Manch einer ist zu schnell für diese Welt

von Fabian Renger

(08.11.22) Das war vielleicht die aufwendigste Recherche dieses Jahres. Wir wollten von Roddes Trainer Horst Hillebrand wissen, ob denn tatsächlich wieder sein Goalgetter vom Dienst Patrick Heeke doppelt getroffen hat. Das 1:0? Neee. Das hat er nicht gemacht. Da war sich Hillebrand sicher. Auch sein Co Nasarij Hoge und Eintrachts Kicker Marvin Harms waren sich auf Nachfrage unsicher. Nach quälend langer Ungewissheit brachte Hoge Licht ins Dunkle: Ja, Heeke war's doch. Björn Sandmann, Vorlagengeber dieser Hütte, wusste es noch. Der würde nix vergessen aus den Spielen, so Hoge. Hätten wir das also auch geklärt.

Und nun zum Spieltag. In Reckenfeld und auch beim Spiel von Portu Rheine ereigneten sich jeweils kleine Elfmeterschießen. Altenrheines Nico Langner beschleunigte gefühlt von Null auf 300. Auch Wettringens Yannic Multhoff war wieder mal zu schnell für seine Gegenspieler. Doch die Entdeckung der Spielzeit kickt weiterhin für Emsdetten 05.

Quickies, 13. Spieltag

SF Gellendorf II - SG Elte 2:1 (2:1)
40 Minuten lang agierte die SGE für ein Derby verhältnismäßig teilnahmslos. Gellendorf schien deutlich mehr im Derby-Modus zu sein. Der Sieg war unterm Strich möglicherweise etwas glücklich, aber keineswegs unverdient. Hinten raus verdiente sich wohl Gellendorfs Keeper Fynn Dierkes den Titel 'Spieler des Spiels'. Mehr zum Derby im fetten Bericht.
Tore: 1:0 Harmsen (10.), 2:0 N. Rösener (33.)
2:1 Ostendorf (45.)

SC Reckenfeld II - SC Altenrheine II 1:5 (0:2)
Im Vorfeld hatte Reckenfelds Coach Thorsten Schwarz sich kampfeslustig gegeben und gesagt, der SCA würde ja auch nur mit Wasser kochen. Es war die beste Motivation für die Gäste. Vor allem Nico Langner und Fabian Kray, Leihgabe der Ersten, waren on fire. Langner holte den Elfmeter zum 1:0 raus, indem er zum "Sprint seines Lebens" (SCA-Coach Jörg Stein) anzog. Das 2:1 erzielte Langner mit dem Strahl seines Lebens und gefühlten 200 km/h selbst. Tim Schmidt und Till Seiffert waren vorher dran beteiligt. Das 3:1 war dann wieder ein Strafstoß. Diesmal hatte der fleißige Kray, Leihgabe der Ersten und Rechtsverteidiger, ein Foul gezogen, als er einen Reckenfelder kalt machte. Später war Kray nach einer Ecke noch persönlich erfolgreich genauso wie vorher Sandro Salgado per Volleyabnahme. "Wir wussten, dass Reckenfeld giftig sein wird, haben aber die Worte, dass wir nur mit Wasser kochen, zum Anreiz genommen, um das Spiel ernst zu nehmen und direkt Gas zu geben", so Stein. Der SCA sonnt sich weiter an der Tabellenspitze.
Tore: 0:1 Drees (24./FE), 1:1 Redmer (34./FE)
1:2 Langner (42.), 1:3 Leon Löcke (45./FE)
1:4 Salgado (60.), 1:5 Kray (89.)

SW Weiner II - Eintracht Rodde 0:4 (0:2)
Das Thema mit dem 1:0 hatten wir ja schon oben schon. Vorlage Björn Sandmann, Tor Patrick Heeke. Einfache Kiste. Allgemein lieferte Rodde aber in der Weiner 80 Minuten lang ab. "Wir haben - gerade in der ersten Halbzeit - ein gutes Spiel gemacht, waren gut in Bewegung, haben die Ruhe bewahrt", berichtete Eintrachts Übungsleiter Horst Hillebrand. Der Plan der Hausherren sei es gewesen, die Räume eng zu machen und den Spielaufbau der Gäste madig zu machen. Trotzdem fand Rodde immer wieder Lücken. Rouven Krone erzielte das 2:0 aus dem Rückraum, das 3:0 war ein Abstauber-Kopfball von Fabian Unewisse. Heeke legte hernach noch seine zweite Bude nach."75 bis 80 Minuten haben wir das top kontrolliert, nur in der Schlussphase ein bisschen die Grundordnung aufgegeben und die Rückwärtsbewegung vernachlässigt", fand Hillebrand doch noch ein Haar in der Suppe.
Tore: 0:1 Heeke (12.), 0:2 Krone (24.)
0:3 Unewisse (50.), 0:4 Heeke (73.)

SV Burgsteinfurt III - Skiclub Nordwest Rheine II 2:1 (1:0)
Sie können es ja doch noch. Nach nur einem Punkt aus vier Spielen feierte die Dritte der Stemmerter wirklich mal wieder einen Sieg. SVB-Trainer Christopher "Kiki" Engbring war entsprechend erleichtert. In der ersten Hälfte sah er einen sehr, sehr dominanten Auftritt seiner Truppe: "Wir hatten sehr viel Ballbesitz, Skiclub hat wenig fürs Spiel getan." Bereits nach zehn Minuten hätte der SVB führen dürfen, traf dann schließlich nach einer klassischen Eckball-Variante. Am zweiten Pfosten legte Benedikt Epping per Kopf zurück auf Rayk Henning, der einschoss. Im zweiten Abschnitt schoben die Gäste etwas höher, es wurde offener. Engbring: "Bei uns ließ die Kondition etwas nach, wir waren nicht mehr so genau am Ball." Die Folge: Die Clubberer konterten sich zum Ausgleich durch Oumar Camara. Aber das Imperium SVB III schlug nochmal zurück. Nach einer schönen Kombination am rechten Flügel brachte Linus Stermann den Ball in den Rückraum, von wo abermals Henning einnetzte. Das reichte. Auch weil, SVB-Schnapper Timo Lindstrot kurz vor Schluss nochmal spektakulär abhob.
Tore: 1:0 Henning (26.), 1:1 Camara (56.)
2:1 Henning (73.)

GWA Rheine III - Vorwärts Wettringen III 0:4 (0:2)
Startet Vorwärts da etwa einen kleinen Lauf? Die Truppe von André Moor feierte jetzt schon den zweiten Dreier in Serie. "Das haben wir eigentlich ganz gut gemacht", freute sich der Coach. "Die kamen eigentlich gar nicht nach vorne." Vor allem in der zweiten Hälfte sei von GWA keine Gefahr ausgegangen. Der Schlüssel zum Sieg war an diesem Sonntag ein relativ einfacher, wie Moor erzählte: "Der Teamgeist und Wille zum Gewinnen war super. Die Jungs wollten gewinnen, da hat ihnen das 1:0 nicht gereicht und sie haben weiter gemacht." Das kannte er so nicht so oft. Yannic Multhoff traf mal wieder zweimal, als er einfach zu schnell war für die Hausherren. Tim Koers traf per Volleyabnahme. "Jeder hat für den anderen gekämpft", lobte Moor. Einzig die Tätlichkeit (angedeutetes Nachtreten) für Wettringens Nico Trindeitmar war über.
Tore: 0:1 Wehmeyer (10.), 0.2 Multhoff (43.)
0:3 Koers (51.), 0:4 Multhoff (57.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Wettringens Nico Trindeitmar (Tätlichkeit/73.)

Portu Rheine - Emsdetten 05 II 0:5 (0:3)
Personell gehen die Rheinenser verletzungsbedingt aktuell am Stock. 14 Leute kratzten die Trainer Saim Kilicaslan und Sahin "Shimmy" Gögüs so gerade noch zusammen.  Und dann kam's knüppeldick: Gleich drei Elfmeter musste Gögüs, der selbst im Tor stand, passieren lassen. Die beiden ersten hätte er nicht gepfiffen. "Beim 0:3 hat der Nullfünfer selbst fairerweise gesagt, dass es kein Elfmeter war", so Gögüs. Referee Andreas Volkert war's egal. In der ersten Halbzeit "verdiente" sich Portu die Pleite. Da war der Auftritt wirklich nicht gut und ziemlich unsortiert. Aber: Nach der deftigen Halbzeitansprache war das Gesicht im zweiten Durchgang ein deutlich besseres. "Was die Jungs da für eine Moral gezeigt haben, rechne ich denen hoch an. Da habe ich viele gute Signale gesehen", so Gögüs. Secal Moral oder Ersan Köksal hätten sogar beinahe den Anschlusstreffer erzielt. Beim Gast überzeugte einmal mehr Neuling Siyovush Akhmadjonov, der zwei Elfer rausholte und das fünfte Tor selbst erzielte. Gögüs: "Ich glaube, den werden wir nicht mehr lange in der B-Liga sehen. Bei Nullfünf merkte man schon, dass die Räder ineinander greifen. "
Tore: 0:1 Pieper (7./FE), 0:2 Sobkowski (17.)
0:3 Holtz (38./FE), 0:4 Pieper (84./FE)
0:5 Akhmadjonov (90.)

Außerdem spielten:

Germania Hauenhorst II - SuS Neuenkirchen IV 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Borchert (44./ET), 0:2 Strahl (50.)