriebs kommen soll, wurmen ihn. "Das finde ich schwierig im Amateurbereich", sagt er. "Das bringt mir nichts, wenn ich nach dem dritten Spiel fünf oder sechs Verletzte habe." Gleichwohl sagt er auch klar:"Die Tendenz ist schon so, da möglichst lange oben in der Tabelle dran zu bleiben." Was auch immer da rausspringen möge.

Die Voraussetzungen sind gegeben. Es gab nur wenige Ausreißer nach unten. Das 3:3 gegen den Zwoten Eintracht Mettingen III unmittelbar vorm Corona-Break war beispielsweise so ein unnötiges Ding. Ein Freistoß-Gegentor, ein Elfmeter-Gegentreffer, ein Platzverweis - es war ein vermeidbarer Punktverlust. Auch das 1:1 gegen Leeden-Ledde war dumm. In Überzahl ging Saerbeck in der 83. Minute da 1:0 in Front, um doch nur 1:1 zu kicken. Für Hansmeier sind solche Begegnungen jedoch kein Weltuntergang. "Zwischendurch musst du solche Spiele haben, damit du die Leute wieder auf den Boden holen willst", sagt er.

Keine gute Vorbereitung

Zur Restserie hat sich übrigens Waldemar Metzger angekündigt. Der spielte einst mal für die Erste der Falken und ist nun zurück in der Gegend. Vor der Saison hatte Hansmeier derweil überhaupt kein gutes Gefühl. "Da habe ich den Jungs gesagt: Überlegt euch das. Wenn wir so weitermachen, bin ich am Ende der Saison oder schon vorher weg", erinnert er sich. Ursprünglich hatte er 30 Leute auf dem Kaderzettel. Er vereinbarte teilweise zwei Tests am Wochenende, damit jeder zum Zuge kommt. Das Ende vom Lied: Es hagelte Absagen um Absagen. Manchmal hatte er nur 17 Kicker dabei. Da war nicht viel mit Durchwechseln möglich. Seis drum. Schnee von vorgestern inzwischen. Vorm Lockdown waren eigentlich dauerhaft bis zu 25 Kicker beim Training. Erfolg macht halt sexy.

Kreisliga B2



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