Thomas Brüning führt SC Greven 09 II zurück in die Spur 

Von Christian Lehmann

(31.10.23) Es ist nicht schlimm zu fallen, es ist nur schlimm, nicht wieder aufzustehen. Bevor wir hier allzu philosophisch werden, stellen wir fest: Tabellenführer SC Greven 09 II hat die erste Saisonpleite bei Borussia Münster II gut verkraftet. Im Spitzenspiel gegen Überraschungsteam SC Münster 08 III behielt die Mannschaft von Trainer Srdjan Kosoric - auch ohne den verhinderten Trainer Srdjan Kosoric - dank des goldenen Tores von Nasimon Fousseni mit 1:0 die Oberhand. 

"Ich bin sehr stolz auf die Leistung und Reaktion der Mannschaft nach der ersten Saisonniederlage", teilte der Coach, der sich aktuell im Ausland befindet, mit. Besonders hob er die Arbeit seines Vertreters hervor. Ex-Kapitän Thomas Brüning ist seit einer schweren Verletzung nur noch als Co-Trainer tätig und führte die Mannschaft zum Sieg. "Da kann man nur den Hut vor ziehen. Das zeigt mir persönlich, dass sich dort etwas für die Zukunft entwickelt...", kommentierte Kosoric.

Etwas entwickelt hat sich auch beim SC Sprakel, der zwar mal wieder in Rückstand geriet, aber trotzdem seinen zehnten Saisonsieg bei starken Saxonen feierte. Mit etwas Dusel und einem Treffer in der Nachspielzeit setzte sich BG Gimbte in Havixbeck durch, der SV Greven 2021 verzweifelte bei der Nullnummer gegen Gievenbeck III an 49ers-Keeper Louis Vierth.

Kreisliga B1, der 11. Spieltag:

SV Bösensell II - BSV Roxel II 0:5 (0:2)
Das war deutlich. Bei Schlusslicht Bösensell ließen die Kleeblätter nichts anbrennen. Deutlich wurde es am Helmerbach allerdings erst nach einer Gelb-Roten Karte gegen die Hausherren. Roxel bleibt trotz des Sieges Zehnter, hat sich aber schon reichlich Vorsprung auf die unteren Plätze erarbeitet.
Tore: 0:1 Guddorf (2.), 0:2 Sojeva (31.), 0:3 Guddorf (70.), 0:4 Mendes (75.), 0:5 Heyink (85.)
Gelb-Rote Karte: Bösensell (68.)

FC Münster 05 II - Borussia Münster II 1:3 (0:3)
Die Borussen kommen immer besser ins Rollen und feierten zuletzt drei Siege aus vier Spielen. Zur Pause schossen die Gäste am Arnheimweg einer komfortable Drei-Tore-Führung heraus, um es dann nach Wiederbeginn austrudeln zu lassen.
Tore: 0:1 Hoffmann (13.), 0:2 Brüning (21.), 0:3 Wiesemann (35.), 1:3 Maliki (71.)

TuS Altenberge II - IKSV Münster 3:2 (1:1)
Aktion - Reaktion! Getreu diesem Motto egalisierten die Hügeldörfler den frühen Rückstand, ehe es zu Beginn des zweiten Durchgang genau anders herum lief. Die drei Punkte sicherte letztlich Altenberges Torjäger Mulham Said mit seinem vierten Saisontreffer.
Tore: 0:1 Mari (9.), 1:1 Sadikaj (15.), 2:1 Khodeda (48.), 2:2 Abakah (49.), 3:2 Said (68.)

SC Greven 09 II - SC Münster 08 III 1:0 (0:0)
"Es war ein bisschen ungewohnt ohne Srdjan", räumte Grevens Aushilfs-Chef Thomas Brüning ein. "Nullacht war gerade defensiv megastark. Wir hatten gerade in der ersten Halbzeit Probleme, uns Torchancen herauszuspielen." Hinten ließen die Gastgeber allerdings auch wenig zu. In der zweiten Halbzeit legten die Nullneuner das Spiel deutlich breiter an, überzeugten mit einem guten Spielaufbau. Nasimon Fousseni traf kurz nach seiner Einwechslung auf Zuspiel von Jannis Blom zum Sieg. "Er hätte es auch verdient gehabt, von Anfang an zu spielen", freute sich Brüning für seinen Spieler. In der Schlussphase hielt Schnapper Moritz Mais den Sieg fest, obschon die Hausherren bei einem Pfostenschuss von Torben Mais (76.) und vor allem bei einer Riesenchance von Domi Wessels, der aus drei Metern das leere Tor verfehlte (82.) den Sack hätten früher zumachen können. Bleibt eigentlich nur noch die Frage an Brüning, ob Coach Kosoric nun abgesägt wird? "Nein, nein. Den brauchen wir schon noch..."
Tor: 1:0 Fousseni (74.)

SW Havixbeck - BG Gimbte 1:2 (1:1)
"Wenn Du in der letzte Sekunde das Siegtor schießt, dann ist das natürlich glücklich." Gimbtes Coach Daniel Helmes palaverte nicht lange um den heißen Brei herum. "Havixbeck steht zu Unrecht da unten - das war mir aber schon vorher klar. Das war ein gutes Spiel. Wir haben es zum Schluss vielleicht ein bisschen mehr gewollt." Bitter für die Habichte: In der Nachspielzeit kassierten sie erst eine Rote Karte, um wenig später auch noch das 1:2 schlucken zu müssen. Den aus einem groben Foulspiel resultierenden Freistoß brachte Stefan Hensch vors Tor, Peer Kösters nickte zum Sieg ein - womit wir die beiden Matchwinner bereits erwähnt hätten. Hensch und Kösters zeigten eine überragende Leistung und hielten auch Havixbecks Unterschiedspieler Armen Tahiri, der nur einmal freistehend mit einem Lupfer scheiterte (63.), in Schach. "Die beiden waren unsere Türme in der Schlacht. Schön wäre, wenn ich von denen noch mehr hätte...", so Helmes. Burak Yildiz hatte die Gäste nach einer schönen Vorarbeit von Dario Kemper in Führung gebracht, Lennox Stork nach einem Ballverlust von Ole Kemper ausgeglichen. Gimbte ließ vor allem durch Titus Hartweg gute Möglichkeiten liegen, kam aber zwischendurch auch mächtig ins Schwimmen. "Wenn es 1:1 ausgegangen wäre, hätte jeder gesagt, es ist verdient. Wir nehmen die drei Punkte natürlich gerne mit. Für Havixbeck tut's mir aber ein bisschen leid", räumte Helmes ein.
Tore: 0:1 Yildiz (27.), 1:1 Stork (34.), 1:2 Kösters (90.+3)
Rote Karte: Havixbeck (90.+2)

SV Greven 2021 - 1. FC Gievenbeck III 0:0
"Es war ein temporeiches, hochklassiges Kreisliga B-Spiel - mit zwei exzellenten Torhütern", sagte Grevens Coach Dominic Tomasso. Gegen Daniel Reiter parierte FCG-Schnapper Louis Vierth in der ersten, gegen Bernd Block in der zweiten Halbzeit einen Unhaltbaren. "Ich weiß nicht, wo die den Schnapper hergeholt haben. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, und hatten Chancen satt, um das Spiel zu entscheiden." Nach einer Gievenbecker Eckball-Serie konnte sich aber auch sein Schnapper Robyn Zenker auszeichnen, der gegen einen scharfen Schuss von Burak Katirci die Pranken ausfuhr. "Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, Gievenbeck hat's gut gemacht. Ich bin nicht unzufrieden", so Tomasso.
Tore: Fehlanzeige

Wacker Mecklenbeck III - SV Mauritz II 1:1 (1:1)
In den vergangenen Wochen gab's bei Wacker Licht und Schatten. Vor allem mit dem Auftritt gegen Münster 08 III war Coach Daniel Fröndhoff so gar nicht zufrieden gewesen. "Da haben wir viel vermissen lassen. In dieser Woche haben wir versucht, den Jungs wieder das Wacker-Gen einzuimpfen." Mit Erfolg. Nach einer Ecke und Ablage von Marco Hunnewinkel traf Jonathan Scheuer zur Führung. Kurz vor der Pause dann die "Minute des Grauens" Wegen rohen Spiels sah Hunnewinkel die Rote Karte, direkt danach legte Noah Strothoff seinem Schnapper Sebastian Hotho den Ball ins eigene Netz. Fröndhoff verteidigte seinen Rotsünder, auch wenn der Platzverweis nicht unberechtigt war. "Marco ist leider zwei Meter groß, für ihn ist hüfthoch höher als für andere. Er hat seinen Gegenspieler nicht gesehen und wollte ihn nicht treffen." Mauritz blieb trotz der Überzahl in Durchgang zwei erstaunlich passiv, was aber auch mit Wackers Abwehr zusammenhing, die richtig gut performte. "Ich muss unsere Viererkette loben, die haben's echt gut verteidigt. Wenn man so lange in Unterzahl spielt und nach dem Spiel sagt 'Wir können das Spiel eigentlich gewinnen', dann haben wir ziemlich viel richtig gemacht. Ich fand's gut, dass wir endlich mal wieder gezeigt haben, was wir fußballerisch können."
Tore: 1:0 Scheuer (20.), 1:1 Strothoff (40./ET)
Rote Karte: Wackers Hunnewinkel (39./grobes Foulspiel)

TuS Saxonia Münster - SC Sprakel 1:4 (1:0)
"Die erste Halbzeit verpennen wir meistens - das war aber diesmal nicht der Fall", sagte Sprakels Coach Till Görges nach dem Spiel. Saxonia verteidigte in der ersten Halbzeit gut und ging nach einer Ecke in Führung. "Wir haben uns vom Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen und weitergespielt", so Görges, der noch vor der Pause zwei gute Chancen von Rachid Kraatz sah. Saxonia hätte allerdings auch auf 2:0 stellen können. In der zweiten Hälte erhöhten die Gäste den Druck, Nils Ohmen bediente von der rechten Seite Lasse Ostholt, der ablegte auf Kraatz - der Rest dürfte bekannt sein. Das 1:2 besorgte Ohmen dann nach Diagonalball von Max Ahlert selbst, ehe der Spielertrainer kurz nach seiner Einwechslung infolge einer Ecke im Fünfer an den Ball kam und zum 1:3 traf. Den Schlusspunkt setzte Steffen Kock nach einem langen Ball von Omar Eljerby. "Saxonia hat's erwartet gut gemacht", lobte Görges den Gegner, der seinem Team schon in der Vorsaison das Leben schwer gemacht hatte.
Tore: 1:0 Durynek (12./ET), 1:1 Kraatz (52.), 1:2 Ohmen (55.), 1:3 Görges (63.), 1:4 Kock (84.)