Derbyfreuden und Siegpremieren

Von Christian Lehmann 

(29.08.23) Mit stolzgeschwellter Brust schlenderten die Jungs des SV Greven am Wochenende über die Kirmes. "Wenn Du so ein Derby gewinnst, darfst Du auch mal feiern", gab auch Trainer Dominic Tomasso nach dem 2:0-Erfolg über BG Gimbte am Samstag das Kommando "Feuer frei aus allen Rohren". Doch nicht nur in der Emsstadt lagen am 3. Spieltag Freud' und Leid eng beieinander. Am Sonntag feierten der 1. FC Gievenbeck III und der TuS Altenberge ihre Siegpremieren. Einzig in Havixbeck, Bösensell und beim IKSV herrscht aktuell noch gähnende Leere auf dem Punktekonto. 

Kreisliga B1, der 3. Spieltag

SC Greven 09 II - SW Havixbeck 4:0 (3:0)
Auch das dritte Spiel in der neuen Liga endete für Absteiger SW Havixbeck mit einer Niederlage. Dass in der Schöneflieth die Trauben hoch hängen, wussten die Habichte im Vorfeld. Das Spiel, das wegen der Grevener Kirmes bereits am Donnerstag ausgetragen wurde, war allerdings nach drei Nullneun-Toren schon nach 22 Minuten entschieden. In Durchgang zwei betrieben die Habichte, die von Reserve-Coach Kevin Martin betreut wurden, nur noch Schadensbegrenzung.
Tore: 1:0 Alsters (6.), 2:0 Lukas (7.), 3:0 Hölscher (22.), 4:0 Lukas (53.)

SV Greven 2021 - BG Gimbte 2:0 (0:0)
"Es gab eine dicke Sause." Dominic Tomasso freute sich nach zwei Derby-Pleiten gegen Gimbte in der Vorsaison über eine geglückte Revanche. Er wusste aber, dass zunächst der Kopf eine entscheidende Rolle spielte. "Die erste Halbzeit war von Angst geprägt. Wir waren alle waren ein bisschen angespannt und können uns nicht beschweren, wenn wir in Rückstand geraten. Aber wir haben uns reingefuchst..." Eine Energieleistung von Jonas Averbeck, der sich im Zentrum durchtankte und zwei Pressbälle zurückeroberte, sorgte für den Führungstreffer, die Entscheidung führte dann Bernd Block nach einem indirekten Freistoß am Fünfmeterraum herbei. Gimbtes Schnapper hatte einen mehr oder weniger kontrollierten Rückpass mit der Hand aufgenommen. "Es war ein richtiger Abnutzungskampf, Greven hatte das Spielglück. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben", kommentierte Gästecoach Daniel Helmes. Er haderte mit einer guten Freistoßchance durch Altin Sadiku, bei der SV-Schnapper Robyn Zenker den Ball mit einer tollen Parade an die Latte lenkte. Nach dem Rückstand fehlten ihm dann die Alternativen, um offensiv zu wechseln. Julian Bader traf trotzdem zweimal das Aluminium. "Danach wusste ich, wir schießen kein Tor mehr. Wir müssen dem Gegner gratulieren. Greven hat es vielleicht einen Tick mehr gewollt", meinte Helmes, der Schiedsrichter Jan Walczak eine gute Leistung attestierte.
Tore: 1:0 Averbeck (52.), 2:0 Block (74.)

BSV Roxel II - TuS Saxonia Münster II 4:1 (1:0)
Der Mann des Tages an der Tilbecker Straße: Jan Guddorf. Mut drei Treffern schoss der Stürmer die Gäste quasi im Alleingang ab, nach seinem dritten Tor in der 70. Minute war der Keks gegessen. Saxonia verkürzte zwar noch, aber so richtig brannte nix mehr an. Vladyslav Chernenko sorgte schließlich in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt.
Tore: 1:0 Guddorf (40.), 2:0 Guddorf (65.), 3:0 Guddorf (70.), 3:1 Möller (73.), 4:1 Chernenko (90.+3)

Borussia Münster II - SC Sprakel 0:4 (0:1)
Klingt nach einer klaren Nummer für die Gäste. War's aber nicht. "Borussia hatte mehr vom Spiel", räumte Sprakels Coach Till Görges ein. "Das Ergebnis ist in der Höhe nicht berechtigt. Wir wussten, dass wir auf dem kleinen Platz in der Vergangenheit Probleme hatten und haben uns deshalb vermehrt auf die Defensive konzentriert. Die ersten drei, vier Diagonalbälle, die Du da schlägst, landen erstmal im Aus. Wenn Du den Ball im Zentrum verlierst, ist der Gegner direkt am Sechzehner." Diese Fehler vermieden die Gäste jedoch - und vorne kamen sie selbst zu Möglichkeiten. Nach einem Treffer von Christopher Klimek, der wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zum Unmut des SCS nicht gegeben wurde, sorgte Baba Touray in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nach Steckpass von Akram El Koulali für die Führung. Nach der Pause überstanden die Sprakeler die nächste Borussen-Drangphase unbeschadet und knockten den Gegner durch das 0:2 von Rachid Kraatz aus. Steffen Kock erhöhte nach Zuspiel von Lasse Ostholt mit einem abgefälschten Schuss auf 0:3, ehe erneut Kraatz mit einem Lupfer nach langem Ball den Sieg mit seinem neunten Saisontor garnierte.
Tore: 0:1 Touray (45.+1), 0:2 Kraatz (65.), 0:3 Wegener (84./ET), 0:4 Kraatz (85.)

SC Münster 08 III - SV Mauritz II 3:0 (2:0)
Überraschend deutlich fiel der Nullacht-Sieg gegen das Überraschungsteam der Vorsaison aus. Mika Seidel und Lars Teriete schockten die Gäste mit einem Doppelschlag in der ersten Halbzeit, nach Wiederanpfiff machte Teriete mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag den Sack für die Hausherren zu.
Tore: 1:0 Seidel (18.), 2:0 Teriete (23.), 3:0 Teriete (68.)

1. FC Gievenbeck III - IKSV Münster 5:1 (3:1)
Erster Saisonsieg für die 49ers - und dann war's gleich ein deutlicher. Michael Kweku Abakah egalisierte zwar den FCG-Führungstreffer durch Lars Temme, doch Amine Fatmi und Philipp Brandner schossen eine 3:1-Pausenführung für die Gastgeber heraus. Nach der Pause machten Oliver van Berkel und erneut Temme dann schnell klar, dass nix zu holen ist für den noch punktlosen IKSV.
Tore: 1:0 Temme (8.), 1:1 Abakah (15.), 2:1 Fatmi (20.), 3:1 Brandner (37.), 4:1 van Berkel (48.), 5:1 Temme (59.) 

Wacker Mecklenbeck III - TuS Altenberge II 0:1 (0:1)
Bisher war die Saison gut angelaufen für Wackers neu formierte Dritte. Gegen die Hügeldörfler lief aber rein gar nichts zusammen. "Wir haben sehr unglücklich verloren. Das Spielglück war uns nun wirklich nicht hold", betonte Daniel Fröndhoff, der das Team seit dieser Saison gemeinsam mit Michael Füstmann coacht. Bärenstark verteidigende Altenberger kamen durch einen strittigen Strafstoß, den Wackers Keeper Sebastian Hotho verursacht hatte und Amgad Khodeda verwandelte, zum Goldenen Tor. "Ich hätte ihn nicht gegeben, aber der Elfer war nicht ausschlaggebend", suchte Fröndhoff die Gründe eher bei seinem Team, statt dem Schiri den schwarzen Peter zuzuschieben. Allein in den ersten fünf Minuten hätten Marco Hunnewinkel (Pfosten) und Andre Reimann die Hausherren in Führung schießen müssen, in der Schlussphase rauscht ein Standard nach dem anderen durch den Altenberger Sechzehner, unter anderem nickte Björn Schmidt den Ball an die Latte. "Irgendwann hatten wir das Gefühl, heute geht der Ball nicht mehr rein", meinte Fröndhoff.
Tor: 0:1 Khodeda (29.)

SV Bösensell II - FC Münster 05 II
Mittwoch, 30. August, 19.30 Uhr