Demirdag lässt den FC Mecklenbeck vom Titel träumen 

Von Christian Lehmann

(04.04.23) Es war die wohl schwerstmögliche Aufgabe, der sich der FC Mecklenbeck am Sonntag stellen musste. Im Spitzenspiel kam am Sonntag Blau-Gelb Gimbte mit der Empfehlung von sechs Siegen in sechs Rückrundenspielen, darunter Gala-Auftritte gegen Greven 09 II (5:0) und den SC Sprakel (7:2). Die Mecklenbecker bremsten die Furie aus der Schlage aus und haben nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg nun die besten Karten im Titelrennen. Zwar ist die Nullneun-Reserve (1:0-Zittersieg beim IKSV) noch aufgrund des besseren Torverhältnisses Spitzenreiter, mit einem Punktgewinn am Donnerstag im Nachholspiel gegen Sprakel könnte der FCM jedoch die Pole Position übernehmen.

Auch der SV Mauritz II und der SC Sprakel rechnen sich nach ihren jeweiligen Siegen Außenseiter-Chancen auf den Aufstieg aus, im Keller setzten der SV Bösensell (2:0 gegen Münster 08 III) und der 1. FC Gievenbeck III (2:0 gegen Münster 05 II) Duftmarken.

Quickies, der 23. Spieltag

TuS Saxonia Münster II - SC Sprakel 1:3 (0:2)
Sprakel ist nach dem zweiten Sieg in Serie wieder in der Spur, tat sich aber am Kanal schwerer als gewünscht. "Saxonia war ein unangenehmer, taktisch guter Gegner", befand SCS-Coach Till Görges. Bis zur Pause sah das, was sein Team ablieferte, recht souverän aus. Lasse Ostholt traf nach feiner Einzelaktion vom Sechzehner aus zum 0:1, Steffen Kock erhöhte nach Ostholt-Zuspiel flugs. Nach Wiederbeginn jedoch malochte sich Saxonia eindrucksvoll ins Spiel und verkürzte nach einem "ganz krummen Ding" (Görges). Ein Klärungsversuch schlug wegen einer Windböe fehl, der Ball landete vor den Füßen von Marius Schedlbauer - und es stand nur noch 1:2! "Ich habe draußen etwas gezittert", gestand Görges, der erst nach dem 1:3 durch Kock - Richard Meß hatte ihn über die Außenbahn auf die Reise geschickt - durchatmen konnte. Am Donnerstag kann Sprakel womöglich doch nochmal in den Titelkampf eingreifen - ein Sieg in Mecklenbeck vorausgesetzt.
Tore: 0:1 Ostholt (23.), 0:2 Kock (32.), 1:2 Schedlbauer (67.), 1:3 Kock (83.)

SV Bösensell II - SC Münster III 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Leifken (6.), 2:0 Kröger (47.)

TuS Altenberge II - SV Greven 2021 1:4 (0:2)
Fünfter Sieg in Serie, 16 Punkte in der Rückrunde - der SV Greven blüht unter Neu-Coach Dominic Tomasso merklich auf. Allerdings weiß der Übungsleiter auch, dass die richtig knackigen Aufgaben noch vor ihm und seinen Jungs liegen. Am großen Berg brannte nie etwas an. "Wir haben von Beginn an ordentlich Druck gemacht, irgendwann ist der Knoten dann geplatzt", so Tomasso, der jedoch nach dem starken 5:0-Sieg am Donnerstag über Borussia II ein wenig die geistige Frische bei seinen Jungs vermisste. Rechtsverteidiger Anuraj Chandrabalan traf nach Zuspiel von Linksverteidiger Henrik Wigger zum 0:1, nur sechs Minuten später stellte Stefan Heitmann nach einer Wigger-Ecke per Kopf auf 0:2. Lasse Menke nach einem hohen Ballgewinn sowie Daniel Reiter nach einem gut rausgespielten Angriff über links und Hereingabe von Luca Hemmer erzielten die weiteren Tore. TuS-Goalgetter Mulham Said betrieb mit einem direkt verwandelten Freistoß noch etwas Schadensbegrenzung.
Tore: 0:1 Chandrabalan (22.), 0:2 Heitmann (28.), 0:3 Menke (46.), 0:4 Reiter (86.), 1:4 Said (90.)

VfL Senden III - SV Mauritz II 1:2 (1:0)
Es war eine schwere Geburt für die Gäste, die nach einigen Ausfälle groß durchrotieren mussten. Sieben Spieler aus der Startelf des Altenberge-Spiels mussten ersetzt werden. "Die Jungs aus der zweiten Reihe sind reingerückt und haben das sehr engagiert gemacht", lobte Trainer Florian Diening. Sendens Defensivtaktik ging zunächst gut auf, Jannik Otten traf kurz vor der Pause zur nicht unverdienten 1:0-Führung. "Die erste Halbzeit war eine Katastrophe", grantelte Diening. Seine Jungs verloren jedoch nicht die Ruhe und belohnten sich in Durchgang zwei. Mit einem direkt verwandelten Freistoß glich Marcel Schulze Wierling aus, Niklas Eilmann erzielte nach einer Ecke aus dem Gewühl den Siegtreffer. Kurz darauf hatte Mauritz Glück, dass Till Ulbricht mit einem Megasprint und einer Monstergrätsche auf der Torlinie den möglichen Ausgleich vereitelte. Auch, weil die Leistung nicht gerade meisterlich war, backt Diening weiterhin kleine Brötchen und will vom Aufstieg nichts wissen. "Wir haben noch ein gutes Restprogramm, gucken von Woche zu Woche und wollen weiterhin unsere Punkte holen. Wir gehen aber davon aus, dass es Greven oder Mecklenbeck machen werden."
Tore: 1:0 Otten (40.), 1:1 Wierling (53.), 1:2 Eilmann (78.)

FC Mecklenbeck - BG Gimbte 1:0 (1:0)
Pünktlich zum Topspiel fand der FCM zurück zu seiner Topform. "Die Jungs haben verstanden, was auf dem Spiel stand und haben bockstark gefightet", lobte Coach Kadir Incekulak nach dem Spiel. In der ersten Halbzeit drückten die Hausherren und verzeichnete durch Schajan Forodifard, Engin Demirdag und Ferhat Gökcen Chancen im Minutentakt. "Zur Pause es auch 4:1 stehen können", so Incekulak. Das Goldene Tor erzielte der omnipräsente Demirdag nach Zuspiel von Ahmet Parsboga mit einem überlegten Abschluss in die Ecke. In Durchgang zwei musste der FCM dann dreimal wechseln und verlor ein wenig die Ordnung. Nach einem Freistoß von Fabian Rink wurde Adam Kozakowski in der Box gestoßen, den fälligen Strafstoß jagte Ole Kemper jedoch in die Wolken. Auch nachdem Schiedsrichter Andreas Schlüter FCM-Schnapper Demir, der Titus Hartweg auf dem Weg zum Tor abgeräumt hatte (83.), die Rote Karte gezeigt hatte, blieben die Mecklenbecker stabil und brachten den Sieg mit Feldspieler Jannik Heidtmann im Tor über die Zeit. Incekulak war stolz: "Das war vom gesamten Team eine hundertprozentige Leistung." Gimbtes Coach Daniel Helmes war ein fairer Verlierer: "Gratulation an Mecklenbeck. Es war ein sehr faires Spiel mit einem richtig guten Schiedsrichter. Wir konnten nicht an unsere Leistungen in den Wochen zuvor anknüpfen. Trotzdem war das Spiel spitz auf Knopf. Wenn Engin Spaß und ein bisschen Platz hat, ist es schwer, ihn aufzuhalten. Uns bricht trotzdem kein Zacken aus der Krone."
Tor: 1:0 Demirdag (10.)
Rote Karte: Mecklenbecks Demir (83./Notbremse)

IKSV Münster - SC Greven 09 II 0:1 (0:0)
Glanzlos, glücklich - aber nicht unverdient. So ordnete Grevens Trainer Peter Melchers den engen Sieg der Gäste ein. Den Unterschied machte Rasheed Aileru. Der Innenverteidiger aus der Ersten gab nicht nur der Defensive der Nullneuner Stabilität, er wurschtelte sich auch vor dem 0:1 im Strafraum durch und traf mit etwas Glück zum 0:1. IKSV-Keeper Fabian Helms bekam die Hände noch hoch, der Ball trudelte jedoch durch die Luft und ins Tor. "Es war ein schweres, sehr hektisches Spiel. Der IKSV hat sehr gut verteidigt, wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden", bemängelte Melchers. Weil Aly Camara gleich drei gute Einschussmöglichkeiten verpasste, wurde es ein richtiger Thriller. Mehrfach hielt Nullneun-Schnapper Justus Janning die Gäste mit tollen Paraden im Spiel.  
Tor: 0:1 Aileru (75.)

1. FC Gievenbeck III - FC Münster 05 II 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Oelze (16.), 2:0 Heßler (85.)

spielfrei: Borussia Münster II