Kreis-Fußballkonferenz 2023
Der Anfang ist gemacht
Von Malte Greshake
(07.07.23) Die Zeit rennt dahin. Feierte der Fußballkreis Münster im vergangenen Sommer noch die erste Kreis-Fußballkonferenz nach der Corona-Pandemie, war es ein Jahr später für die Vereinsdelegierten schon wieder ganz "normal", sich in den VIP-Räumlichkeiten des Preußen-Stadions einzufinden. Auch wenn ein paar Neuerungen dann doch schnell augenscheinlich wurden. Nicht Münsters Kreisvorsitzender Norbert Krevert führte durch den Abend, sondern Noemi Hutter übernahm diesen Part - und das war keine Problem für die Leiterin des Frauenfußballs, die in ihrer Begrüßung eine kurzweilige Sause versprach.
Aber keine Sorge: Nachdem Ole Kittner, Geschäftsführer des SC Preußen Münster, ebenfalls Grußworte an den Saal gerichtet und die soziale sowie sportliche Integration seines Vereins vorgestellt hatte, durften die Anwesenden natürlich auch noch Krevert bei seinem Bericht des Kreisvorsitzenden lauschen. Und er hatte auch gute Nachrichten im Gepäck.
Einen verbalen Klapps auf den Hinterkopf
Denn noch vor genau einem Jahr war Krevert als Warner in Erscheinung getreten. Von einem schockierenden Umgang mit dem Schiedsrichtern und einer erschreckenden Tendenz sprach er damals. Vor allem die Vereine sollten mit Präventivmaßnahmen den verbalen und tätlichen Angriffen auf die Unparteiischen entgegenwirken. Was anscheinend sehr gut geklappt hatte. "Der Fußballkreis Münster hat wenig Grund zu klagen", berichtete Krevert. "Zusammen haben wir es geschafft, diese schlimme Entwicklung aufzuhalten." Auch wenn der DFB 2023 zum "Jahr des Schiedsrichter" ausgerufen hatte, würden die Unparteiischen im Kreis Münster immer eine übergeordnete Rolle einnehmen. Vorbei sei dieser Kampf allerdings noch längst nicht. Krevert: "Das war erst der Anfang."
Wer sich bei dem Lob des Kreisvorsitzenden dann zufrieden in seinem Stuhl zurückgelehnt hatte, dem gab Reiner Hartdorf, Vorsitzender des Kreissportgerichts, danach ganz schnell einen Klapps auf den Hinterkopf. Mit Worten natürlich nur. Es sei nämlich weiterhin immens wichtig, die Schiedsrichter auf den Fußballplätzen zu schützen. "Deswegen greifen wir hart durch", versprach Hartdorf. Bisher sei es bei unsportlichem Verhalten von Spielern oder Zuschauern zumeist noch schwierig gewesen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Durch einen Zusatz im Paragrafen 9 der Rechts- und Verfahrensordnung hat das Kreissportgericht nun noch mehr Handhabe. "Ab jetzt haften die Vereine für ihre Funktionsausführer und jedes unsportliche Verhalten", mahnte Hartdorf. So seien sogar Strafgelder im vierstelligen Bereich möglich. Diese Warnung kam bei den Anwesenden an.
Dem Mitgliederschwund entgegenwirken
Ein weiterer Punkt, den Krevert in seinem Bericht noch ansprach, war der des Mitgliederschwundes in den Vereinen. Auf den kommenden Bezirkskonferenzen möchte der Kreis sich in kleineren Runden intensiv mit diesem Thema befassen und verschiedenen Perspektiven beleuchten. Und auch die Vereine sind bald gefragt: Im Zuge der großen Kreisanalyse versendet der Vorstand im Herbst eine digitale Umfrage an alle Vereine. "So wollen wir schauen, wo noch Potential steckt", merkte Krevert an.
Neben den Berichten der Staffelleiter, die dieses Mal auf den Powerpoint-Folien von ulkigen Fußballvideos begleitet wurden und so für einige Schmunzler sorgten, wies Kreiskassierer Matthias Wobbe die Anwesenden daraufhin, dass auch die Inflation vor dem Amateurfußball nicht halt machen würde. Die Wettspielabgabe, die der Kreis seinen Vereinen seit der Pandemie erspart hatte, wird aus diesem Grund wieder eingeführt und zudem auch erhöht.
Nach den Ehrungen der Meister, Torschützenkönigen und Fairplaysiegern der abgelaufenen Saison, richtete der Kreis alsbald den Blick nach vorne: Die Staffeleinteilung für die Saison 2023/24 folgte. Wichtig hierbei: Die geplante Perspektivliga (quasi eine Kreisliga D mit weniger Umfang) steht noch in der Schwebe, weil sich bisher erst drei Mannschaften dafür angemeldet hatten. Krevert versprach, die Vereine in dieser Hinsicht auf dem Laufenden zu halten. Und zu guter Letzt begab sich unter anderem Helmut Thihatmar, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses, an die Lostrommel. Und hier wartete dann zum Glück nichts Neues auf uns: Auch in der neuen Saison kommt es in der ersten Runde des Kreispokals zu einigen knackigen Duellen.