Erneut schwere Kost

Von Pascal Bonnekoh

(22.03.24) Die SG Sendenhorst hat zwar jetzt beide Partien gegen BW Ottmarsbocholt für sich entschieden, ganz so einfach war das allerdings nicht. Das Hinspiel entschied man noch denkbar knapp mit 3:2 für sich. Das Rückspiel bei den Blau-Weißen gewann man im Endeffekt zwar recht deutlich mit 4:1 (2:0), aber auch hier stand die Partie lange auf der Kippe.

"Es war zu erwarten, dass wir in Ottmarsbocholt nichts geschenkt bekommen", wusste Sendenhorsts Coach Florian Kraus schon im Vorhinein, was da auf ihn und seine Jungs zukommen wird. Die Sendenhorster wirkten vielleicht deswegen in der Anfangsphase so, als wenn sie gerne schon im ersten Durchgang alles klar machen würden. Nach nur sechs Minuten wurde Ammar Abu Dalal im gegnerischen Sechzehner von Ottibottis Kapitän Nils Schmauck strafwürdig gefällt. A. Abu Dalal hält scheinbar nichts von irgendwelchen schlechten Omen, schnappte sich die Kugel einfach selbst und traf zum 1:0.

Streitbarer, aber gerechtfertigter Anschlusstreffer

Und kurz darauf erhöhte Fabian Vogt nach einem Freistoß auch schon auf 2:0 (17.). Zum Bedauern von Kraus blieb es bis zur Halbzeit allerdings dabei. "Im ersten Durchgang waren wir schon deutlich besser. Es war ärgerlich, dass wir zur Pause nur mit zwei Toren geführt haben. Eine 2:0-Halbzeiführung ist schwierig, da so der Gegner noch die Gelegenheit sieht, das Spiel nochmal spannend zu machen." Kurz nach Wiederanpfiff hatte Marcel Brillowski zwar die Chance, den Blau-Weißen komplett den Stecker zu ziehen. Er ließ die Möglichkeit jedoch liegen, sodass bei den Hausherren tatsächlich nochmal Hoffnung aufkam. "Wir sind sehr gut in die zweite Halbzeit gekommen, hatten deutlich mehr Spielanteile und waren präsenter in den Zweikämpfen", berichtete Ottibottis Spielertrainer Sebastian Schnetgöke.

Lange Zeit hielten die Sendenhorster ihre Bude jedoch sauber. "Es sind viele Ecken und Freistöße bei uns in den Sechzehner geflogen, wir haben aber alles reingeworfen und hatten auch ein bisschen Glück", so Kraus. In der 72. Spielminute trafen die Gastgeber dann aber doch. Nach einer abermals scharf getretenen Ecke von Malte Goerdt kämpften Benedikt Godek und Sendenhorsts Schlussmann Nils Petry in der Luft um den Ball. Petry ließ die Kugel genau vor die Füße von Gunnar Nacke fallen, der schon kompliziertere Bälle im gegnerischen Kasten untergebracht hat (72.). Kraus ärgerte sich über den Gegentreffer: "Meiner Meinung nach war das ein Foul an unserem Torwart. Er hat den Ball gefangen und wurde dann angesprungen. Die Summe der Chancen rechtfertigt das Tor für Ottmarsbocholt aber, daher wollen wir uns mal nicht beschweren."

Nicht viel Zeit für Erholung

Außerdem kamen seine Jungs kurz darauf ohnehin mit der perfekten Antwort um die Ecke. Nur fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer legte A. Abu Dalal im Sechzehner für Brillowski quer, der nur noch seine Fußspitze reinhalten musste. Und kurz vor Schluss legte auch Hasan Abu Dalal dem besten Sendenhorster Torschützen noch eine Bude auf. Eric Kommorowski eroberte auf der linken Sendenhorster Angriffsseite die Kugel und fand im Straftraum H. Abu Dalal, der für Brillowski mustergültig ablegte (87.). "Wir haben zu einem sehr guten Zeitpunkt das 3:1 gemacht. Damit haben wir die aufkommende Energie des Gegners im Keim erstickt. Das war sehr wichtig. In der Phase hätte es auch in Richtung Unentschieden kippen können", freute sich Kraus für den Dreier.

Die Hausherren hatten sogar die eine, vielleicht entscheidende Chance. Kurz nach dem 1:2 traf Godek per Kopf jedoch nur den Pfosten und auch im Nachfassen bekam er die Kugel nicht im Tor unter. "Das war ohnehin kein Sieg, den wir unbedingt eingeplant haben. Die Leistung war okay. Von daher liegt der Fokus schon wieder auf Sonntag", resümierte Schnetgöke. In nur zwei Tagen treffen die Blau-Weißen auf den SV Herbern II, während die Sendenhorster GS Hohenholte empfangen.

BW Ottmarsbocholt - SG Sendenhorst     1:4 (0:2)
Tore: 0:1 A. Abu Dalal (6./FE), 0:2 Vogt (17.),
1:2 Nacke (72.), 1:3 Brillowski (77.),
1:4 Brillowski (87.)