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Florian Maier (l.) ist mit Amisia trotz starker Rückrunde abgestiegen.

Mit "Amisen-Geist" durchs Kreisliga-Tal


Von Nils Tyzcewski

(17.06.15) Als Schiedsrichter Jan-Henrik Schulz am Sonntag um 16.49 Uhr in seine Pfeife blies, endete für Amisia Rheine eine Ära. Nach 19 Jahren in Bezirks- und Landesliga steigt der Klub in die Kreisliga ab. Ganz besonders bitter ist dieser Abstieg für Hermann Sandmann. Zehn Jahre lang lenkte "Mr. Amisia" als Sportlicher Leiter die Geschicke der Fußballer. Im Februar teilte er mit, seinen Posten nach der Saison an seinen Schwiegersohn Jean-Jaques Vaßholz zu übergeben. Jetzt scheidet Sandmann also mit einem Abstieg aus dem Amt. "Natürlich habe ich mir meinen Abschied anders vorgestellt. Aber das Leben geht weiter, wir greifen nächstes Jahr wieder an", sagt der Ur-Amise.

Die Fehler, die letztlich zum Abstieg führten, werden bei einem Blick auf die Tabelle offensichtlich: 92 Gegentore kassierte Amisia, im Schnitt 2,7 pro Spiel. Daran sei aber nicht nur die Abwehr schuld, betont Ralf Althoff. "Das Defensivverhalten der ganzen Mannschaft stimmte nicht", sagt der Coach. Fakt ist auch, dass Amisia den Saisonstart auf fatale Art und Weise in den Sand gesetzt hat. Nach zwölf Spielen hatte der Klub ganze fünf Punkte auf dem Konto. Erst mit dem Wechsel von Ulli Peltner zu Ralf Althoff wurde die Ausbeute gesteigert. Bis zur Winterpause kletterte die Mannschaft vom letzten auf den 15. Platz. In der Rückrundentabelle belegten die Amisen dann sogar Rang acht. "Der miese Saisonstart lag nicht an Ulli Peltner, das ist einer der besten Trainer im ganzen Kreis", sagt Althoff. "Diese Suppe" habe sich "einzig und allein die Mannschaft selbst eingebrockt".

Vaßholz beruhigt

Einen kompletten Absturz erwartet in der Emsaue nach dem Abstieg niemand. Sowohl Althoff als auch der neue Sportliche Leiter Jean-Jaques Vaßholz beschreiben die Stimmungslage als "gefasst.". Ein Großteil der Mannschaft habe seine Zusage für die kommende Saison bereits gegeben. Fest stehen lediglich die Abgänge von Fabio da Costa Pereira (Borussia Emsdetten), Cornelius Vorreiter (Portu Rheine) und Alexander Vaßholz (TuS St. Arnold). Außerdem stehen Nico Winter und Noah Abakar-Kadade wohl vor einem Wechsel zum Nachbarn FC Eintracht Rheine, wo sie sich der neuen U23 anschließen sollen. "Außerdem sprechen wir noch mit einigen Spielern, die als Neuzugänge in Frage kommen", sagt Vaßholz.

Vor allem Topstürmer da Costa Pereira dürfte allerdings nur schwer zu ersetzen sein. Der wuselige Angreifer mit dem bärenstarken Abschluss erzielte in der abgelaufenen Saison 32 Treffer. "Wir sondieren den Markt natürlich auch für diese Position", sagt Vaßholz. Coach Althoff traut auch Kevin Drees die Rolle des Torjägers zu: "Er hat eine super Entwicklung gemacht."

"Nicht nötig"

Ein bisschen Wehmut kommt bei den alten Recken wie Sandmann und Althoff schon auf, wenn sie an die erfolgreichen Jahre in der Landesliga denken. "Das tut schon weh", sagt Althoff, "der Abstieg war nicht nötig". Dann kommt aber sofort der Amisen-Geist durch: "Wir sind ein Familienverein und stehen auch in schweren Zeiten zusammen."

Dieser besondere Amisen-Geist soll den Klub auch vor einem Schicksal à la GW Gelmer bewahren. Die Münsteraner wahren genau wie Amisia viele Jahre fester Bestandteil der überkreislichen Fußballszene. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga ging es runter bis in die Tiefen der Kreisliga B. "Der ganz große Unterschied zu Vereinen wie Gelmer oder auch Wolbeck ist der, dass wir keinen kompletten Neuanfang machen müssen. Bei denen sind ja ganze Mannschaften weggebrochen, bei uns bleibt der Großteil zusammen", sagt Althoff. Vaßholz sieht's genauso: "Amisia ist Amisia. Wir waren nie bekannt für schönen Fußball, aber immer für ein großes Herz. In schwierigen Zeiten haben sich immer alle im Verein zusammengerauft. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch dieses Tal gemeinsam durchschreiten werden. Amisia wird nicht in der Versenkung verschwinden!"

Der Aufenthalt im "Tal" mit dem Namen Kreisliga soll jedenfalls ein kurzer sein. Vom direkten Wiederaufstieg wollen zwar weder Althoff noch Vaßholz sprechen, der Coach hält aber einen Platz "zwischen eins und fünf" für möglich und kündigt an: "Wir werden mit Sicherheit eine gute Rolle spielen."

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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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