Kreisliga B1
Ein Jahr geht noch: Helmes geht ins letzte Jahr
Von Fabian Renger
(18.01.24) Daniel Helmes gehört mittlerweile zur Gimbte Schlage wie die Unebenheiten zum dortigen Platz. (sorry - notsorry, lieber Platzwart) Seit 2017 ist der 51-Jährige bereits dort unterwegs. Erst als (spielender) Co-Trainer, seit Sommer 2020 bereits als Chefcoach. Die vierte Saison läuft gerade für ihn als Chef am Seitenrand. Auch in der Saison 2024/25 wird er die Kommandos geben. Danach ist's aber gut gewesen. Er geht im Sommer in seine letzte Saison. Und das, obwohl er eigentlich anderes vorgehabt hat.
"Ich wollte eigentlich aufhören", verrät Helmes im Gespräch mit uns. Aber: Ihm liegt der Club und die Mannschaft einfach zu sehr am Herzen, um jetzt Reißaus zu nehmen. "Ich hab nochmal zugesagt, um dem Verein die Möglichkeit zu geben, sich frühzeitig nach einem neuen Übungsleiter umzusehen."
"Ich hätte auch woanders was machen können"
Das ist eine ehrenhafte Einstellung. Der Grund seines angedachten Rückzugs liegt bei der langen Amtszeit auf der Hand. Irgendwann ist es halt mal an der Zeit für einen Tapetenwechsel - für die Mannschaft und für ihn selbst. Abnutzungserscheinungen gebe es allerdings (noch) keine, betont der Coach. "Ich ziehe es auch durch, ich habe Spaß daran, in Gimbte zu arbeiten, ich will mir nur nicht nachsagen lassen: Hätte ich mal ein Jahr früher aufgehört. Irgendwann gibt es keine Reizpunkte mehr." Dem will er dann einfach frühzeitig den Riegel vorschieben. Der Übungsleiter weiß aus eigener Erfahrung als Spieler: Nach drei, vier Jahren tut es auch mal gut, eine andere Ansprache zu hören.
"Ich hätte auch woanders was machen können. Da wäre etwas Reizvolles dabei gewesen", berichtet Helmes von auswärtigen Anwerbungsversuchen. Er sprach nochmal mit jedem Spieler seines Kaders. Und schlussendlich konnte er dann nicht übers Herz bringen, sich zu verabschieden. Die Mannschaft scheint ihn weiter cool zu finden, sich noch nicht zu langweilen, wenn er an der Taktiktafel steht. Also stand für ihn der Entschluss: Komm, ich hänge doch noch ein Jahr dran.
Begebenheiten, die man mögen muss
Dabei ist's in Gimbte gar nicht so einfach. Die Platzanlage birgt einen gewissen Charme, keine Frage. Das ist noch etwas für richtige Fußballromantiker. Allerdings: In Zeiten wie diesen, wenn der Frost überwiegt und manchmal sogar Schnee liegt, dann ist's vorbei mit der Herrlichkeit. Ausweichmanöver auf Kunstrasenplätze nach Reckenfeld oder Sprakel sind keine Seltenheit, innerhalb der Grevenr Stadtgebiets gibt's sagenhafte zwei Möglichkeiten zum Training. Mittwochs um halb acht und freitags um 21 Uhr auf der Anlage des SV. Gerade die Zeit am Freitag ist aber eher unchristlich für einen Amateurfußballer. Und selbst im Sommer ist der Platz in der Schlage teilweise in einem nicht so wirklich berauschenden Zustand. Muss man alles mögen dort. Helmes mag es.
Sportlich sind die Gimbter völlig im Soll. Nach dem dritten Rang im Vorjahr stehen sie derzeit auf dem fünften Platz. "Ich hab mich nie an Ergebnissen messen lassen. Mir war wichtig, dass die Kameradschaft da ist - dann kommt der Erfolg meistens automatisch dazu", sagt der Cheftrainer. Fluktuation gibt's sowieso selten bis nie in der Schlage. Im Sommer gab's zwei Zu- und zwei Abgänge.