Stadtlohn jongliert mit den Terminen

von Christian Lehmann

(12.12.23) Was macht eigentlich... der SuS Stadtlohn? Schon lange haben wir nichts mehr über den Bezirksligisten geschrieben - weil sportlich einfach gar nichts los war. Am 12. November hat die Mannschaft von Trainer Hendrik Maduschka beim 5:3-Sieg in Merfeld ihr letztes Meisterschaftsspiel bestritten. Was damals noch niemand wusste: Es sollte das letzte in diesem Kalenderjahr bleiben. Drei Liga-Heimspiele mussten seither abgesagt werden und wurden noch nicht offiziell neu terminiert. Auch das Kreispokal-Highlight gegen Eintracht Ahaus findet erst im Jahr 2024 statt. Schon jetzt steht fest: Es wird ein anspruchsvoller Jahresauftakt für den Tabellen-Fünften.

"Das Spiel gegen Gescher werden wir am 4. Februar austragen, wir warten noch auf Rückmeldung aus Osterwick. Der 28. Januar ist laut Rahmenterminkalender ein möglicher Nachholspieltag. Ich gehe davon aus, dass wir mindestens zwei Spiele vor unserem ersten angesetzten Spiel bei der SG Coesfeld austragen müssen", gibt Maduschka Einblick in seine komplizierten Planungen. Stand jetzt findet das Kreispokalspiel gegen Ahaus am 28. Februar statt. "So viel umplanen musste ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Seitdem es in Stadtlohn den Kunstrasen gibt, hatten wir solche Probleme eigentlich nicht mehr. Das kannten wir eher aus Alstätte, Wüllen oder Heek - aber nicht in Stadtlohn."

Kunstrasenplatz-Posse setzt sich fort

Die schon seit Saisonbeginn andauernde Posse um den für den Spielbetrieb gesperrten Stadlohner Kunstrasenplatz macht dem SuS weiterhin zu schaffen und wird wohl auch den Winter überdauern. Der Rechtsstreit zwischen der Stadt und dem Hersteller des Kunstgrüns geht in die Verlängerung. Fest steht, dass der Platz möglichst zeitnah geflickt werden soll, bei den aktuellen Temperaturen hält allerdings der Kleber nicht. Auf lange Sicht soll ein neuer Teppich her, doch so viel Zeit haben die Stadtlohner nicht. Besonders bitter aus SuS-Sicht: Die Partie am 3. Dezember gegen den SV Heek hätte auf dem Kunstrasenplatz von Maduschkas Ex-Verein SV Gescher stattfinden sollen. Ausgerechnet an diesem Wochenende machten Eis und Schnee auch diesen Plan zunichte. Bis zum 3. Dezember wurde in Stadtlohn trainiert, so gut es ging - seither ruht der Betrieb. Dabei geht es in den noch anstehenden Aufgaben um viel: Bei drei Siegen aus den angesprochenen drei Ligaspielen könnte der SuS sogar die Spitze erklimmen - aber dazu muss man erstmal überhaupt ans Spielen kommen.

"Für uns ist das eine sehr ärgerliche Situation, weil wir ganz gut drauf waren, kaum kranke und verletzte Spieler hatten", denkt Maduschka an den guten Lauf seines Teams im Herbst zurück - sechs von sieben Spielen gewannen die Stadtlohner im Oktober und November. "Nach dem großen Umbruch im Sommer, der teils gewollt, aber teils auch erzwungen war, hat sich die Mannschaft toll entwickelt. Wir hätten unsere Serie gerne weiter ausgebaut. Die letzten Wochen waren echt gut." Schon vor dem Spiel gegen die SpVgg Vreden II Ende September einigten sich Verein und Trainer übrigens bereits intern über eine Ausweitung der Zusammenarbeit auch in der nächsten Saison. Maduschka bleibt und hat die freie Zeit immerhin für Gespräche mit dem eigenen Kader sowie potenziellen Neuzugängen nutzen können. "Wir haben schon jetzt intern und extern 18 Zusagen für die nächste Saison", verrät er.

Keine Hallenturniere

Mit Blick auf den eng getakteten Terminkalender bittet der Coach seine Jungs schon am 8. Januar zum Aufgalopp, vorher stehen noch ein paar Läufe auf dem Programm. Bisher sind noch vier Testspiele geplant - womöglich muss Maduschka mit den Terminen aber noch ein bisschen jonglieren. Für ihn steht fest: "Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben." An Hallenturnieren nimmt das Team in diesem Winter wenig überraschend nicht teil. "Das gibt nur Verletzte!", sagt Maduschka. Nun gut, wir hätten auch nicht gewusst, wo man die noch hätten unterbringen können...