Bezirksliga 11
"Die optimale Lösung für mich"
von Fabian Renger
(07.11.23) Es gibt ja keinen Grund zu gehen. "Für mich als Trainer ist die wichtigste Frage: Wer bleibt alles? Und wenn die Mannschaft sagt, sie bleibt geschlossen da und man sieht, dass aus A-Jugend immer wieder der eine aus der A-Liga hochkommt und so gutes Potenzial im Verein ist...." Ja, dann könnte es kaum einen besseren "Trainer-Arbeitsplatz" geben: Oliver Wieck fühlt sich, man liest es vielleicht raus, pudelwohl bei SW Holtwick. Seit Sommer 2021 ist der 56-Jährige Trainer der Holtwicker. Und er bleibt es auch über den Sommer 2024 hinaus. "Trainer Oliver Wieck, Co-Trainer Michael Schüpmann und Betreuer Florian Niehues werden auch in der Saison 2024/2025 an der Seitenlinie stehen", heißt es nun in einer Presseinfo des Clubs. "Dazu hat die gesamte erste Mannschaft signalisiert, nicht wechseln zu wollen und somit dem SWH treu zu bleiben."
Es läuft auch super bei den Schwarz-Weißen. Die vorläufige Krönung war im Sommer ja der Aufstieg in die Bezirksliga - die Rückkehr in den überkreislichen Fußball nach 50 Jahren. Sagenhaft. Doch das ist Wieck übrigens peng. Die Ligazugehörigkeit ist ihm absolut wurscht. Selbst ein sofortiger Abstieg in die A-Liga würde nix ändern. "Das ist kein Kriterium, ob ich jetzt in der Oberliga oder Kreisliga B Trainer bin - die Aufgabe ist unabhängig von der Spielklasse die gleiche und sie muss interessant bleiben." Dies sei in Holtwick weiterhin gegeben. Die Truppe ist Neunter mit 17 Zählern. Zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone, aber auch nur sechs Rückstand auf den Platz zwei: Willkommen in der Bezirksliga 11...
Die Liga ist "kein Kriterium"
Doch die Tabelle juckt den Coach halt nicht: "Ich habe viele junge Spieler, die auch noch Luft nach oben haben. Da ist als Trainer noch genug Arbeit und Luft nach oben da. Das ist ein Aspekt, wo ich sage: Ich verlängere, solange man noch etwas zutun hat und Entwicklungspotenzial da ist." Und das ist es. "Wenn man sieht: Wir müssen gegen Rasfeld sechs Leute ersetzen, du nimmst zwei A-Jugendliche mit - und es passt immer noch. Das ist ein Phänomen." Einer der beiden A-Jugendlichen, Marius Thoms, schoss in seinem zweiten Einsatz als 'Senior' gar gleich mal eine Bude. Das meinte Wieck wohl: Potenzial ist offensichtlich da, aber natürlich noch längst nicht ausgeschöpft.
Aufhören wird wohl tatsächlich keiner. "Wir haben ein paar dabei, die auch ein bisschen an die Familie denken", sagt Wieck. Mehr aber auch nicht. Der Übungsleiter denkt übrigens auch an sich. In seinem Alter, findet Wieck, "sollte man auch da bleiben, wo man hingehört und wo es Spaß macht. Das hier ist schon die optimale Lösung für mich."