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Krombacher-Kreispokal

Darfelds Simon Göwert (l.) setzt Unions Jonas Lindner zu. Foto: Malte Greshake

Fachkräftemangel und Chancenwucher


Von Felix Brüggemann

(30.07.23) Viele ungenutzte Großchancen gab es am Sonntag in der ersten Runde des Krombacher-Kreispokals. Turo Darfeld empfing einen Ligakonkurrenten, mit dem es in der kommenden Saison wohl um die obersten Tabellenplätze in der Kreisliga A2 kämpfen wird: Union Lüdinghausen. Bereits der Blick auf den Spielberichtsbogen verdeutlichte jedoch die besonderen Umstände des Duells, das die Hausherren mit 1:0 (0:0) für sich entschieden. Während Turo mit sieben Mann eine volle Auswechselbank aufwies, sah es bei Union mit lediglich zwei Feldspielern und einem Torhüter deutlich mauer aus. "Ich habe für heute 13 Abmeldungen", sagte Union-Coach Yannik Gieseler ein wenig enttäuscht. "Bei einem 25-Mann-Kader ist das schon ärgerlich."

Darfeld legte los wie die Feuerwehr und kam schon nach einer Minute mit der ersten Aktion des Spiels brandgefährlich vor das Tor der Lüdinghäuser: Nach einer Flanke von der linken Seite brennt es erstmals im Union-Strafraum. "Wir haben uns vor dem Spiel ganz bewusst vorgenommen, möglichst keine Chancen zuzulassen," erklärt Gieseler. "Das hat in den ersten fünf Minuten gar nicht funktioniert. Danach haben wir aber besser reingefunden." Tatsächlich war Darfeld zu Beginn der ersten Halbzeit die dominante Mannschaft. Diese Überlegenheit schlug sich vor allem in den Ballbesitzanteilen und weniger in Torchancen nieder. 

Nebenbeschäftigungen 

Und so plätscherte das Spiel in Teilen der ersten Halbzeit ein bisschen vor sich hin, was den Zuschauern Gelegenheit bot, sich auch über andere fußballerische Ereignisse des Wochenendes auszutauschen. "Paderborn hat von Fürth fünft Dinger eingeschenkt bekommen", verkündete ein Zuschauer in Lüdinghausen-Jacke nach dem Blick aufs Handy. Ein anderer erwiderte: "Na, die haben wir von Hamburg am Freitag auch bekommen." "Immerhin sind wir jetzt nicht letzter", wirft ein dritter lachend ein. 

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kam aber auch Union, häufig über Steilpässe auf ihre Außenspieler, besser ins Spiel. Nach einem tiefen Pass aus dem Mittelfeld wurde der Ball vor dem Tor quergelegt und plötzlich tauchte Sascha Schmidt ganz frei vor Turo-Torhüter Timo Feitscher auf. "Wie wir den nicht machen können, weiß ich auch einfach nicht. Wir müssen eigentlich mit der Führung in die Halbzeit gehen", schüttelte Gieseler nach dem Spiel den Kopf. Turo-Coach Christoph Klaas analysierte diese Phase des Spiels selbstkritisch: "Wir müssen taktisch noch sehr viel arbeiten. Vor allem haben wir zu viele einfache Fehler im eigenen Ballbesitz." So ging es mit 1:1 nach Großchancen, aber torlos in die Halbzeit. 

Banker mit dem Tor des Tages

Die zweite Halbzeit begann, ähnlich wie die erste, mit einem kleinen Übergewicht auf Seiten Darfelds. Zu wirklichen Hochkarätern kam es allerdings nicht - bis zu einer Ecke von Turos Nummer 11, Ionut Marian Sarbu. Der Ball schepperte zunächst an die Latte, im Nachsetzen drückte dann aber der nur zwei Minuten zuvor eingewechselten Hendrik Banker den Ball per Kopf über die Linie (1:0/59.). 

Lüdinghausen brachte als Reaktion auf den Führungstreffer dann Dimitrij Martel und Nuschin Boso von der Bank, schaffte es aber im weiteren Verlauf nicht mehr, den notwenigen Druck aufzubauen, um wirklich zwingend auf den Ausgleich zu gehen. Vorne fehlte an der Durchschlagskraft und häufig auch an der Strafraumbesetzung bei Hereingaben. Anstelle von Union kam jedoch wiederum Darfeld gefährlich vors Tor, doch Unions Keepers Max Keuthage parierte und blieb benommen liegen. Nach kurzer Zeit ging es aber weiter für ihn. 

Erfolgloses Aufbäumen

Auch das letzte Aufbäumen des Teams um Yannik Gieseler blieb erfolgslos. "Man hat gemerkt, wie uns dann am Ende die Kräfte ausgingen", so der Coach. Abgesehen von der Niederlage habe Gieseler aber trotzdem viel Gutes gesehen: "Wir haben gemacht, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten. Es ist dann natürlich ärgerlich, über einen Standard zu verlieren."

Sehr zufrieden zeigte sich Christoph Klaas nach Abpfiff. "Wir haben hier heute ein sehr ordentliches Spiel gezeigt. Natürlich sind wir insgesamt zufrieden, auch wenn es immer noch Luft nach oben gibt." Für Turo sei es wichtig gewesen, nach einigen  Niederlagen in der Vorbereitung, diese mit einem guten Gefühl abzuschließen. „Wir wollten uns heute für die gute Arbeit in den letzten Wochen belohnen. Und das haben wir mit einem tollen Spiel gegen einen tollen Gegner geschafft", freute sich Klaas.

Ob es ein "Turo-Pokalziel" gibt? Da kann Klaas nur schmunzeln: "Wir gucken von Runde zu Runde, oder wie das so schön heißt", und fügt lachend hinzu: "Dann schauen wir mal wo es hingeht..." Turo steht mit dem Sieg in der ersten Runde jetzt schon sicher Achtelfinale. In Runde zwei hat die Mannschaft von Christoph Klaas nämlich ein Freilos. 

Turo Darfeld - Union Lüdinghausen     1:0 (0:0)
Tore:
1:0 Banker (59.)

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