Frauen-Stadtmeisterschaften
Beeindruckende Mecklenbeckerinnen
Von Hannah Opitz
(21.01.24) Was will man da groß anderes sagen als: Herzlichen Glückwunsch zum Triple an die Frauen von Wacker Mecklenbeck. Die Mannschaft, die diese Truppe in der Halle schlägt muss wohl weiterhin noch gefunden werden, denn ohne einen einzigen Punktverlust marschierten die Kickerinnen von der Egelshove zum Sieg bei den diesjährigen Stadtmeisterschaften.
Der Hallenfußball, der an diesem Wochenende auf dem Parkett gezeigt wurde, war einfach überragend. Ganz oben dabei natürlich Wacker, die sich auf jeden Gegner perfekt einstellten und trotzdem ihren eigenen Streifen bis zum Schluss durchspielen. In der Vorrunde taten sich die Wackeranerinnen kein bisschen schwer, in der Zwischenrunde ging es ähnlich weiter. Bis der 1. FC Gievenbeck auf dem Plan stand und plötzlich den Favoritinnen zwei Gegentore einschenkten. Das war wohl das erste Mal, dass man die Westfalenligisten ein wenig hektischer erlebte. Änderte allerdings nichts daran, dass sie im Halbfinale an extrem starken Kinderhausern ins Finale gegen Borussia Münster einzogen und dort mit einem tatsächlich ziemlich hart umkämpften 4:0-Sieg den Titel holten.
"Paula Mertens - Fußballgott"
Bei diesen Stadtmeisterschaften war aber mal wieder einiges los: In der Zwischenrunde kämpften in Gruppe B der SC Gremmendorf, GW Amelsbüren, Westfalia Kinderhaus und BW Aasee I um die Tickets für das Halbfinale. Saxonia Münster musste sich hingegen mit null Punkten frühzeitig verabschieden. Der Kampf um die ersten beiden Plätze dauerte bis zum letzten Spiel an. Die Partie zwischen Amelsbüren und Kinderhaus hatte wirklich Finalcharakter, da ging es dermaßen schnell hin und her, dass man seinen Augen gar nicht trauen konnte. Kinderhaus spielte vermutlich das Turnier ihres Lebens, auch wenn sie nach den HKMs bereits auf der Liste der ganz großen Gegner standen. Nach extremen Kampfgeist und beeindruckendem Hallenfußball scheiterte die Westfalia an Mecklenbeck im Halbfinale und zog im Spiel um Platz drei im Elfmeterschießen gegen Amelsbüren den Kürzeren.
Die Geschichte von Borussia Münster ist ebenfalls ziemlich besonders, denn am Ende hörte man in der Halle nur zwei Dinge: Die Jubelgesänge der Borussia Fans und "Paula Mertens - Fußballgott". Ja, und beides hatte definitiv seine Gründe. Von zu Spiel zu Spiel steigerten sich die Borussen, kamen als Gruppenzweiter hinter Wacker Mecklenbeck in der Zwischenrunde weiter und trafen im Halbfinale auf Amelsbüren. Ein Spiel, bei dem sich die Zuschauer einig waren, dass Amelsbüren das Ding locker nach Hause holt. Auch wenn Borussia vorher Spielzüge zeigte, wo wohl auch die Wacker-Kickerinnen staunen mussten, sich Mertens mit ihrer Mannschaft über das gesamte Parkett spielte und einen nach dem nächsten in den Winkel donnerte. Im Halbfinale sah man dann das kleine vorgezogene Finale, denn beide Mannschaften schenkten sich nichts. Am Ende war es zweimal Virginia Dieckhues, die nach tollen Kombinationen das Finalticket buchte. Und das Ding im Finale war echt spannend: Ein kurioses Tor zum 1:0 und viel Hin und Her. Wacker zeigte sich letztendlich einfach das Mü abgezockter und siegte mit 4:0.
Die Magie der Stadtis
Wer richtig gelesen hat, erinnert sich an die Jubelrufe für Paula Mertens. Die spielte ein unfassbares Turnier und wurde vollkommen zurecht zur besten Spielerin gekürt. Den Preis der besten Torschützin räumte Mertens mit 12 Turniertoren gleich mit ab. Die beste Torhüterin kennen wir bereits: Auch das ist absolut zurecht, denn Chatharina Dos Santos Carlos von BW Aasee machte allen klar, dass es keine zweite Wahl gab.
So und wer jetzt glaubt, dass das schon alles war, der hatte unrecht. Denn der schönste Moment im gesamten Turnierverlauf hatte rein gar nichts mit dem Fußball spielen zu tun. In der Vorrunde schied nämlich Saxonia Münster II aus und nachdem dies feststand, kam plötzlich eine Frau aufs Feld, die definitiv keine Spielerin der Mannschaft war. Die Halle wurde still, das Mikro wurde überreicht und Stefanie Heidfeld bekam einen Heiratsantrag. Eine wirklich romantische und berührende Rede überzeugte Heidfeld sofort und sie sagte ja. Wie also bereits gesagt: Dieses Turnier ist voller Magie.