Zwei-Klassengesellschaft

von Jannes Holtherm

(22.08.23) Acht Spiele, sechs mehr als deutliche Siege. Die Ergebnisse am zweiten Spieltag lassen auf ein deutliches Leistungsgefälle in der B1 schließen. Tabellenführer SC Altenrheine III fegte Vorwärts Wettringen III mit 8:0 von der Platte, die SG Elte gewann das Derby in Gellendorf klar mit 5:0. Noch übler erwischte es allerdings Portu Rheine. Das neue Schlusslicht bekam beim Borghorster FC III mit 0:19 einen verbraten. Mit einem arg geschröpften Kader und nur zwei Auswechselspielern auf der Bank hatten die Gäste nicht den Hauch einer Chance.

Deutlich gestalteten auch der SC Reckenfeld (6:1 gegen St. Arnold), der FC Galaxy (6:1 gegen SuS Neuenkirchen IV) und Emsdetten 05 III (4:1 in Hauenhorst) ihre Spiele. Die einzige Partie, in der es bis zur letzten Sekunde spannend war, fand in Burgsteinfurt statt. Die Drittvertretung der Stemmerter trennte sich vom FCE Rheine mit 4:4.

Quickies, 2. Spieltag

FC Galaxy Steinfurt - SuS Neuenkirchen IV 6:1 (6:1)
Nein, das ist kein Missverständnis oder Tippfehler, alle sieben Tore fielen tatsächlich in den ersten 45 Minuten des Spiels. "Das war eine sehr starke erste Halbzeit mit sechs Toren und noch mehr Chancen", sagte Galaxy-Coach Ugur Bidir über die Leistung seiner Mannschaft. "In der zweiten Halbzeit haben wir dann das Tempo etwas rausgenommen, die Luft war raus", bemängelte Birdir. Bei 30 Grad sei es allerdings auch schwierig, über die volle Spielzeit Tempo zu machen. Sein Team, das am zweiten Spieltag mehr Spielfreude ausstrahlte als am ersten, sackte die drei Punkte jedenfalls ein. Dazu trugen zwei Akteure maßgeblich bei: Abdallah Etri schnürte einen Doppelpack, Kenan Gökyildiz traf gleich dreimal die Kiste des SuS Neuenkirchen IV. Birdir lobte die Neuenkirchener, die in der zweiten Spielhälfte trotz des Rückstands nicht nachgaben. Nach dem Heimsieg hat Galaxy-Coach Birdir einen Plan, wie die nächsten Partien aussehen sollen: "In den nächsten drei Spielen wollen wir neun Punkte holen." 
Tore: 1:0 Etri (9.), 2:0 Gökyildiz (11.), 3:0 Islamovic (15.), 3:1 Strahl (32.), 4:1 Etri (33.), 5:1 Gökyildiz (35.), 6:1 Gökyildiz (44.)

SC Reckenfeld - TuS St. Arnold II 6:1 (2:1)
"Das Spiel war nicht so leicht, wie das Ergebnis vermuten lässt", kommentierte Nemanja Jovanovic, Trainer des SC Reckenfeld, den Kick. Bis zum ersten Gegentreffer standen die Gäste tief und ließen nicht viel zu, die Heimmannschaft hatte es nicht leicht. Ein direkt verwandelter Freistoß von Jonas Müller sollte ein Dosenöffner gewesen sein, mochte manch einer annehmen (1:0/35.). Doch die Antwort der Gäste ließ nur fünf Minuten auf sich warten: Rafael Carreira dos Santos sorgte für den Ausgleich (40.). Glück für Jovanovic, dass seine Mannschaft direkt nach dem Anstoß eine Idee hatte: Nach einem langen Ball in die Spitze schnappte sich Müller das Leder und leitete weiter zu Steffen Braun - 2:1 (41.)! In der zweiten Hälfte machte St. Arnold hinten auf, die Heimmannschaft nutzte die Räume und kombinierte gut. Mit vier Treffern in der zweiten Halbzeit spielte Reckenfeld das Ding mehr als souverän runter. Was sagt der Coach zur Leistung seiner Mannschaft? " Die Jungs haben gut gepresst und schön gespielt. Wir müssen aber mehr am Defensivspiel arbeiten und den Gegnern durch weniger Fehler auch weniger Chancen zuspielen."
Tore: 1:0 Müller (35.), 1:1 Carreira dos Santos (40.), 2:1 Braun (41.), 3:1 Müller (48.), 4:1 Pfeifer (53.), 5:1 Köster (59.), 6:1 Braun (88.)

GWA Rheine II - Skiclub Rheine 1:3 (1:2)
"Wir sind in der Anfangsphase in Schönheit gestorben." So beurteilt Skiclub-Trainer Sven Sandmann die Leistung seiner Mannschaft zu Beginn. Der Skiclub wollte es in den ersten 30 Minuten zu schön machen, dabei passierten Fehler. Einer davon führte zum Gegentor in der 30. Spielminute. Artim Feka bekam den Ball serviert, behielt im Eins-gegen-Eins die Ruhe und traf zum 1:0 (30.). In der ersten Trinkpause besannen sich die Gäste dann auf ihre Stärken, wollten es einfacher und fehlerfreier spielen. Und siehe da: Kurz vor der Pause drehte der Club mit einem Doppelschlag das Spiel! Kai Sandmann wurschtelte sich gegen zwei Gegenspieler durch, umkurvte noch GWA-Schlussmann Henrik Frieling und schob zum Ausgleich ein. Ganz kurz vorm Pausenpfiff traf dann Jan Brüning per Gewaltschuss aus über 25 Metern zur 2:1-Pausenführung der Gäste. Die Grün-Weißen gaben sich in der zweiten Hälfte nicht auf und versuchten nochmal, das Ruder herumzureißen. Die Partie wurde härter, aber die Sandmann-Elf behielt die Oberhand. Nach schöner Vorarbeit über links von Chris Haking erzielte Giacomo Sandmann den letzten Treffer der Partie. 
Tore: 1:0 Feka (30.), 1:1 K. Sandmann (42.), 1:2 Brüning (45+6.), 1:3 G. Sandmann (75.)

Borghorster FC III - Portu Rheine 19:0 (9:0)
Für Portu Rheine gab es am Wochenende einen ordentlichen Nackenschlag: Die personell zahlenmäßig nicht gut aufgestellte Mannschaft kassierte in Schöken's Arena neunzehn Gegentreffer vom Borghorster FC III. Borghorsts Trainer Maik Kempen lobte seine Mannschaft, sah die eigene Leistung aber nicht ausschlaggebend für den einen derartig hohen Sieg: "Es lag schon am Gegner. Wir haben nach dem Spiel auch mit ein paar Jungs von Portu gequatscht. Wenn du als Mannschaft bis zwei Wochen vor Saisonstart keinen Trainer hast, ist auch mit nicht viel zu rechnen." Die Heimmannschaft stand deutlich mehr im Saft als Portu und machte den Sieg nach 45 Minuten schon doppelt und dreifach dingfest. Borghorst wechselte nach der Pause fast völlig durch und die frischen Kicker machten da weiter, wo die ausgewechselten aufgehört hatten. Den Jungs von Portu fehlten irgendwann jegliche Körner.
Tore: k.A.

SC Altenrheine III - Vorwärts Wettringen III 8:0 (4:0)
Für die Wettringer gab's am Kanal nichts zu holen. "Das Ergebnis lügt nicht, das war kein Glückssieg." Altenrheines Coach Dennis Hesping sprach selbstbewusst über den Sieg, immerhin hatte sich seine Truppe für eine sehr gute Vorbereitung belohnt. "Wie im ersten Spiel haben wir hinten raus nicht nachgelassen. Das liegt unter anderem daran, dass wir zwischen den Saisons nicht nur im Kanal gewesen sind, sondern auch am Kanal. Wir sind sehr viel gelaufen", sagte Hesping. Schon nach 15 Minuten schweißte Leon Reekers aus etwa 20 Metern das Leder in den Knick des Tores der Gegner. Besonders stach Dreifach-Torschütze Tobias Beckmann heraus, den Trainer Hesping mal wieder weiter vorne spielen ließ. Das Highlight war aber Hendrik Huesmann vorbehalten, der eine richtige Banane aus 50 Metern ins Tor feuerte. "Der war so hoch wie weit" sagte Hesping lachend. Tore von Huesmann gelten als Rarität. 
Tore: 1:0 Reekers (15.), 2:0 Mey (18.), 3:0 Beckmann (22.), 4:0 Beckmann (41.), 5:0 Beckmann (64.), 6:0 Huesmann (66.), 7:0 Licht (76.), 8:0 Diekmännken (86.)
Gelb-Rote Karte: Wettringen (67./wiederholtes Foulspiel)

SF Gellendorf II - SG Elte 0:5 (0:3)
Lars Albers schwärmte von der Leistung seiner Mannschaft, die von der ersten Minute an wach und tonangebend war. Schon in der dritten Minute brachte Dennis Hennecker eine Flanke rein, die mit Jan Strotmanns Kopf einen dankbaren Abnehmer fand. Die Sportfreunde hatten den Gästen nur wenig entgegenzusetzen und brachen direkt nach der ersten Trinkpause komplett ein: Strotmann bediente Christian Schräder in der Mitte, der traf zum 0:2. Kurz vor der Pause stellte dann Nick Selbach nach einem Handspiel von Lukas Wilken per Strafstoß auf 0:3. Die Hausherren hätten bei einem Distanzschuss von Benedikt Yeral und einer Eins-gegen-Eins-Situation von Justin Weber verkürzen können. In der zweiten Spielhälfte zog die Albers-Elf ihren Stiefel weiter durch, Nick Selbach und der starke Hennecker erzielten die weiteren Tore. "Es macht Spaß gerade, die Jungs haben richtig Bock", so Albers.
Tore: 0:1 Strotmann (3.), 0:2 Schräder (26.), 0:3 Selbach (42./Elfm.), 0:4 Selbach (48.), 0:5 Hennecker (66.)

Außerdem spielten:

SV Germania Hauenhorst II - SpVg Emsdetten 05 III 1:4 (1:2)
Tore: 0:1 Akhmadjonov (6.), 0:2 Akhmadjonov (16.)
1:2 Happe (39.), 1:3 Kitzmann (59.)
1:4 Strzoda (60.) 

SV Burgsteinfurt III - FC Eintracht Rheine III 4:4 (2:3)
Tore: 0:1 Löderbusch (6.), 0:2 Stünkel (10.)
1:2 Telgmann (34.), 2:2 Lindhof (35.)
2:3 Ricken (45.+2/Elfm.), 3:3 Lindhof (58.)
4:3 Duesmann (70.), 4:4 Gross (86.)